Tote Fische in Gewässer in Westmecklenburg – Polizei ermittelt

Tote Fische in Gewässer in Westmecklenburg – Polizei ermittelt

20. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 20.08.2022 13:54 Uhr

Die Polizei ermittelt zurzeit in Westmecklenburg, um die Ursache für das Fischsterben im Rummelbeck und im Wallensteingraben zu finden. Anwohner werden befragt. Außerdem ist ein Hubschrauber im Einsatz, der das betroffene Gebiet überfliegt.

In einem Zufluss des Wallensteingrabens nahe Losten und im Wallensteingraben bei Moidentin (beide Landkreis Nordwestmecklenburg) sind 162 tote Fische gefunden worden, wie Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) am Sonnabend auf einer Pressekonferenz in Grevesmühlen mitteilte.

Backhaus: Fischsterben nicht mit Katastrophe in Oder vergleichbar

Backhaus versuchte zu beruhigen. Es handele sich um keine Katastrophe. Dieses Fischsterben sei nicht mit dem in der Oder zu vergleichen. Eine Gefahr für Menschen durch das Wasser des Wallensteingrabens, der den Schweriner See mit der Ostsee verbindet, schloss der Minister aus. Der Sauerstoffgehalt und der PH-Wert seien völlig in Ordnung.

Fischkadaver werden untersucht

Die toten Fische werden jetzt im Veterinäramt auf Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel und Schadstoffe untersucht. Die Ursache ist noch unklar. Der Landesanglerverband war am Freitag über den Fund der toten Fische informiert worden und hatte die Polizei informiert. Die Beamten leiteten daraufhin Ermittlungen wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung ein. Es wurden Gewässerproben entnommen und tote Fische sichergestellt. Zudem gibt es eine Strafanzeige gegen Unbekannt.

Anwohner vermuten Gülle als Ursache – Backhaus warnt vor Vorverurteilung

Anwohner hatten vermutet, dass große Mengen von Gülle für das Fischsterben verantwortlich seien. Sie hatten angegeben, bereits Anfang der Woche in der Rummelbeck trübes Wasser und üblen Gestank beobachtet zu haben. Der Landesanglerverband war über die toten Fische informiert worden und hatte die Polizei informiert. Backhaus warnte vor einer Vorverurteilung. Möglich sei auch, dass durch Entkrautungsarbeiten Nährstoffe freigesetzt wurden, die den Fischen geschadet hätten.

Ähnlicher Fall vor einigen Jahren

Mario Voigt, Umweltschutzbeauftragter des Landesanglerverbandes, zeigte sich sich bestürzt. Die jahrelange Arbeit mit dem Bau von Fischtreppen sei mit einem Schlag zunichte gemacht. Bereits 2014 gab es einen ähnlichen Fall. Damals wurde der Verursacher ermittelt und zu einer Geldstrafe verurteilt.