Einfachere Regeln für Fachkräfte-Einwanderung beschlossen

Einfachere Regeln für Fachkräfte-Einwanderung beschlossen

29. März 2023 Aus Von mvp-web
Ein Geflüchteter arbeitet in der Lernwerkstatt auf dem Gelände der Bayernkaserne unter professioneller Anleitung an einem Werkstück. Foto: Sven Hoppe/dpa


Die Bundesregierung hat sich auf neue Regeln für die Einwanderung von Fachkräften geeinigt. Der am Mittwoch dazu vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf soll Deutschland für qualifizierte Arbeitskräfte attraktiver zu machen.

Was enthält der Entwurf?

Neben verschiedenen Erleichterungen – etwa beim Familiennachzug und der Anerkennung von Berufsabschlüssen – enthält der Entwurf die Einführung einer sogenannten «Chancenkarte», auch Basis eines Punktesystems. Zu den Kriterien, die bei der Errechnung der Punktzahl berücksichtigt werden, zählen Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug.

Regierung bringt Fachkräfte-Einwanderungsgesetz auf den Weg

Was die «Chancenkarte» außerdem bietet

Die «Chancenkarte» bietet zudem Möglichkeiten zu Probearbeit oder Nebenbeschäftigung. Der Wechsel in Aufenthaltstitel zu Erwerbs- oder Bildungszwecken ist erlaubt. «Auch dies dient dazu, neue Potenziale von geeigneten Arbeitnehmern für den deutschen Arbeitsmarkt zu erschließen, denen bislang die Arbeitsplatzsuche nicht möglich war», heißt es in dem Entwurf.

Die Voraussetzungen für einen Aufenthaltstitel zum Zweck der Ausbildungsplatzsuche werden deutlich abgesenkt. «Nach jahrelangen Drängen bekommt Deutschland endlich ein modernes Einwanderungsrecht mit einem Punktesystem nach kanadischem Vorbild», sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch.

Abstimmungsbedarf bei Staatsangehörigkeits-Reform

Bei der geplanten Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gerne zusammen mit dem Gesetzentwurf zur Fachkräfte-Einwanderung ins Kabinett gebracht hätte, gibt es allerdings noch Abstimmungsbedarf mit der FDP.

Die Liberalen sind zwar nicht dagegen, die doppelte Staatsbürgerschaft auch für Nicht-EU-Bürger grundsätzlich zu ermöglichen. Die Verkürzung der Mindestaufenthaltszeit im Regelfall von acht Jahren auf fünf Jahre findet ebenfalls ihre Zustimmung. Bei den sonstigen Voraussetzungen für die Einbürgerung – Sprache und Sicherung des eigenen Lebensunterhalts – wollen die Liberalen jedoch keine Abstriche machen und weniger Ausnahmen zulassen. dpa/CC