Krieg Tag 225 – Sa 08.10.2022 ++ Teilevakuierung in Cherson angeordnet ++

Krieg Tag 225 – Sa 08.10.2022 ++ Teilevakuierung in Cherson angeordnet ++

8. Oktober 2022 Aus Von mvp-web

++ Teilevakuierung in Cherson angeordnet ++

Stand: 08.10.2022 18:32 Uhr

Die von Russland eingesetzte Verwaltung der Region Cherson hat eine Teilevakuierung etwa für Kinder und Senioren angeordnet. Die Internationale Atomenergiebehörde fordert, eine Sicherheitszone um das AKW Saporischschja einzurichten.


  • Region Cherson: Teilevakuierung angeordnet
  • Russland ernennt neuen Kommandeur
  • Teile der Krim-Brücke eingestürzt
  • AKW Saporischschja von externer Stromversorgung abgeschnitten
  • Gouverneur: Ukrainische Behörden entdecken Massengrab

18:31 Uhr

Ukraine zu Explosion auf Krim-Brücke: „Spur führt nach Russland“

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hat sich dafür ausgesprochen, die Ursachen für die Explosion auf der Brücke zur russisch annektierten Halbinsel Krim in Russland zu suchen. Er wies darauf hin, „dass der explodierte Lastwagen allen Anzeichen nach von der russischen Seite auf die Brücke fuhr“. „Das alles weist eindeutig auf eine Spur nach Russland hin“, betonte Podoljak.

Unterdessen gab Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge das russische Verkehrsministerium die teils beschädigte Brücke auch für den Zugverkehr wieder frei.

08.10.2022

Explosion auf Krim-Brücke Drei Tote, heftige Schäden – und viele Fragen

Die heftigen Schäden bei der Explosion auf der Krim-Brücke werfen viele Fragen auf.

 

 

18:03 Uhr

Explosion auf Krim-Brücke – Russischer Außenpolitiker spricht von „Terroranschlag“

Der prominente russische Außenpolitiker Leonid Sluzki sieht in der Explosion und dem Brand auf der Brücke zur von Russland annektierten Halbinsel Krim einen „Terroranschlag“. Ihm zufolge deuten zahlreiche Äußerungen von prominenten Politikern in der Ukraine darauf hin, dass die Ukraine für den Vorfall verantwortlich sei. Sollte sich dies bewahrheiten, „werden Folgen unabwendbar“ sein, so der Leiter des Auswärtigen Ausschusses in der russischen Staatsduma: „Die Antwort sollte hart ausfallen, aber nicht unbedingt frontal.“

Gleichzeitig kündigte Sluzki an, die Brücke werde schnellstmöglich repariert. Sie sei die „Lebensader“ für die Versorgung der Halbmeerinsel.

17:52 Uhr

Litauen mahnt erhöhte Alarmbereitschaft an

Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskashat angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine und der „unmittelbaren und langfristigen“ Bedrohung, die von Russland ausgehe, zu einer erhöhten Alarmbereitschaft aufgerufen. „Wir müssen beginnen, so zu denken, als ob wir selbst dem Kriegszustand wären, obwohl unsere Staaten nicht im Krieg sind“, betonte er.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, die zu Besuch in Litauen war, sicherte dem Land die Unterstützung Deutschlands in einem Kriegsfall zu. „Wir haben uns dazu verpflichtet, als Deutschland die Sicherheit Litauens zu verteidigen und genauso werden wir das auch tun“, sagte die SPD-Politikerin auf dem NATO-Stützpunkt in Rukla. Dort wird künftig eine deutsche Brigade zur Stärkung der NATO-Ostflanke stationiert.

17:11 Uhr

Mützenich: Atom-Drohungen von Putin ernst nehmen

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat angesichts der Atom-Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin vor einer nuklearen Eskalation des Kriegs in der Ukraine gewarnt. „Ich rate dazu, diese Drohungen ernst zu nehmen und sich nicht auf die Beschwichtigungen angeblicher Experten zu verlassen, die die Verhaltensweisen Putins in bester ‚Putin-Versteher‘-Manier glauben vorhersagen zu können“, sagte Mützenich dem „Spiegel“. Niemand wolle sich den Einsatz von Atomwaffen vorstellen und dennoch kalkulierten die «militärischen Doktrinen» bereits mit dem Einsatz der Waffen, sagte Mützenich. „Mithilfe immer kleinerer, zielgenauerer und sofort einsetzbarer Nuklearwaffen planen Militärstrategen der Atommächte die Kriege der Zukunft.“

Aus Sicht des Sozialdemokraten sollte Außenministerin Annalena Baerbock an der Seite der USA neue diplomatische Initiativen ergreifen. Die US-Regierung scheine seit längerer Zeit wieder bereit, „eigene Verhandlungslösungen zur Beendigung des Krieges auszuloten“, sagte Mützenich. „Darin sollten wir die Verantwortlichen in Washington nicht nur bestärken, sondern auch aktiv unterstützen.“ Ein militärisch und zeitlich unbegrenzter Krieg verschlimmere die humanitäre, soziale und wirtschaftliche Lage in der Ukraine im Besonderen und die Stabilität der internationalen Ordnung im Allgemeinen.

