++ Teile der Krim-Brücke eingestürzt ++
8. Oktober 2022Nach einem Großbrand auf der einzigen Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland sind Teile der Brücke ins Meer gestürzt. Das AKW Saporischschja ist von der externen Stromversorgung abgeschnitten.
- Teile der Krim-Brücke eingestürzt
- AKW Saporischschja von externer Stromversorgung abgeschnitten
- Gouverneur: Ukrainische Behörden entdecken Massengrab
11:46 Uhr
Verteidigungsministerin Lambrecht zu Besuch in Litauen
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist mit militärischen Ehren zu einem Besuch in Litauen empfangen worden. Dort plant sie, die deutsche NATO-Brigade zum verstärkten Schutz des Bündnispartners bei ihrer ersten Übung zu besuchen. Es sind auch Gespräche mit der Einsatzleitung sowie mit Soldatinnen und Soldaten vorgesehen. Laut Angaben der Bundeswehr werden insgesamt 250 Soldaten der deutschen NATO-Brigade gemeinsam mit litauischen Truppen an der Militärübung „Fast Griffin“ teilnehmen. Es ist die erste gemeinsame Übung nach der im Juni erfolgten deutschen Zusage, eine Brigade nach Litauen zu entsenden.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die NATO einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Deutschland soll dabei eine Kampftruppenbrigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Dessen Führungsstab soll nun im Beisein vom Lambrecht mit einer Zeremonie offiziell in Dienst gestellt werden. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.
Teile der Krim-Brücke eingestürzt
Nach dem schweren Brand auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Krim sind die Schäden an Gleisanlagen und auf der Fahrbahn massiv. Kremlnahe Medien veröffentlichten Bilder und Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons eines Güterzugs zu sehen, in denen Diesel transportiert worden sein soll. Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspannt, sei nicht beschädigt worden. Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, der Brand sei gelöscht. Es gab nach offiziellen Angaben keine Verletzten.
Russlands nationales Ermittlungskomitee teilte mit, dass auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein Lastwagen explodiert sei. Das Fahrzeug kam demnach vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Zisternen des Güterzugs in Brand geraten. Dadurch seien Teile der Fahrbahn eingestürzt. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.
London: Ultranationalistische Kritik an Militärführung in Russland wächst
Die zunehmende Kritik aus dem ultranationalistischen Lager in Russland an der eigenen Militärführung stellt laut dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums einen Trend dar, der nur schwer umgekehrt werden könne. An der Spitze eines Pro-Krieg-Blocks werden demnach der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow und der Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin wahrgenommen, die sich für eine größere Bereitschaft zur Eskalation des Kriegs einsetzten. Kritik komme aber auch von TV-Moderatoren, Popstars und einer „zunehmend lautstarken Gemeinde von ultranationalistischen Militärbloggern“, so die Mitteilung weiter.
AKW Saporischschja von externer Stromversorgung abgeschnitten
Das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom keine Verbindung mehr zur externen Stromversorgung. Der Grund sei Beschuss. Die Anlage beziehe jetzt Strom zur Deckung ihres eigenen Bedarfs aus Notfall-Generatoren. Diese seien automatisch angesprungen.
Das größte AKW Europas war in den vergangenen Monaten mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, warnte unlängst vor einem atomaren Unfall in Saporischschja. Dies sei „eine sehr, sehr klare Möglichkeit“.
Zahlreiche Explosionen aus Charkiw gemeldet
Eine Serie von Explosionen hat am frühen Morgen die ostukrainische Stadt Charkiw erschüttert. Rauchwolken stiegen auf, gefolgt von einer Reihe weiterer Explosionen. Bürgermeister Ihor Terechow erklärte auf Telegram, die Explosionen seien von Raketenangriffen im Stadtzentrum verursacht worden. Die Angriffe hätten Brände in einer der medizinischen Einrichtungen der Stadt und einem weiteren Gebäude ausgelöst. Dabei handele es sich nicht um ein Wohngebäude. Berichte über mögliche Opfer liegen bislang nicht vor.
Konfliktparteien als QuelleAngaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Schwerer Brand auf Krim-Brücke
Auf der Brücke zwischen der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland ist nach russischen Behördenangaben ein großer Brand ausgebrochen. Auslöser sei die Explosion einer Lkw-Bombe gewesen. Dadurch seien sieben Tanks eines Güterzuges auf dem Weg zur Krim in Brand geraten. An der Straßenlinie seien Schäden entstanden, der Verkehr war nach Angaben der Behörden unterbrochen. Es gebe nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder Toten.
Die auf Anordnung von Staatschef Wladimir Putin gebaute Straßen- und Eisenbahnbrücke führt über die Straße von Kertsch und verbindet seit 2018 die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit dem russischen Staatsgebiet. Derzeit dient sie vor allem dem Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.
Explosionen auf der Brücke von Kertsch
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Ukraine bekommt vom IWF 1,3 Milliarden Dollar
Die Ukraine bekommt vom Internationalen Währungsfonds frische Milliardenhilfe aus einem neuen Programm zum Abfedern von Lebensmittel-Preisschocks. Der IWF-Rat billigte die Auszahlung von 1,3 Milliarden Dollar (1,33 Milliarden Euro). Mit dem Geld sollten unter anderem die Einnahmeausfälle durch im Zuge des russischen Angriffskrieges weggefallene Getreideexporte ausgeglichen werden, teilte der Währungsfonds mit. Für die ukrainische Wirtschaft werde in diesem Jahr ein Schrumpfen um 35 Prozent vorhergesagt und der Finanzierungsbedarf bleibe hoch, betonte der IWF. Zugleich lobte er die ukrainische Regierung dafür, dass sie unter diesen Umständen die finanzielle Stabilität aufrechterhalten habe. Das neue IWF-Unterstützungsprogramm im Zusammenhang mit der Lebensmittelkrise war erst vor wenigen Tagen gestartet worden.
Gouverneur: Ukrainische Behörden entdecken Massengrab
In der kürzlich von ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Lyman haben nach Angaben des zuständigen Gouverneurs Behörden ein Massengrab entdeckt. Es sei unklar, wie viele Tote darin lägen, teilt Pawlo Kyrylenko in einem Online-Post mit. Die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen Polizeibeamten, dass in dem Grab 180 Leichen seien. Ukrainische Streitkräfte hatten die Stadt Lyman am Samstag zurückerobert.
Konfliktparteien als QuelleAngaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.