Pipeline-Explosionen: Neue Spur führt laut Bericht nach Russland

Pipeline-Explosionen: Neue Spur führt laut Bericht nach Russland

25. März 2023 Aus Von mvp-web
Das «Nord Stream 1»-Gasleck in der Ostsee, fotografiert im vergangenen September. Foto: Swedish Coast Guard/dpa


Rund sechs Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines ist noch immer unklar, wer für die als Sabotage eingestuften Detonationen verantwortlich ist. Einem Bericht von «t-online» zufolge sollen sich nur wenige Tage vor dem Vorfall russische Militärschiffe in der Nähe des späteren Tatorts befunden haben. Das Nachrichtenportal beruft sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen.

Demnach rückte ein Patrouillenboot der Königlich Dänischen Marine am 21. September 2022 – also fünf Tage vor den Explosionen – zu einer Überprüfung im Bereich der späteren Explosionen aus.

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Moskau stimmt Bergung von «Objekt» neben Pipeline zu

Indes begrüßt Russland jedoch die Bergung eines zylinderförmigen Objekts, das Dänemark auf dem Grund der Ostsee entdeckt hat. Das etwa 40 Zentimeter hohe Objekt sei bereits untersucht worden, teilte die Energiebehörde in Kopenhagen mit. Unmittelbar gehe davon kein Sicherheitsrisiko aus. Es sei möglich, dass es sich um eine Rauchboje handele.

Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Deutsche Regierungspolitiker warnten zuletzt vor voreiligen Schlüssen und mahnten dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Moskau hingegen hat bereits kurz nach dem Anschlag die «Angelsachsen» – also Briten und Amerikaner – verantwortlich machen wollen.

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Wohin weitere Hinweise führen

Allerdings ergaben Anfang März veröffentlichte Recherchen von ARD, SWR und der «Zeit» auch Hinweise in Richtung Ukraine. Unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise hieß es, eine proukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte daraufhin eine Beteiligung seines Ministeriums dementiert. Die Annahme aber «eine Art Kompliment» bezeichnet.

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Bereits im Januar hatten deutscher Ermittler ein verdächtiges Schiff untersucht. Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Unter welcher Flagge es fuhr, wurde nicht bekannt. vz/dpa