Stand: 16.10.2022 18:36 Uhr
Russland will trotz der westlichen Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen festhalten. Im AKW Saporischschja verschlechtert sich die Lage nach Angaben des ukrainischen Atombehörden-Chefs mit jeder Woche.
- Kreml hält an Kriegszielen fest
- Lage im AKW Saporischschja verschlechtert
- Baerbock: Stärkung der Luftverteidigung hat Priorität
- Ukraine berichtet von russischen Angriffen
- Söder fordert Luftabwehrsysteme für deutsche Großstädte
EU-Außenminister beraten über weitere Ukraine-Hilfe
Die Außenminister der EU-Staaten beraten am Montag in Luxemburg über ddie weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Bei dem Treffen sollen ein Ausbildungseinsatz für die ukrainischen Streitkräfte sowie der Einsatz von weiteren 500 Millionen Euro für den Kauf von Waffen und Ausrüstung beschlossen werden.
18:03 Uhr
Melnyk-Nachfolger auf dem Weg nach Berlin
Der neue ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev macht sich auf den Weg nach Berlin – mit dem Auto. Der Nachfolger von Andrij Melnyk wird am Montag an seiner neuen Wirkungsstätte erwartet. Der Wechsel an der Spitze der Botschaft wird formell aber erst mit Makeievs Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt. Makeiev war bisher Regierungsbeauftragter für die Sanktionen gegen Russland.
17:45 Uhr
Ukraine setzt hohes Kopfgeld auf Ex-Separatistenführer Girkin aus
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat 100.000 Dollar (rund 103.000 Euro) Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers Igor Girkin ausgesetzt, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass angeführt hatte. „Die Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums garantiert die Auszahlung von 100.000 Dollar für die Übergabe von Igor Girkin (Strelkow) in ukrainische Gefangenschaft“, teilte der Militärnachrichtendienst auf seiner Webseite mit. Girkin, bekannt unter seinem Decknamen „Strelkow“, wird unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht.
16:16 Uhr
Kreml: Westliche Hilfe für Ukraine beeinflusst Kriegsziele nicht
Russland hält ungeachtet der westlichen Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen im Nachbarland fest. Die NATO sei „de facto“ schon in den Konflikt involviert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in einem Interview des Staatsfernsehens. Dies beeinflusse aber nicht Russlands Ziele. Mit Blick auf die vor knapp acht Monaten gestartete Invasion sagte Peskow, die „Operation“ werde fortgeführt und zu Ende gebracht.
Die Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine erschwere dies zwar. Russland habe aber genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes. Eine Sache sei das „Kiewer Regime“, eine andere das Potenzial der NATO, meinte er. Dies sei eine Zusatzbelastung.
15:34 Uhr
Roth erschüttert über mutmaßlichen Mord an Dirigent Kerpatenko
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat erschüttert auf Berichte reagiert, wonach der ukrainische Dirigent Jurij Kerpatenko von russischen Soldaten getötet wurde. „Offenkundig wenden die russischen Besatzer brutalste Repressionen bis hin zu Mord an, um die Ukrainerinnen und Ukrainer in den von Russland besetzten Gebieten dazu zu bringen, diese verbrecherische Okkupation hinzunehmen“, erklärte Roth am Sonntag in Berlin. „Putin und seine Schergen wollen die eigenständige Kultur und kulturelle Identität der Ukraine zerstören“, so die Politikerin. Dafür würden Kultur und Kulturschaffende gezielt missbraucht.
