Polizei beendet illegale Geburtstagsfeier in Weimar
31. Dezember 2020Top-News zur Coronavirus-Pandemie am 31. Dezember
- Italiener dürfen Haus an Silvester nicht verlassen (13.39 Uhr)
- Hunderte Deutsche an schwedischer Grenze abgewiesen (11.49 Uhr)
- Zwei traurige Corona-Rekorde in den USA (09.42 Uhr)
Bericht: Bund und Länder wollen Lockdown verlängern
18.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Länder wollen die derzeit geltenden Corona-Beschränkungen bis zum 24. oder 31. Januar verlängern. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine Videoschaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und den Staatskanzlei-Chefs der Länder vom Mittwoch. Am 5. Januar wollen Merkel und die Ministerpräsidenten wieder zu einem Treffen zusammenkommen, üblicherweise gibt es davor einen koordinierenden Termin von Braun mit den Staatskanzleien.
Demnach sollen die Schließungen von weiten Teilend es Einzelhandels, von Hygienebetrieben, Hotels und Gaststätten noch über den 10. Januar hinaus verlängert werden. Offen sei noch die Frage, ob die Schulschließungen ebenfalls verlängert werden sollen. Hier herrsche unter den Bundesländern noch Uneinigkeit.
Russland: Coronavirus-Totenzahl mehr als doppelt so hoch wie angegeben
17.40 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Regierungsangaben mehr als doppelt so hoch wie bisher bekanntgegeben. Seit Beginn der Pandemie seien im Land mehr als 115.000 Menschen mit dem Virus gestorben, sagte Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa am Mittwoch im Staatsfernsehen. Bei mehr als 70.900 davon sei der Tod ausschließlich auf Covid-19 zurückzuführen, weitere 45.100 seien positiv auf das Virus getestet worden.
Auf der offiziellen Regierungsseite war am Mittwoch weiterhin von „nur“ 56.400 Corona-Toten die Rede. Die Seite listet nur Fälle auf, in denen Corona als Todesursache auf der Sterbeurkunde steht. An dieser Statistik gab es immer wieder Kritik.
Bereits am Montag war die Zahl der Corona-Toten in Russland von der Statistikbehörde Rosstat mehr als 186.000 angegeben worden. An Heiligabend hatten die russischen Behörden die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie noch mit gut 53.000 angegeben
Die Übersterblichkeit lag in Russland zwischen Januar und November bei mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Rund 81 Prozent der zusätzlichen Todesfälle seien auf Corona zurückzuführen, sagte Golikowa nun.
Österreich: Massentests in Hotspots geplant – Testverweigerer sollen verpflichtend in Quarantäne
17.18 Uhr: Österreichs Regierung plant verpflichtende Massentests in Corona-Hotspots. Das berichtet unter anderem das Portal „krone.at“. Für Gebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 150 sollen demnach Corona-Tests vorgeschrieben werden, wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei einer Videokonferenz mit Journalisten am Mittwoch erzählte.
Wer den Test verweigert, solle demnach in Quarantäne geschickt werden. Aktuell fehlt sowohl für die Massentests als auch die Pflicht-Quarantäne bei Testverweigerung aber noch die rechtliche Grundlage.
Auch über das Thema „Freitesten“ nach Ende des Lockdowns sei diskutiert worden. Dabei solle der Test, mit dem man dem Lockdown früher entkommen soll, nicht älter als 48 Stunden sein. Aktuell besteht jedoch noch Unklarheit über die Frage der Kontrolle sowie der Ausgabe von Testbestätigungen.
Wann das alles Realität werde, sei aber derzeit noch offen. Ein Zeitpunkt nach dem Ende des Lockdowns gilt als früheste Alternative. Bundeskanzler Kurz spricht sich dem Bericht zufolge für eine „weiche Pflicht“ aus, auch Testverweigerer sollen mit FFP2-Masken arbeiten dürfen.
Ski-Lehrer feiern Party, nun droht Hammer-Strafe
13.42 Uhr: Ohne Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung haben rund ein Dutzend Skandinavier in Österreich eine Party gefeiert. Die Polizei in Bad Gastein rund 100 Kilometer südlich von Salzburg löste das illegale Treiben in der Nacht zu Donnerstag auf und zeigte die jungen Leute an, wie sie berichtete. Den Erwischten drohen Strafen von bis zu 1450 Euro pro Person.