16:23 Uhr

Behörden: Autoverkehr nach Explosion auf Krim-Brücke wieder angelaufen

Nach der Explosion auf der Brücke zur Krim ist der Verkehr nach Behördenangaben wieder angelaufen. Die Brücke sei ab sofort „offen für Autos und Busse“, teilte der Verwaltungschef der von Russland annektierten Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. Für Lastwagen bleibe das 19 Kilometer lange Bauwerk vorerst weiter gesperrt.

Auf der Brücke über die Straße von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der Krim war nach russischen Angaben eine Lkw-Bombe explodiert. Dies löste ein riesiges Feuer aus, sieben Tanks eines Güterzuges gerieten in Brand. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben. Die strategisch wichtige Brücke wurde teils schwer beschädigt. Wer für die Explosion verantwortlich war, blieb zunächst unklar.

„Folgen der Explosion deuten darauf, hin dass es kein Zufall war“, Vassili Golod, WDR, zzt. Kiew, zur beschädigten Krim-Brücke

16:03 Uhr

Russische Verwaltung: Teilevakuierung in Region Cherson

Der Vizechef der von Russland eingesetzten Verwaltung der ukrainischen Region Cherson, Kirill Stremoussow hat die teilweise Evakuierung von Zivilisten angeordnet. Kleine Kinder, deren Eltern sowie ältere Menschen könnten in zwei südrussische Regionen umziehen, sagte Stremoussow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Ukrainische Streitkräfte sind bei einer Gegenoffensive in der Region derzeit auf dem Vormarsch.

05.10.2022

Kämpfe mit russischen Besatzern Ukraine meldet weitere Erfolge

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Einnahme Dutzender Siedlungen in den besetzten Gebieten gemeldet.

 

 

15:03 Uhr

General Surowikin neuer russischer Kommandeur

Der Befehlshaber der russischen Luftwaffe, General Sergej Surowikin, ist zum Kommandeur aller in der Ukraine kämpfenden russischen Truppen ernannt worden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit ist zum ersten Mal offiziell ein einziger Kommandeur für die gesamte russische Truppe in der Ukraine zuständig.

Der Austausch des Kommandeurs der russischen Ukraine-Offensive erfolgte nach einer Serie von Niederlagen der Russen. Zuletzt war die Kritik an dem Ukraine-Einsatz in Russland lauter geworden.

08.10.2022

Angriff auf die Ukraine Russland tauscht Kommandeur aus

Der Befehlshaber der russischen Luftwaffe, General Surowikin, wird nun die Invasion leiten.

 

 

14:43 Uhr

Litauen: Führungsstab der deutschen Brigade in Dienst genommen

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch in Litauen den Führungsstab der deutschen Brigade zum verstärkten Schutz an der NATO-Ostflanke in Dienst gestellt. „Die Sicherheit Litauens ist die Sicherheit Deutschlands. Es ist dieses Versprechen der gemeinsamen Sicherheit, zu dem wir uns heute erneut bekennen“, sagte sie bei einer Zeremonie auf dem litauischen Militärstützpunkt Rukla. Deutschland soll eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Mit ihrem litauischen Amtskollegen Arvydas Anusauskas enthüllte sie das Wappen des Brigadestabes. Das Führungselement sei bereits „vollständig integriert und voll einsatzfähig“, sagte der Verteidigungsminister des baltischen EU- und NATO-Landes. Beweis dafür sei das Manöver „Fast Griffin“, bei dem deutsche Soldaten mit litauischen Truppen übten.

13:37 Uhr

Russland meldet Tote nach Explosion auf Krim-Brücke

Bei der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Die Leichen seien aus dem Wasser gezogen worden, teilte das nationale Ermittlungskomitee mit. Es handele sich um vorläufige Angaben. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein vom Festland kommender Lastwagen explodiert sei.

08.10.2022

Explosion und Brand Moskau geht von Anschlag auf Krim-Brücke aus

Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees ist auf der Krim-Brücke ein Lastwagen in die Luft gesprengt worden.

 

 

Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden. Dadurch wiederum seien Teile der Fahrbahn eingestürzt, hieß es. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

13:30 Uhr

IAEA dringt auf Sicherheitszone um AKW Saporischschja

Die Internternationale Atomenergiebehörde (IAEA) fordert, dringend eine Sicherheitszone um das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja einzurichten. Die Einrichtung sei „eine absolute und dringende Notwendigkeit“. Der Chef der IAEA, Rafael Grossi, kündigte an, Anfang kommender Woche nach Russland zu reisen. Dabei werde er Gespräche über die Einrichtung der Sicherheitszone führen, teilt die UN-Behörde mit. Danach werde Grossi wieder nach Kiew reisen. Am vergangenen Donnerstag hatte Grossi Kiew bereits besucht.

