Corona-Polizeikontrollen an der Grenze zu Polen
12. Dezember 2020In Mecklenburg-Vorpommern hat die Landespolizei am Sonnabend Reisende an der Grenze zu Polen kontrolliert. Die Beamten wollten vor allem feststellen, ob sich Einreisende an die Quarantäneregeln halten.
Hintergrund sind die hohen Infektionszahlen im Nachbarland und damit das Risiko, dass das Virus über Grenzpendler eingeschleppt wird. Die Landesregierung befürchtet, dass sich nicht alle an die Einreiseregeln halten. Deshalb haben rund 30 Beamte der Landespolizei in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei Autofahrer und Fußgänger an den Grenzübergängen Garz, Ahlbeck und Linken (Landkreis Vorpommern-Greifswald) kontrolliert. Dabei wurden auch Daten der Einreisenden aufgenommen und an deren Gesundheitsämter weitergegeben, die die Quarantäne anordnen sollen.
Quarantäne für Rückkehrer aus Polen
Wer aus Polen nach Mecklenburg-Vorpommern einreist, muss in Quarantäne. So schreibt es die aktuelle Corona-Landesverordnung für Einreisende aus Risikogebieten vor. Das bedeutet, wer zum Tanken oder Einkaufen kurz nach Polen fährt, muss sich zwei Wochen lang selbst isolieren. Ausnahmen gibt es zum Beispiel für Berufspendler. Nur Pendler, die auf der einen Seite arbeiten, auf der anderen Seite wohnen und deshalb auch regelmäßig getestet werden, dürfen ohne Quarantäne passieren.
Renz: Grenzschließung kommt nicht in Frage
Eine Schließung der Grenze wegen der hohen Infektionszahlen in Polen kommt für Innenminister Torsten Renz (CDU) nicht in Frage. Mit den Kontrollen an der Grenze wolle er das Bewusstsein der Menschen für die Einreiseregeln und die Quarantäneverordnung schärfen. Allerdings soll die Landespolizei in den kommenden Tagen verstärkt in den Innenstädten kontrollieren – zum Beispiel, ob die Abstandsregeln eingehalten werden. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald, der direkt an Polen grenzt, liegt der Inzidenzwert derzeit bei mehr als 90 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in ganz Mecklenburg-Vorpommern bei fast 80 (stand: 11.12.).