Die Dänen und Schweden waren am Mittwoch angekommen und wollten ihren Jobstart als Skilehrer feiern, wie die Polizei berichtete. Nachbarn hatten sich über den Lärm aus einer Wohnung beschwert. Unter den verschärften Corona-Maßnahmen darf man sich in Österreich nur mit einem nicht im gemeinsamen Haushalt lebenden engsten Angehörigen oder einer Bezugsperson treffen.
Italiener dürfen Haus an Silvester nicht verlassen
13.39 Uhr: Italien steuert auf ein eher ungeselliges Neujahrsfest zu: Das ganze Land ist seit Donnerstag für mehrere Tage wieder eine Rote Zone mit starken Ausgangsbeschränkungen. Zwischen 22.00 Uhr am Silvesterabend und 7.00 Uhr am Neujahrsmorgen herrscht für die 60 Millionen Bürger und Bürgerinnen sogar Ausgangsverbot – mit nur wenigen Ausnahmen. Partys hat die Regierung verboten. Höchstens zwei erwachsene Gäste aus einem anderen Haushalt dürfen zum Silvester-Essen mit am Tisch sitzen.
Die Hauptstadt Rom erließ zudem kurzfristig am Mittwochabend ein Feuerwerksverbot, das bis zum 6. Januar gilt. Wer gegen das Knaller-Verbot in Rom verstößt, dem drohen bis zu 500 Euro Strafe, wie Bürgermeisterin Virginia Raggi anordnete.
Nach einer Umfrage würde beinahe jeder Zweite in Italien illegale Silvester-Partys von größeren Gruppen in der Nachbarschaft bei den Behörden anzeigen. Diese Zahlen des Umfrage-Instituts Ixè hatte der Landwirtschaftsverband Coldiretti am Mittwoch veröffentlicht.
In Italien haben sich nach offiziellen Angaben schon mehr als zwei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Mittwoch zählten die Behörden gut 16.200 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Infektionslage war zwar schon mal heftiger, aber die Regierung des Landes will eine dritte starke Corona-Welle unbedingt verhindern.
Hunderte Deutsche an schwedischer Grenze abgewiesen
11.49 Uhr: Hunderte Menschen aus Deutschland sind auf der Fahrt nach Schweden an der dänisch-schwedischen Grenze abgewiesen und wieder nach Hause geschickt worden. Seit der Einführung eines Einreiseverbots aus Dänemark am 22. Dezember wegen Sorgen vor einer in Großbritannien aufgetretenen Coronavirus-Variante sei fast 450 deutschen Staatsbürgern die Einreise nach Schweden verweigert worden, sagte eine Sprecherin der südschwedischen Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich ausschließlich um Reisende, die auf ihrem Weg nach Schweden durch Dänemark gereist seien, Direktreisen aus Deutschland seien von der Maßnahme nicht betroffen.
„Es ist traurig, dass Menschen, die weit gereist sind, an der Grenze umkehren müssen, wo Einreisende zu 100 Prozent kontrolliert werden und wo besondere Gründe für die Einreise erforderlich sind“, teilte die Sprecherin mit. Deutsche sollten deshalb nicht über Dänemark fahren, wenn sie nach Schweden reisen wollten.
Schweden hat ein Einreiseverbot für ausländische Staatsbürger aus Großbritannien und Dänemark erlassen, weil bei den Briten eine neue Corona-Variante aufgetaucht ist, die möglicherweise ansteckender als die bisher bekannte Form ist. Von der neuen Virusvariante sind bisher einige Dutzend Infektionen in Dänemark nachgewiesen worden, auch Schweden und andere Länder haben erste Fälle entdeckt. Das schwedische Einreiseverbot gilt vorläufig bis zum 21. Januar 2021.
Insgesamt hat die schwedische Polizei zwischen dem 22. und 29. Dezember knapp 2900 Reisende an der Grenze zwischen Dänemark und dem südschwedischen Skåne (Schonen) abgewiesen, viele davon solche, die per Auto über die Öresundbrücke anreisen. In einer normalen Woche verweigert die Grenzpolizei nur etwa 100 Menschen die Einreise.