Fischsterben in der Oder – Proben aus Kleinem Haff unauffällig

Fischsterben in der Oder – Proben aus Kleinem Haff unauffällig

19. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 19.08.2022 12:05 Uhr

Die Ursache für das Fischsterben in der Oder ist weiter unklar. Proben aus dem Kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern gaben keine neuen Hinweise. Umweltminister Backhaus warf Polen mangelnde Kooperation vor.

Noch immer ist die Ursache für das Fischsterben in der Oder nicht gefunden. Auch umfangreiche Proben aus dem Kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern, das Teil des Stettiner Haffs ist, haben keinen Hinweis geliefert, was zu der Umweltkatastrophe führte.

Die entsprechenden Proben seien am 13., am 15. und am 18. August aus den Gewässern des Kleinen Haffs entnommen worden, teilte Till Backhaus, Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern mit. Diese Proben wurden anschließend in privaten, offiziell akkreditierten Laboren untersucht. Parallel zu diesen umfangreichen Proben werden laut Backhaus permanent Wasserproben entnommen, die unter anderem auf ihren Sauerstoffgehalt oder die Leitfähigkeit des Wassers untersucht werden.

Die in den privaten Laboren untersuchten Proben seien insgesamt auf 211 organische Schadstoffverbindungen überprüft worden, so Backhaus weiter. Das Ergebnis: Es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.

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„Keine toten Fische in Mecklenburg-Vorpommern“

Backhaus sprach von einer „Riesenanspannung“ angesichts der Umweltkatastrophe in und an der Oder. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass sie Mecklenburg-Vorpommern noch nicht erreicht habe. Es gebe „keine toten Fische“ in seinem Bundesland, so der SPD-Politiker. Die „ökologische Katastrophe“ reiche derzeit bis südlich von Stettin – vom Kleinen Haff sei sie noch um die 60 Kilometer, von der Ostsee noch 90 Kilometer entfernt.

Trotzdem haben die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern für die Gewässer im Mündungsbereich Oder eine Badewarnung ausgesprochen. Im Nachbarland Brandenburg, in dem das Fischsterben schon aufgetreten ist, gilt ein Badeverbot. Laut Backhaus soll das bis mindestens zum 25. August auch weiter gelten.

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Deutliche Kritik an fehlenden Informationen

Die Suche nach der Ursache für die Katastrophe bezeichnete Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister als „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“. Bisherige Untersuchungen in Brandenburg und Polen ergaben keine konkreten Anhaltspunkte. Zuletzt waren giftige Algenarten in den Fokus der Ermittlung geraten. Ob das Fischsterben auf sie zurückzuführen ist, ist aber weiterhin unklar.

Backhaus kündigte weitere umfassende Untersuchungen an. Auch Proben von lebenden Fischen, Algen oder Muscheln sollen untersucht werden. Gleichzeitig forderte der SPD-Politiker eine deutlich bessere und transparentere Zusammenarbeit zwischen seinem Bundesland, Brandenburg und Polen. Vor allem an Polen richtete Backhaus scharfe Kritik: Erst am Donnerstagabend hätten polnische Behörden umfangreiche Informationen an Mecklenburg-Vorpommern übermittelt. Und das, obwohl die „Giftwelle“ als erstes „in Polen aufgeschlagen“ sei, so Backhaus. Daher sei seiner Ansicht nach dort auch die Ursache zu finden.

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Umweltministerin Lemke stellt Betrieben Hilfe in Aussicht

Auf deutscher Seite war das massive Fischsterben in der Oder am 9. August bekannt geworden. In Polen hatte es dagegen bereits Ende Juli erste Hinweise auf Fischkadaver in dem Grenzfluss gegeben. Bundesumweltministerin Steffi Lemke kündigte nun im Gespräch mit dem „Spiegel“ an, dass der Bund das Land Brandenburg „bei den laufenden Analysen zur Schadensursache über das Umweltbundesamt und über die Bundesanstalt für Gewässerkunde“ unterstützen werde. Mit Ergebnissen dieser Untersuchungen rechne sie bis Ende des Monats.

Zudem stellte Lemke Betrieben, die Schäden oder Einbußen durch die Umweltkatastrophe verzeichnen, Hilfen in Aussicht. Das Kabinett habe besprochen, „dass wir Hilfen für die von der Katastrophe betroffenen Betriebe auf den Weg bringen werden, wenn das nötig wird“.