49-Euro-Ticket: Bundesländer haben eigene Pläne
14. März 2023Bund und Länder haben sich auf das 49-Euro-Ticket als Nachfolger des 9-Euro-Tickets geeinigt. Einen bundesweit einheitlichen Tarif wird es aber nicht geben. Die Länder haben ihre eigenen Pläne.
Am Donnerstag will der Bundestag über seinen Anteil bei der Finanzierung des Deutschlandtickets entscheiden. Das Deutschlandticket, der Nachfolger des 9-Euro-Tickets, soll zum 1. Mai bundesweit angeboten werden. Bund und Länder haben sich schon auf einen Preis von 49 Euro geeinigt. In seiner Ursprungsform ist das Ticket weder vom Eigentümer auf andere übertragbar, noch erlaubt es die Mitnahme von weiteren Personen, Fahrrädern oder Tieren.
Tarif-Flickenteppich in der Bundesrepublik
Weil Nahverkehr Ländersache ist, wird das Angebot wohl je nach Bundesland von der 49 Euro teuren Ursprungsform abweichen. So planen die Bundesländer etwa für jüngere, ältere oder ärmere Leute unterschiedliche vergünstigte Varianten des Deutschlandtickets. Daraus könnte sich ein unübersichtlicher Flickenteppich der Tarife in der Bundesrepublik entwickeln. Laut dem Ehrenvorsitzenden des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, herrscht außerdem nach wie vor großer Handlungsbedarf in Bezug auf Zusatzregelungen des Tickets wie der Mitnahme von Fahrrädern oder Tieren. „Der günstige Preis alleine macht es nicht“, sagte Naumann bei NDR MV Live.
Auch in MV sind verschiedene Ermäßigungen geplant
Einer Sprecherin des Verkehrsministeriums in Mecklenburg-Vorpommern zufolge ist derzeit geplant, das Deutschlandticket für Auszubildende und Senioren im Land zu einem ermäßigten Preis anzubieten. Es bleibe aber ein „Deutschlandticket“ mit dem entsprechenden bundesweiten Geltungsbereich. Die Stadt Stralsund plant Angaben der Stadtverwaltung zufolge ein eigenes 9-Euro-Ticket. Ein Jahresabonnement für dieses Ticket soll 108 Euro kosten. Der Stadtverwaltung zufolge sieht das Konzept vor, dass die Fahrgäste das Ticket für ein Jahr buchen und pro Monat 9 Euro zahlen. „Da schaut keiner mehr durch, damit sind wir wieder genau bei dem Tarif-Wirrwarr, den wir heute auch schon haben“, so Naumann zu den zahlreichen verschiedenen Versionen.