“Neptune”: Schwimmendes LNG-Terminal in Lubmin eingetroffen

“Neptune”: Schwimmendes LNG-Terminal in Lubmin eingetroffen

16. Dezember 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 16.12.2022 19:11 Uhr

Das für Lubmin gedachte schwimmende Flüssigerdgas-Terminal ist am Freitag in den dortigen Industriehafen eingelaufen. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen wurde das Spezialschiff “Neptune” in die Hafeneinfahrt geschleppt.

Zuvor hatte die “Neptune” gut drei Wochen im Hafen von Mukran auf Rügen gelegen, unter anderem, um es vorzubereiten. Damit das mehr als 280 Meter lange Schiff durch den flachen Greifswalder Bodden passt, musste es zuvor Ballastwasser ablassen. Die “Neptune” ist das größte Schiff, das jemals in den Hafen eingelaufen ist. Dieser war zuvor geräumt worden. Die Polizei war mit Booten, zahlreichen Beamten an Land und einem Hubschrauber vor Ort.

5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas eingespeist

 

Vor Lubmin soll ein schwimmendes LNG-Terminal entstehen

Die “Neptune” ist eine sogenannte FSRU (Floating Storage and Regasification Unit), die Flüssigerdgas (LNG) nicht nur speichern, sondern auch erwärmen und wieder gasförmig machen kann. Über das Terminal sollen jährlich bis zu 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas eingespeist werden können. Das Terminal soll über kleinere Shuttle-Schiffe versorgt werden, die das LNG von einem größeren Tanklager-Schiff auf der Ostsee holen. Dieses soll wiederum von Tankern beliefert werden. Das erste von drei eingeplanten Shuttle-Schiffen war vergangene Woche vor Rügen angekommen. Das größere Tanklager-Schiff wird kommende Woche mit einer ersten Ladung LNG in der Ostsee erwartet. Zur Inbetriebnahme des Terminals fehlen noch Genehmigungen des Landes und der EU.

Vorerst drei Terminals in Deutschland

Erst am Donnerstag hatte im niedersächsischen Wilhelmshaven die erste FSRU an ihrem Einsatzort in Deutschland festgemacht. Eine weitere soll zeitnah nach Brunsbüttel in Schleswig-Holstein kommen. Die drei Terminals sollen den Anfang machen bei Deutschlands Aufbau einer eigenen Infrastruktur zum LNG-Import, um russisches Erdgas zu ersetzen, das nicht mehr geliefert wird.