Krieg Tag 176 – Fr 19.08.2022 ++ Drohne über der Krim abgeschossen ++

Krieg Tag 176 – Fr 19.08.2022 ++ Drohne über der Krim abgeschossen ++

19. August 2022 Aus Von mvp-web

++ Drohne über der Krim abgeschossen ++

Stand: 19.08.2022 12:31 Uhr

Die russische Luftabwehr hat eigenen Angaben zufolge eine Drohne über dem Fliegerhorst auf der Krim abgeschossen. Estland sagt, die Einreisebeschränkungen für Russen seien bislang ohne größere Auswirkungen geblieben.


  • Xi und Putin wollen offenbar am G20-Gipfel in Indonesien teilnehmen
  • Luftabwehr schießt angeblich Drohne auf der Krim ab
  • Briten: Russland bombardiert weiter Charkiw

12:25 Uhr

Prorussische Separatisten: Weitere Orte in Donezk erobert

Laut Angaben prorussischer Separatisten haben diese gemeinsam mit russischen Truppen im ostukrainischen Gebiet Donezk weitere Ortschaften besetzt. Die Siedlungen Sajzewe und Datscha nördlich der Stadt Horliwka seien erobert worden, teilten die Separatisten auf Telegram mit. Damit seien in Donezk bislang insgesamt 270 Siedlungen unter russische Kontrolle gebracht worden, hieß es. Unabhängig überprüfbar war das zunächst nicht.

Der ukrainische Generalstab hatte sich zuletzt am Mittwoch zu Sajzewe geäußert und betont, alle russischen Angriffsversuche dort seien “abgewürgt” worden. Nach der Eroberung des benachbarten Gebiets Luhansk Anfang Juli konzentrieren sich Russlands Truppen in der Ostukraine seit Wochen auf Donezk. Experten zufolge kommen sie dabei allerdings eher schleppend voran.

Laut ukrainischem Generalstabsbericht vom Freitag nahmen russische Truppen nördlich von Slowjansk ihre Vorstöße in Richtung Barwinkowe wieder auf. Gekämpft wurde demnach ebenso östlich und südöstlich der Nachbarstädte Bachmut und Soledar sowie nördlich der Großstadt Donezk.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert. Bild: ISW/18.08.2022

12:19 Uhr

USA geben Militärhubschrauber an Tschechien ab

Die USA geben acht gebrauchte Militärhubschrauber an NATO-Partnerstaat Tschechien ab. Das habe sie bereits im April bei ihrem Besuch in Washington vereinbart, sagte die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova im tschechischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT.

Die US-Botschaft in Prag bestätigte ihre Angaben später beim Kurznachrichtendienst Twitter. Demnach handelt es sich um sechs Kampfhubschrauber vom Typ Bell AH-1Z Viper sowie zwei Mehrzweckhubschrauber vom Typ Bell UH-1Y Venom. Für die Kosten der Modernisierung und den Transport muss Tschechien indes selbst aufkommen.

Die Regierung in Prag hatte bereits früher den Kauf von zwölf neuen Hubschraubern dieser US-Baureihen für umgerechnet rund 592 Millionen Euro beschlossen. Die ersten Maschinen sollen bereits im kommenden Jahr eintreffen. Sie ersetzen unter anderem ältere Hubschrauber sowjetischer Konstruktion des Typs Mil Mi-24, die Tschechien laut Medienberichten inzwischen an die Ukraine abgegeben hat.

Offiziell äußert sich die Regierung in Prag nicht zu Details der Rüstungslieferungen an das von Russland angegriffene osteuropäische Land.

09:59 Uhr

UN-Kommissar: EU sollte alle Flüchtlinge wie Ukrainer behandeln

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi hat die Europäer aufgefordert, über den Flüchtlingszustrom aus der Ukraine Flüchtlinge aus anderen Krisengebieten nicht zu vergessen. Die Aufnahme von Millionen Ukrainern zeige, wozu die EU in der Lage ist, sagte Grandi der Nachrichtenagentur AP. Seit Kriegsbeginn habe die EU knapp vier Millionen Ukrainern, größtenteils Frauen und Kindern, einen vorläufigen Schutz gewährt habe. Das sei beispielhaft, sagte Grandi.

