Anne Shepley: Energiewende kommt in MV viel zu langsam voran

Anne Shepley: Energiewende kommt in MV viel zu langsam voran

10. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 10.08.2022 06:00 Uhr

Die Grünen haben Ministerpräsidentin Schwesig vorgeworfen, nicht angemessen auf den Ernst der politischen Lage zu reagieren. „Frau Schwesig hat offensichtlich noch nicht erkannt, wie groß die Krise ist“, so die Grünen-Politikerin Anne Shepley.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) treibt nach Ansicht von Bündnis90/Die Grünen die notwendige Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern nicht schnell genug voran. Das zeige sich unter anderem in den schleppenden Genehmigungsverfahren für neue Windkraft- und Solarstromanlagen, aber auch in der Zulassung der Terminals zur Anlandung von Flüssiggas (LNG). Die stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, Anne Shepley, warf Schwesig im NDR Sommerinterview vor, noch nicht erkannt zu haben, „wie groß die Krise ist“.

Shepley rechtfertigt Gas-Umlage

Shepley sagte: „Es kommen wirklich harte Zeiten auf uns zu im Herbst und Winter und ich sehe von unserer Landesregierung gerade überhaupt kein Handeln in dieser wichtigen Energiefrage.“ Die Grünen-Politikerin erwartet weitere Entlastungspakete vom Bund, aber auch das Land müsse mehr tun. „Wir müssen alles daransetzen, die sozialen Härten abzufedern“, so die Grünen-Politikerin. Gleichwohl verteidigte Shepley die geplante Gas-Umlage, die zur Unterstützung der Energieversorger vom Herbst an auf die Verbraucher zukommt, „weil wir ansonsten Gefahr laufen, dass die Versorgung nicht gesichert ist“.

Bahn- und Busverbindungen sollten ausgebaut werden

Shepley plädierte für einen preiswerten Nachfolger für das 9-Euro-Ticket. „30 Millionen verkaufter Tickets sprechen für sich selber.“ Allerdings müssten die sogenannten Regionalisierungsmittel aufgestockt werden, um die Bahn- und Bus-Infrastruktur auszubauen. „Was nützt mir dieses billige Ticket, wenn ich dann keinen Bus habe, der da fährt?“, fragte Shepley.

Reform der Lehrer-Ausbildung überfällig

Kurz vor dem Ende der Sommerferien kritisierte Shepley auch die Bildungspolitik der Landesregierung. Es sei absehbar, dass zu Beginn des Schuljahrs erneut Lehrer fehlen und Stundenpläne nicht voll ausgelastet werden. „Wir warten seit Jahrzehnten auf eine Reform der Lehrerausbildung.“ Es gebe immer noch hohe Abbrecherquoten und „Arbeitsbedingungen in der Schule, die einfach nicht attraktiv sind“.