Kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen in Apotheken

Kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen in Apotheken

15. Dezember 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 15.12.2020 06:14 Uhr

Wer über 60 Jahre alt oder chronisch krank ist, kann ab heute drei Profi-Masken zum Schutz vor dem Coronavirus bekommen – zunächst kostenlos. Auch die Apotheken in Hamburg haben Tausende FFP2-Masken bestellt.

Die Hamburger Apothekerkammer rechnet mit einem Ansturm und hofft, dass nicht gleich am ersten Tag alle Hamburgerinnen und Hamburger über 60 Jahren ihre Masken abholen. Die meisten Apotheken hätten sie vorrätig und selbst wenn es einen Engpass gebe, werde es schnell Nachschub geben, heißt es von der Apothekerkammer. Außerdem würden sich die Apotheken untereinander aushelfen.

Mehr als 600.000 Hamburger haben Anspruch

Diese hatten nur wenig Zeit, die Bestellungen aufzugeben – erst in der vergangenen Woche hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seinen Plan bekannt gemacht. Die Apothekerkammer schätzt, dass mehr als 600.000 Menschen in Hamburg einen Anspruch auf die Masken haben.

Personalausweis mitbringen

In einem ersten Schritt sollen ab Dienstag über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar. Laut Informationen des Gesundheitsministeriums genügt dazu die Vorlage des Personalausweises „oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen“. Zur Abholung könne auch eine andere Person bevollmächtigt werden.

Krankenkassen sollen später Coupons verschicken

Im zweiten Schritt können Berechtigte ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten. Dafür sollen sie von der Krankenkasse Coupons für zweimal je sechs FFP2-Masken bekommen – vorgesehen ist dafür dann ein Eigenanteil von jeweils zwei Euro für je sechs Masken. Den Bund kostet die Aktion insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro.

Diese Gruppen haben einen Anspruch:

Ein Anspruch auf Schutzmasken besteht laut Bundesgesundheitsministerium, wenn die Versicherten das 60. Lebensjahr vollendet haben oder bei ihnen eine der folgenden Erkrankungen oder einer der folgenden Risikofaktoren vorliegt:

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale
  • Chronische Herzinsuffizienz
  • Chronische Niereninsuffizienz Stadium ≥ 4
  • Demenz oder Schlaganfall
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Aktive, fortschreitende oder metastasierte Krebserkrankung oder stattfindende Chemo- oder Radiotherapie
  • Stattgefundene Organ- oder Stammzellentransplantation
  • Trisomie 21
  • Risikoschwangerschaft

Auch FFP2-Masken bieten keinen vollständigen Schutz

FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten aber auch keinen 100-prozentigen Schutz. „Eine FFP2-Maske ist kein Freifahrtschein. Alle anderen Infektionsschutzregeln sollten weiterhin eingehalten werden. Dazu gehört Händewaschen, Abstand halten, Lüften und die Benutzung der Corona-Warn-App“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Friedemann Schmidt.