15:11 Uhr
Ehemaliger US-General Hodges: Befreiung der Krim bis Sommer möglich
Der ehemalige US-General Ben Hodges hält eine Befreiung der von Russland besetzten Halbinsel Krim bis zum Sommer kommenden Jahres für möglich. „Wenn ich mir die Situation anschaue, dann sehe ich, dass die Lage der Russen mit jeder Woche schlechter wird. Man sagt, Krieg sei ein Test des Willens und der Logistik – und in beiden Punkten ist die Ukraine weit überlegen“, sagte der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Army in Europa der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Auf die Frage: „Wie kann dieser Krieg enden“ antwortete der frühere Drei-Sterne-General: „Die Russen müssen verlieren – sonst versuchen sie es in zwei oder drei Jahren wieder.“
15:08 Uhr
Belarus: 9000 russische Soldaten in gemeinsamer Eingreiftruppe
Der von Russland und Belarus angekündigten gemeinsamen Eingreiftruppe gehören belarusischen Angaben zufolge knapp 9000 Soldaten aus Russland an. Die ersten Eisenbahnzüge mit russischen Mitgliedern dieser Truppe seien in Belarus angekommen, teilt das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko hatte die gemeinsame Truppe als Maßnahme zur Grenzverteidigung angekündigt.
15.10.2022
Polen warnt Lukaschenko Sorge vor der Ausweitung des Krieges
In Polen wächst die Sorge vor einer Ausbreitung des Ukraine-Krieges.
15:07 Uhr
ISW: Russland setzt massive Deportation von Ukrainern fort
Russland setzt seine massiven Deportationen von Ukrainern in den von Moskau besetzten Gebieten nach Einschätzung unabhängiger Experten fort. Die russischen Behörden hätten offen zugegeben, Kinder aus den besetzten Gebieten der Ukraine zur Adoption an russische Familien auf eine Weise zu vermitteln, die einen Verstoß gegen die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes darstellen könnte, schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington.
Zudem habe der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin am 14. Oktober erklärt, dass „mehrere tausend“ Kinder aus der Oblast Cherson im Südosten der Ukraine „bereits in anderen Regionen Russlands in Erholungsheimen und Kinderlagern untergebracht sind“. Möglicherweise betrieben die russischen Behörden darüber hinaus eine umfassendere Art der ethnischen Säuberung, indem sie ukrainisches Gebiet durch Deportationen entvölkern und ukrainische Städte mit ins Land gebrachten russischen Bürgern neu besiedelten, schrieb das ISW weiter. Ethnische Säuberungen sind den Experten der Denkfabrik zufolge an sich nicht als Verbrechen im Sinne des Völkerrechts definiert.
14:40 Uhr
Bundespräsident erinnert zu Erntedank an die Not in der Ukraine
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Rückschlag für die Idee eines „gemeinsamen Hauses Europa“ durch den Ukraine-Krieg bedauert. Der Wunsch des im August verstorbenen ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow sei ein Traum geblieben. Der Albtraum des Krieges sei an die Stelle des Traums getreten. Und dies verursache auch, dass „wir im Moment mit dem Widerspruch leben, dass das Getreide in den Lagern der Ukraine verdirbt und Menschen in anderen Teilen der Welt Hunger leiden“, sagte Steinmeier im Kloster Schöntal (Hohenlohekreis) bei der Übergabe einer Erntekrone an ihn.
13:41 Uhr
Russland: Haben ukrainische Truppen abgewehrt
Russland hat nach eigenen Angaben einen Vormarsch ukrainischer Truppen in den Regionen Donezk, Cherson und Mykolajiw abgewehrt. Dabei seien der ukrainischen Seite erhebliche Verluste zugefügt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Russland setze seine Angriffe gegen militärische Ziele und gegen die Energieversorgung in der Ukraine mit Präzisionswaffen fort. Dabei seien in der Region Charkiw drei US-Haubitzen vom Typ M777 zerstört worden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
12:42 Uhr
Ukrainischer Generalstab: Pro-russische Kämpfer besetzen Wohnungen
Der ukrainische Generalstab hat pro-russischen Kämpfern in der Region Luhansk vorgeworfen, die dortigen Bewohner aus ihren Wohnungen und Häusern auszuquartieren. Sie würden dann zur Unterbringung von Offizieren genutzt, hieß es im Lagebericht des Generalstabs auf Facebook. Konkrete Beweise für dieses Vorgehen in der russisch besetzten Stadt Rubischne legte die Militärführung nicht vor. Sie warf den Gegnern einen Bruch des humanitären Völkerrechts vor.