Bundeswehr-Vorhut aus MV bricht nach Litauen auf
2. September 2022Etwa 100 Bundeswehrsoldaten aus Neubrandenburg und Torgelow werden heute Nacht nach Rukla in Litauen verlegt. Mit 18 Fahrzeugen geht es zunächst nach Eutin in Schleswig-Holstein.
Von Eutin fährt der Konvoi weiter nach Kiel und dort auf die Fähre nach Klaipeda. Die Soldatinnen und Soldaten aus dem Osten des Landes sind der Stab, also die Verwaltung, der in Litauen stationierten Einheiten.
Die Stabssoldaten werden nach Rukla geschickt, um die Ankunft von etwa 2.000 weiteren Bundeswehrsoldaten vorzubereiten. Sie sind die Verstärkung zur Sicherung der baltischen Staaten, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Litauern im Juni versprochen hatte. Die zusätzlichen Kräfte bleiben in Deutschland, sollen aber kurzfristig verlegt werden können. Bislang sind in Litauen etwa 1.000 deutsche Soldaten stationiert, die halbjährlich ausgetauscht werden.
NATO-Einsatz als Reaktion auf Annexion der Krim
Als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland 2014 und den Krieg im Donbass hatte die NATO die Mission Enhanced Forward Presence EFP („verstärkte Vorwärtspräsenz“) gestartet. Seit 2017 sind vier multinationale Kampftruppen (NATO-Battlegroups) in den baltischen Staaten und Polen stationiert. Ihr Auftrag: Sicherung der Ostflanke der verbündeten Staaten und der Abschreckung gegenüber Russland. Die Battlegroup in Litauen steht unter deutscher Führung und soll infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nun deutlich