Das Atomkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom keine Verbindung mehr zur externen Stromversorgung. Der Grund sei Beschuss. Die IAEA kommentierte, der Beschuss der einzigen externen Stromversorgung sei „extrem unverantwortlich“. Die Anlage beziehe jetzt Strom zur Deckung ihres eigenen Bedarfs aus Notfall-Generatoren. Diese seien automatisch angesprungen. Die Generatoren hätten laut Angaben von ukrainische Arbeitern im AKW genug Strom für zehn Tage.

Verteidigungsministerin Lambrecht zu Besuch in Litauen

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist mit militärischen Ehren zu einem Besuch in Litauen empfangen worden. Dort plant sie, die deutsche NATO-Brigade zum verstärkten Schutz des Bündnispartners bei ihrer ersten Übung zu besuchen. Es sind auch Gespräche mit der Einsatzleitung sowie mit Soldatinnen und Soldaten vorgesehen. Laut Angaben der Bundeswehr werden insgesamt 250 Soldaten der deutschen NATO-Brigade gemeinsam mit litauischen Truppen an der Militärübung „Fast Griffin“ teilnehmen. Es ist die erste gemeinsame Übung nach der im Juni erfolgten deutschen Zusage, eine Brigade nach Litauen zu entsenden.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die NATO einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Deutschland soll dabei eine Kampftruppenbrigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Dessen Führungsstab soll nun im Beisein vom Lambrecht mit einer Zeremonie offiziell in Dienst gestellt werden. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.

10:44 Uhr

Teile der Krim-Brücke eingestürzt

Nach dem schweren Brand auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Krim sind die Schäden an Gleisanlagen und auf der Fahrbahn massiv. Kremlnahe Medien veröffentlichten Bilder und Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons eines Güterzugs zu sehen, in denen Diesel transportiert worden sein soll. Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspannt, sei nicht beschädigt worden. Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, der Brand sei gelöscht. Es gab nach offiziellen Angaben keine Verletzten.

Russlands nationales Ermittlungskomitee teilte mit, dass auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein Lastwagen explodiert sei. Das Fahrzeug kam demnach vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Zisternen des Güterzugs in Brand geraten. Dadurch seien Teile der Fahrbahn eingestürzt. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

10:28 Uhr

London: Ultranationalistische Kritik an Militärführung in Russland wächst

Die zunehmende Kritik aus dem ultranationalistischen Lager in Russland an der eigenen Militärführung stellt laut dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums einen Trend dar, der nur schwer umgekehrt werden könne. An der Spitze eines Pro-Krieg-Blocks werden demnach der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow und der Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin wahrgenommen, die sich für eine größere Bereitschaft zur Eskalation des Kriegs einsetzten. Kritik komme aber auch von TV-Moderatoren, Popstars und einer „zunehmend lautstarken Gemeinde von ultranationalistischen Militärbloggern“, so die Mitteilung weiter.

10:06 Uhr

AKW Saporischschja von externer Stromversorgung abgeschnitten

Das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom keine Verbindung mehr zur externen Stromversorgung. Der Grund sei Beschuss. Die Anlage beziehe jetzt Strom zur Deckung ihres eigenen Bedarfs aus Notfall-Generatoren. Diese seien automatisch angesprungen.

Das größte AKW Europas war in den vergangenen Monaten mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, warnte unlängst vor einem atomaren Unfall in Saporischschja. Dies sei „eine sehr, sehr klare Möglichkeit“.

07:31 Uhr

Zahlreiche Explosionen aus Charkiw gemeldet

Eine Serie von Explosionen hat am frühen Morgen die ostukrainische Stadt Charkiw erschüttert. Rauchwolken stiegen auf, gefolgt von einer Reihe weiterer Explosionen. Bürgermeister Ihor Terechow erklärte auf Telegram, die Explosionen seien von Raketenangriffen im Stadtzentrum verursacht worden. Die Angriffe hätten Brände in einer der medizinischen Einrichtungen der Stadt und einem weiteren Gebäude ausgelöst. Dabei handele es sich nicht um ein Wohngebäude. Berichte über mögliche Opfer liegen bislang nicht vor.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert. Bild: ISW/07.10.2022

07:14 Uhr

Schwerer Brand auf Krim-Brücke

Auf der Brücke zwischen der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland ist nach russischen Behördenangaben ein großer Brand ausgebrochen. Auslöser sei die Explosion einer Lkw-Bombe gewesen. Dadurch seien sieben Tanks eines Güterzuges auf dem Weg zur Krim in Brand geraten. An der Straßenlinie seien Schäden entstanden, der Verkehr war nach Angaben der Behörden unterbrochen. Es gebe nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder Toten.

Die auf Anordnung von Staatschef Wladimir Putin gebaute Straßen- und Eisenbahnbrücke führt über die Straße von Kertsch und verbindet seit 2018 die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit dem russischen Staatsgebiet. Derzeit dient sie vor allem dem Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.