Steigende Zahl an Corona-Patienten belastet Klinik-Alltag
13. Oktober 2022Die Lage in einigen Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern wird schwieriger, denn seit Tagen steigt die Zahl der Corona-positiven Patienten.
In einigen Krankenhäusern Mecklenburg-Vorpommerns belasten immer mehr Corona-Fälle den Klinik-Alltag. Problematisch ist die Situation laut mehreren Kliniksprechern nicht auf den Intensiv-, sondern auf den Normalstationen. Im Krankenhaus von Bad Doberan werden beispielsweise derzeit 19 Patienten, die auch Corona haben, auf der Normalstation behandelt. Dort ist bereits die Rede vom „Krisenmodus“.
Das Rostocker Südstadtklinikum berichtet auf Anfrage des NDR, dass die Covid-Normalstation langsam an ihre Kapazitätsgrenze komme. Ein Sprecher im Gesundheitsministerium nannte die Situation landesweit angespannt, betonte aber, dass nirgendwo im Land die Kapazitätsgrenze erreicht sei.
Schließung von Stationen befürchtet
Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommerns, Uwe Borchmann, befürchtet Stationsschließungen, denn die steigende Fallzahl an Patienten, die an Corona erkrankt sind, würden durch die Isolationsregeln für mehr Personalaufwand sorgen. Allerdings seien viele Mitarbeitende selbst erkrankt, in Quarantäne oder im Urlaub, so Borchmann.
Infektionsschutzgesetz konsequent nutzen
Der Virologe Prof. Martin Stürmer von der Goethe-Universität Frankfurt am Main sagte bei NDR MV Live, es sei „ein bisschen zu früh, alles schleifen zu lassen“, es gebe noch zu viele Unklarheiten, zum Beispiel wie sich die Corona-Varianten entwickeln und wie sich Long Covid auswirkt. Die verbliebenen Möglichkeiten des geänderten Infektionsschutzgesetzes sollten konsequent genutzt werden, so Stürmer, ohne dass bundesweit wieder ein Flickenteppich an Regelungen entsteht. Wichtig sei auch, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig an Corona erkranken „und wir Probleme in der kritischen Infrastruktur bekommen“.