Er fragte jedoch: “Wenn das für eine so große Zahl möglich ist und sich als wirkungsvoll erwiesen hat, warum werden einige dieser Ansätze nicht auch für andere Menschen genutzt, die an die Türen Europas klopfen?” Der vorläufige Schutz erlaubt es den so Registrierten, in der gesamten EU zu reisen und Arbeit aufzunehmen. Außerdem ist es für sie leichter, Unterkunft zu erhalten, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen und Kinder zur Schule zu schicken.

08:24 Uhr

Briten: Russland bombardiert weiter Charkiw

Russland bombardiert nach Angaben des britischen Verteidigungsministerium weiterhin die nordöstliche Front in Charkiw, um die ukrainischen Streitkräfte zu binden und zu verhindern, dass sie für Gegenangriffe in anderen Regionen eingesetzt werden.

Charkiw, etwa 15 km von der russischen Front entfernt, wurde seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ständig beschossen, da es sich in Reichweite der meisten russischen Artillerie befindet, so das Ministerium in einem täglichen Nachrichtenbulletin.

Bei zwei russischen Angriffen in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, wurden am Mittwoch und Donnerstag siebzehn Menschen getötet und 42 verletzt, wie der ukrainische Regionalgouverneur mitteilte. Russland bestreitet, im Rahmen einer so genannten “speziellen Militäroperation” in der Ukraine absichtlich Zivilisten angegriffen zu haben.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

06:22 Uhr

Xi und Putin wollen offenbar am G20-Gipfel in Indonesien teilnehmen

Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping werden im November am G20-Gipfel auf Bali teilnehmen. Dies bestätigte der indonesische Präsident Joko Widodo gegenüber Bloomberg News. “Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird”, sagte Widodo gegenüber der Nachrichtenagentur. Sowohl das chinesische Außenministerium als auch der indonesische Präsidentenpalast reagierten nicht sofort auf Anfragen von Reuters.

Indonesien hält den Vorsitz der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer. Präsident Joko Widodo sah sich dem Druck westlicher Länder ausgesetzt, seine Einladung an Putin wegen der russichen Invasion in die Ukraine zurückzuziehen. Indonesien hat auch den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Zelenskyj eingeladen.

Widodo hat versucht, zwischen den kriegführenden Ländern zu vermitteln und traf sich mit den Präsidenten der Ukraine und Russlands. Diese Woche sagte Widodo, beide Länder hätten Indonesien als “Brücke des Friedens” akzeptiert. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Länder, darunter auch US-Präsident Joe Biden, werden sich im November auf Indonesiens Ferieninsel Bali treffen

04:08 Uhr

Luftabwehr schießt angeblich Drohne auf der Krim ab

Über dem russischen Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol auf der Halbinsel Krim hat die Luftabwehr am Abend nach Behördenangaben eine Drohne abgeschossen. “Es gibt keine Schäden, niemand ist verletzt”, schrieb der Gouverneur der Marinestadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram.

Die Bürger der Stadt sollten Ruhe bewahren und den Informationen der Behörden vertrauen. In den letzten Tagen hatten mehrfach Explosionen russische Militäranlagen auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erschüttert. Am Donnerstag war die russische Luftabwehr auch in der Stadt Kertsch aktiv, von wo aus eine lange neue Brücke die Krim mit dem russischen Festland verbindet. Auch dort wurde nach Behördenangaben eine Drohne abgeschossen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

04:08 Uhr

Estland: Einreisebeschränkungen bislang ohne größere Auswirkungen

Estlands neue Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger haben nach Behördenangaben bislang keine größeren Auswirkungen auf die Situation an der Grenze. “Unsere Arbeit am Grenzübergang läuft gegenwärtig in einem recht normalen Rhythmus ab”, sagte der Grenzschützer Mark Smirnov von der Kontrollstelle in Narva der Deutschen Presse-Agentur. Die Beschränkungen hätten die Arbeitsbelastung “nicht wesentlich erhöht”. Auch an den beiden anderen Übergängen an der estnisch-russischen Grenze in Luhamaa und Koidula sei die Lage sehr ähnlich, teilte die Polizei- und Grenzschutzbehörde in Tallinn auf Anfrage mit.