Wirtschaft in MV: Corona heftiger als Finanzkrise 2009

28. Dezember 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 28.12.2020 07:29 Uhr

Corona hat die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern stark getroffen. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) gibt es 2020 einen deutlicheren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts als während der Finanzkrise 2009.

Das Bruttoinlandsprodukt ist 2020 im ersten Halbjahr um 5,2 Prozent gesunken. Das ist laut Glawe der stärkste Rückgang seit Bestehen Mecklenburg-Vorpommerns. Selbst während der Finanzkrise 2009 sei die Wirtschaft nicht so stark eingebrochen, damals ging die Leistung im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent zurück.

Tourismus: Rund eine Milliarde Euro Verluste

Besonders stark betroffen von den Einschränkungen durch die Corona-Krise sind der Tourismus, der Einzelhandel und der Dienstleistungsbereich. Der Landestourismusverband spricht vom schwierigsten Jahr überhaupt. „Wir sind wegen der Corona-Pandemie auf das Übernachtungsniveau von 2007 zurückgefallen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Nach der Rekordzahl von rund 34 Millionen Übernachtungen im Jahr 2019 kalkuliere der Verband mit einem Minus von etwa einem Viertel.

Die finanziellen Verluste lägen im Bereich von mehr als einer Milliarde Euro. Dabei hätten die Monate August und September mit hohen Zuwächsen noch Schlimmeres verhindert. Auch wenn der Neustart nicht abzusehen ist, zeigte sich Woitendorf sicher, dass verlorenes Terrain wieder erobert werden kann. „Wir können von einer hohen Nachfrage aus dem Inland ausgehen.“

Glawe: 2021 geht es wieder aufwärts

Die Industrie habe zwar während des ersten Lockdowns im Frühjahr noch produzieren können, die Auswirkungen seien trotzdem erheblich gewesen. Lieferketten seien unterbrochen worden und Exportschwierigkeiten hätten die Situation verschärft. Dennoch blickt Glawe optimistisch ins kommende Jahr, er rechnet für Mecklenburg-Vorpommern dann wieder mit einem Wirtschaftswachstum.