26.775 Neuinfektionen, 602 Tote in Deutschland – trauriger Rekord

10. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Corona-Pandemie am 10. Dezember

  • Frankreich verhängt Ausgangssperre ab 20 Uhr – auch an Silvester (18.28 Uhr)
  • Interner Zeitplan: Bayern könnte am 5. Januar mit Impfen beginnen (16.14 Uhr)
  • Noch immer kein Termin für Corona-Schalte von Merkel mit Ministerpräsidenten in Sicht (14.43 Uhr)
  • Sachsen bleibt Hotspot – bayerischer Landkreis kratzt an 600er-Inzidenz (12.06 Uhr)

26.775 Neuinfektionen in Deutschland – trauriger Corona-Rekord

21.13 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.259.442 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 26.775 –  so viele wie noch nie zuvor an einem Tag während der Corona-Pandemie.

Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+5178), Bayern (+4983) und Baden-Württemberg (+4208).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 602 auf 20.703. Laut Robert Koch-Institut sind 922.100 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 310.567  – Tendenz weiter steigend.

Der R-Wert sank am Mittwoch weiter – von 0,91 auf 0,90. Das heißt, 100 Infizierte stecken im Durchschnitt 90 weitere mit dem Virus an.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.259.442, 26.775 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 179.154 (+4208), 3292 Todesfälle (+64)
  • Bayern: 244.133 (+4983), 4644 Todesfälle (+213)
  • Berlin: 76.210 (+1656), 768 Todesfälle (+19)
  • Brandenburg: 26.311 (+683), 526 Todesfälle (+25)
  • Bremen: 11.373 (+185), 150 Todesfälle (+3)
  • Hamburg: 28.206 (+506), 382 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 100.900 (+1340), 1601 Todesfälle (+23)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 7598 (+242), 94 Todesfälle (+6)
  • Niedersachsen: 81.448 (+1467), 1357 Todesfälle (+19)
  • Nordrhein-Westfalen: 299.911 (+5178), 4247 Todesfälle (+80)
  • Rheinland-Pfalz: 53.442 (+1317), 805 Todesfälle (+46)
  • Saarland: 15.434 (+366), 326 Todesfälle (+8)
  • Sachsen: 78.259 (+2366), 1499 Todesfälle (+75)
  • Sachsen-Anhalt: 17.112  (+650), 250 Todesfälle (+9)
  • Schleswig-Holstein: 17.094 (+529), 283 Todesfälle (+7)
  • Thüringen: 22.857 (+837), 479 Todesfälle (+12)

Gesamt (Stand 10.12., 21.33 Uhr): 1.259.442 (+26.775), 20.703 Todesfälle (+609)

Vortag (Stand 09.12., 21.06 Uhr): 1.232.667 (+22.927), 20.094 Todesfälle (+561)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 922.100 (+20.000)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 310.567 (Vortag: 310.473)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 10.12.): 0,90 (Vortag: 0,91)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4337 (+51)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2516 (-7)

Sprunghafter Anstieg: 887 neue Corona-Todesfälle in Italien

20.55 Uhr: In Italien verschärft sich die Corona-Krise immer weiter. Das Gesundheitsministerium des Landes meldete am Donnerstag 887 neue Corona-Todesfälle in nur 24 Stunden – ein sprunghafter Anstieg gegenüber dem Vortag, als 499 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion starben.

Italien verzeichnet zudem 16.999 neue Infektionen von Mittwoch auf Donnerstag.

Bund-Länder-Treffen zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen offenbar am Sonntag

20.06 Uhr: Die Terminierung der nächsten Konferenz der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu neuen Corona-Maßnahmen rückt immer näher. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte am Donnerstag in Kiel bereits gesagt: „Wir gehen im Moment davon aus, dass die Ministerpräsidentenkonferenz am Sonntag stattfindet.“

Am Abend verdichteten sich die Informationen. Der „Spiegel“ berichtet darüber, dass das Magazin aus mehreren Bundesländern Bestätigungen erhalten habe. Mit Blick auf den mutmaßlichen Bund-Länder-Termin am Sonntag zitiert der „Spiegel“ einen der Vizeministerpräsidenten: „Nach meinen Informationen ist das so.“

Moderna testet Corona-Impfstoff nun auch an Jugendlichen

18.35 Uhr: Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat damit begonnen, seinen Corona-Impfstoff auch an Jugendlichen zu testen. Die Studie solle 3000 gesunde Teilnehmer im Alter von 12 bis 17 Jahren in den USA umfassen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es gehe darum, die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes in dieser Altersgruppe zu ermitteln.

