Grenze zu Polen: Jeder Zwölfte kehrt wieder um

20. Dezember 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 20.12.2020 10:48 Uhr

Aufgrund der verstärkten Polizeikontrollen an der Grenze Mecklenburg-Vorpommerns zu Polen an diesem Wochenende sind zahlreiche Reisende wieder umgekehrt. Hintergrund ist die drohende zehntägige Quarantäne.

Die Polizei kontrollierte zwischen Ahlbeck auf Usedom und Linken (Landkreis Vorpommern-Greifswald) insgesamt 1.816 Fahrzeuge. Dabei handelte es sich sich Insassen, die zum Einkaufen nach Polen wollten oder die aus Polen einreisen wollten. 154 Fahrzeugführer verzichteten auf eine Weiterfahrt und kehrten um – etwa jeder Zwölfte. Der Anteil der „Umkehrer“ lag damit ähnlich hoch wie zu Beginn der Kontrollen vor einer Woche.

Polizei: Regelungen sind vielen nicht bekannt

Einreisende und Einkaufstouristen, die von einer Fahrt nach Polen zurückkehren, müssen in Mecklenburg-Vorpommern in eine zehntägige Quarantäne. Ausgenommen von der Quarantäne sind polnische Pendler, die auf der einen Seite arbeiten und auf der anderen Seite wohnen. Diese Regelung sei vielen Fahrzeugführern wohl immer noch nicht bekannt, hieß es von der Polizei.

130 Einreisende ohne Einreiseanmeldung

Die Polizei nahm seit Wochenbeginn die Personalien von 129 einreisenden Frauen und Männern auf, die keine Einreiseanmeldung hatten und deshalb vermutlich in Quarantäne müssen. Die Beamten meldeten deren Daten an die Gesundheitsämter weiter.

Besonders viele Infektionen im Grenzgebiet

Gerade in den grenznahen Regionen ist die Zahl der Corona-Infektionen konstant hoch. So hat das Amt Löcknitz-Penkun nach Angaben des Kreises Vorpommern-Greifswald derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von 386. Landrat Michael Sack (CDU) plädiert trotzdem dafür, die Grenzen offen zu lassen. Die polnischen Arbeitskräfte würden in der Region dringend benötigt.