300 Milliarden US-Dollar Ukraine fordert Entschädigung von Russland
9. September 2022Die Ukraine fordert von Russland Entschädigungen in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar. Der Betrag entspricht dem in den G7-Staaten eingefrorenen Guthaben der russischen Nationalbank.
Die ukrainische Regierung fordert von Moskau Kriegsentschädigungen in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar, derzeit etwa 300 Milliarden Euro. Dies erklärte der ukrainische Justizminister Denys Maliuska.
Bei der UN-Vollversammlung wolle Kiew eine Resolution erreichen, die als Grundstein für einen internationalen Wiedergutmachungsmechanismus dienen solle, sagte Maliuska bei einem Besuch in Berlin. „Wir wollen eine Kompensation für alle Schäden, die Russland in der Ukraine durch seinen Angriffskrieg verursacht hat“, sagte er.
Tatsächlicher Schaden sehr viel höher
Tatsächlich wird der Schaden, den die russische Invasion in der Ukraine verursacht hat, mittlerweile auf eine schon sehr viel höhere Summe geschätzt. Doch der geforderte Betrag in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar entspricht dem infolge der gegen Russland verhängten Sanktionen in den G7-Staaten eingefrorenen Guthaben der russischen Nationalbank.
Neben diesen eingefroreren Geldern verlangte der Minister auch den Zugriff auf das Auslandsvermögen russischer Staatsunternehmen sowie auf den beschlagnahmten Besitz russischer Oligarchen.
Kiew fordert als Entschädigung unter anderem Zugriff auf das Vermögen von im Ausland beschlagnahmtem Besitz russischer Oligarchen. Hier die Jacht „Solaris“ des Oligarchen Roman Abramowitsch im März 2022 in Barcelona.
Von Deutschland forderte Maliuska Auskunft darüber, wieviel russisches Vermögen hier geparkt sei. Zugleich bat er Deutschland um Unterstützung für das ukrainische Vorhaben bei den Vereinten Nationen. Maliuska hatte am Donnerstag in Berlin mit Bundesjustizminister Marco Buschmann gesprochen.
Ukraine verkündet bedeutende Geländegewinne
Unterdessen hat die ukrainische Armee bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes nach eigenen Angaben weitere Erfolge gegen die russischen Besatzungstruppen erzielt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete die Rückeroberung von einem mehr als 1000 Quadratkilometer großen Gebiet seit Anfang September.
In der Nacht sei die Rückeroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw gelungen, erklärte er in einer Videoansprache. Der Angriff laufe über Balaklija hinaus in Richtung der Stadt Kupjansk. Dort ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, über den Russland seine Truppen beim Angriff auf den Donbass versorgt. In Kupjansk ordnete die Besatzungsverwaltung die Evakuierung von Frauen und Kindern an.
In der Großstadt Charkiw schlugen nachts erneut russische Raketen ein, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Es seien mehrere Häuser getroffen worden.
Konfliktparteien als QuelleAngaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.