Anzeichen für frühe Grippewelle in MV: Drese rät zur Impfung

Anzeichen für frühe Grippewelle in MV: Drese rät zur Impfung

6. November 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 06.11.2022 07:04 Uhr

Die Grippewelle scheint in diesem Jahr früher anzurollen und könnte heftiger ausfallen als zuletzt. Darauf lassen aktuelle Infektionszahlen aus Mecklenburg-Vorpommern schließen. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) rät zur Impfung.

Für MV zeichnet sich eine deutlich höhere Zahl an Grippefällen ab als in den Vorjahren. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock gab es von Anfang Oktober bis Anfang November landesweit bereits 118 nachgewiesene Grippe-Infektionen – deutlich mehr als in den vier Jahren zuvor. Dort seien es in diesem Zeitraum jeweils nur zwischen zwei und vier Fällen gewesen, heißt es aus der Behörde. Nun seien allein in der letzten Oktoberwoche 46 Fälle hinzugekommen, die meisten wurden aus Rostock gemeldet.

Mehr Arztbesuche wegen Schnupfen, Husten und Fieber

Wie aus den Daten des Landesamtes weiter hervorgeht, suchten in diesem Herbst bislang auch deutlich mehr Menschen im Land wegen Atemwegserkrankungen ihren Hausarzt auf. Zwar flachte die Kurve zuletzt wieder etwas ab, blieb insgesamt aber weiter über den Niveau der zurückliegenden Jahre.

Eine Arzthelferin hält in einer Arztpraxis eine Spritze mit einem Grippeimpfstoff. © picture alliance/dpa Foto: Karl-Josef Hildenbrand

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In der letzten Oktoberwoche gab es den Angaben zufolge etwa 2.720 Arztkonsultationen pro 100.000 Einwohner wegen Schnupfen, Husten und Fieber, überdurchschnittlich viele in Rostock und Vorpommern. Landesweit melden etwa 50 Kinder- und Hausärzte regelmäßig anonymisierte Daten zum Krankheitsgeschehen an das Landesgesundheitsamt.

Krankenkassen-Auswertung bestätigt Trend

Die wachsende Tendenz von Erkrankungen spiegelt sich auch in Daten der Krankenkassen wieder. Eine Auswertung der Barmer-Krankenkasse ergab, dass die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen bundesweit zuletzt stark gestiegen ist.

Grippeschutz: Wer sich nun impfen lassen sollte

Gesundheitsministerin Drese wirbt nun erneut für eine Grippeschutzimpfung. Zu empfehlen sei diese insbesondere für Personen über 60 Jahre, chronisch Erkrankte, Bewohner von Pflege- und Altersheimen sowie Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel mit Vorerkrankung. “Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Möglichkeit, um sich vor schweren Verläufen zu schützen”, erklärte Drese weiter.

Grippewelle startet normalerweise im Januar

Sie verwies darauf, dass Gesundheitsexperten durch den abnehmenden Immunschutz und die Lockerung der Corona-Maßnahmen in diesem Winter mit einer deutlich höheren Anzahl von Grippe-Erkrankten rechnen. Die klassische Grippewelle habe vor Corona regelmäßig Mitte Januar an Fahrt aufgenommen. “In diesem Jahr haben wir bereits jetzt die gleiche Situation wie sonst erst im Januar”, so Drese. Das könnte für eine stärkere Grippewelle in diesem Jahr sprechen.