Forsa-Umfrage 2023: Zufriedenheit mit der Landespolitik sinkt
27. Januar 2023Die SPD liegt in Mecklenburg-Vorpommern in der Gunst der Wählerinnen und Wähler weiter vorn, verändert hat sich allerdings die politische Stimmung. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der „Ostsee-Zeitung“ hervor.
Auch nach gut einem Jahr rot-roter Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD in der Gunst der Wähler vorn. Wären jetzt Landtagswahlen, käme die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) auf 27 Prozent. Verglichen mit ihrem fast 40-Prozent-Ergebnis bei der Landtagswahl im September 2021 hätte sie damit zwar fast 13 Prozentpunkte eingebüßt, bliebe aber klar vor der AfD mit 21 Prozent. Weiter dahinter würden die Christdemokraten stehen. Die Partei käme auf 18 Prozent und hätte damit leicht zugelegt. Auf Platz vier der repräsentativen Forsa-Umfrage der „Ostsee-Zeitung“ rangiert die Linke. Sie verbessert sich auf 12 und die Grünen auf 9 Prozentpunkte. Nicht mehr im Landtag vertreten wäre die FDP mit 4 Prozentpunkten.
Trendwende im Bund? AfD würde bei MV-Wählern stärkste Kraft
Würde Anfang 2023 der Bundestag gewählt, könnten die Sozialdemokraten in Mecklenburg-Vorpommern mit 20 Prozent der Stimmen rechnen, die CDU mit 22 Prozentpunkten. Stärkste Partei im Land wäre die AfD, sie läge mit 23 Prozent knapp vorne.
Zufriedenheit mit Landesregierung sinkt
Die Zufriedenheit der Menschen mit der Arbeit der Landesregierung nimmt weiter ab. Vor zwei Jahren war sie noch verhältnismäßig hoch, damals lag sie bei 60 Prozent. Doch im Verlauf des Russland-Ukraine-Kriegs und der Energiekrise ist sie jetzt auf einen neuen Tiefststand gesunken. Nur noch 39 Prozent der Wahlberechtigten im Land sind aktuell mit der Arbeit der Schwesig-Regierung zufrieden, ein drastischer Rückgang. Es gibt auch mehr Befragte (53 Prozent), die mit der Arbeit nicht mehr zufrieden sind – das waren 2021 wiederum 32 Prozent.
Unzufriedenheit mit der Arbeit von Schwesig wächst
Auch was die Zufriedenheit der Menschen mit der Arbeit der Ministerpräsidentin angeht, sinken die Werte. 2021 waren 68 Prozent der Befragten zufrieden mit der Arbeit Schwesigs, aktuell sind es 49 Prozent. Die meisten von ihnen sind Frauen – und zwar mehr aus den Reihen der SPD als von der mitregierenden Linken. Fast 46 Prozent der befragten Wahlberechtigten sind laut Forsa-Umfrage weniger zufrieden oder unzufrieden mit der Arbeit der Regierungschefin.
Bekanntheitsgrad des Kabinetts insgesamt gestiegen
Insgesamt ist die Zufriedenheit mit der Arbeit der politischen Akteure im Land niedriger als noch vor einem Jahr, mit Ausnahme von Finanzminister Heiko Geue (SPD), dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Nikolaus Kramer (AfD) und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Der dienstälteste Minister kann in der Gunst der Bürgerinnen und Bürger nochmals leicht zulegen: Backhaus belegt weiter Platz eins der Beliebtheitsliste. 57 Prozent der Befragten sind laut Umfrage mit der Arbeit des SPD-Politikers zufrieden, das ist ein Prozentpunkt mehr als noch im vergangenen Jahr.
Den zweithöchsten Wert hat aktuell die Gesundheits- und Sozialministerin Stefanie Drese (SPD/40 Prozent). Ihr folgt Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) mit 38 Prozentpunkten, allerdings mit einem Verlust von 11 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Dahinter rangiert Innenminister Christian Pegel (SPD). 35 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, das sind 6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Mit Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Finanzminister Heiko Geue liegen zwei weitere Sozialdemokraten dahinter.
Die Methodik der Forsa-Umfrage
Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag der „Ostsee-Zeitung“ (OZ) durch die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen Forsa zwischen dem 18. bis 23. Januar 2023. Befragt wurden insgesamt 1.004 Wahlberechtigte aller Altersgruppen und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern mittels computergestützter Telefon-Interviews sowie Online-Interviews. Da ein repräsentativer Querschnitt der Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern von mehr als 1.000 Personen befragt wurde, gilt die Umfrage als repräsentativ.