Ziel sei es, bis zum Frühjahr 2021 ausreichend Daten zu haben, um den Impfstoff bei Jugendlichen einsetzen zu können, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel laut Mitteilung. „Wir hoffen, dass es uns gelingen wird, einen sicheren Impfstoff bereitzustellen, der Jugendliche schützt und es ihnen ermöglicht, in einen normalen Schulalltag zurückzukehren.“

Das Unternehmen hatte Ende November auf Grundlage seiner Phase-III-Studie mitgeteilt, dass sein Impfstoff „mRNA-1273“ eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent habe. Diese Studie hatte Patienten ab 18 Jahren umfasst. Moderna hat die Zulassung seines Vakzins unter anderem in den USA und bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA beantragt.

Frankreich verhängt Ausgangssperre ab 20 Uhr – auch an Silvester

18.28 Uhr: Frankreich bremst bei der Lockerung seiner coronabedingten Beschränkungen. Museen, Kinos und Theater müssen nun bis Januar geschlossen bleiben – drei Wochen länger als in Aussicht gestellt. Premierminister Jean Castex begründete dies am Donnerstagabend in Paris mit den Worten: „Wir sind noch nicht am Ende der zweiten Welle angekommen.“ Frankreich ist innerhalb der Europäischen Union von der Pandemie besonders hart getroffen.

Nach wochenlangem Lockdown hält die Regierung daran fest, dass von Dienstag die bisher obligatorischen Passierscheine für Bürger nicht mehr erforderlich sind. Es gilt dann aber eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Die Regelung gelte auch für den Silvesterabend, sagte Castex. „Wir müssen vernünftig sein“, mahnte der Regierungschef. Eine Ausnahme werde es lediglich für Heiligabend geben.

Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Menschen sei noch weit vom Ziel entfernt, auf täglich weniger als 5000 Neuinfektionen zu kommen. Diese Marke hatte Präsident Emmanuel Macron im November für eine weitere Lockerung der Beschränkungen vorgegeben. Nach Zahlen vom Mittwoch starben bislang mehr als 56 000 Menschen. Innerhalb von 24 Stunden gab es rund 14 600 Neuinfektionen.

Bundesländer wollen Polizisten mit als Erstes impfen

18.12 Uhr: Die Innenminister wollen sich dafür einsetzen, dass Polizisten mit als erste eine Corona-Impfung bekommen können. Einen entsprechenden Beschlussvorschlag meldeten Niedersachsen und Hamburg am Donnerstag bei der Innenminister-Konferenz in Berlin an. Bei der Coronavirus-Impfverordnung, die derzeit erarbeitet werde, solle das Personal von Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz besondere Priorität erhalten.

Die von der Ständigen Impfkommission aktuell vorgenommene Einordnung in die Stufe gering erhöhter Priorität sei zu niedrig angesetzt, hieß es in dem Beschlussvorschlag. Dies gelte vor allem für Tätigkeiten, die etwa bei der Polizei oder dem staatlichen Krisenmanagement unmittelbar zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beitragen.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Rande der Innenministerkonferenz in Berlin, er wolle das mit seinen Amtskollegen aus den anderen Ländern besprechen, „weil ich auch der Auffassung bin, dass wir Polizei und übrigens auch Feuerwehr im Zweifel natürlich nicht in die erste Priorität schieben dürfen, aber in der letzten Priorität sollten sie auch nicht sein“. Schließlich seien sie gerade in Zeiten, in denen unklar sei, „in welche Richtung sich die Krise entwickelt“, von großer Bedeutung für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung. Er betonte: „Es geht am Ende nicht darum, die Polizei nach oben zu holen, sondern nur etwas weiter nach vorne zu rücken.“

Baden-Württembergs Ressortchef Thomas Strobl (CDU) sagte am Donnerstag anlässlich der Innenminister-Konferenz: „Unsere Polizei muss bei den Impfungen so weit oben wie irgendwie möglich priorisiert werden.“ Die Polizistinnen und Polizisten seien ständig draußen unterwegs und hätten viele Kontakte, wodurch sich ein Infektionsrisiko ergebe. Die Innenminister von CDU und CSU sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hätten seine Position unterstützt, sagte Strobl der Deutschen-Presse-Agentur.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte: „Wir hören, dass die Polizei im Moment in dieser Priorisierung der Ständigen Impfkommission erst relativ spät dran kommt.“ Die Polizei sollte „sicherlich nicht vor den achtzigjährigen Bewohnern von Seniorenheimen“ geimpft werden, aber jedenfalls vor vielen anderen Gruppen an der Reihe sein.

Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission hatten im November empfohlen, dass Ältere und Vorerkrankte zur vorrangig zu priorisierenden Personengruppe gehören sollen. Zu einer zweiten bevorzugten Gruppe sollen demnach Gesundheits- und Pflegebeschäftigte gehören. Darüber hinaus seien unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer prioritär zu schützen. Eine endgültige Festlegung gibt es noch nicht.