Ein Drittel der Gaststätten in MV wieder offen
9. Mai 2020Wegen des Coronavirus sind die Gaststätten bundesweit seit Wochen geschlossen – in Mecklenburg-Vorpommern ist die Zwangspause nun vorbei: Von heute an dürfen die Restaurants im Land wieder aufmachen und Gäste empfangen.
Der Präsident des regionalen Branchenverbands Dehoga, Lars Schwarz, geht davon aus, dass zunächst etwa ein Drittel der Wirte diese Gelegenheit nutzen wird. Schwarz bezeichnete den Neustart im Gespräch mit NDR 1 Radio MV als „ersten Lichtblick“. Im Gastgewerbe arbeiten je nach Saison bis zu 40.000 Frauen und Männer. Wie viele es nach Corona-Krise sein werden, ist laut Schwarz noch ungewiss.
Betrieb ist an strenge Auflagen geknüpft
Nach wie vor gelten strenge Auflagen für die Gastronomie: So ist der Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und an einem Tisch dürfen maximal sechs Personen sitzen. Die Restaurants würden deshalb im Schnitt nur etwa die Hälfte der üblichen Gäste bewirten können, sagte Schwarz. Er empfiehlt allen Gästen, vorsorglich zu reservieren und sich darauf einzustellen, dass zumindest ein Gast pro Tisch seine Kontaktdaten hinterlassen muss. Dies sei wichtig, um im Falle einer Neuinfektion die Ansteckungskette nachvollziehen zu können. Vom 18. Mai an sind Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder nutzbar – zunächst aber nur für Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns. Das touristische Einreiseverbot gilt noch bis zum 25. Mai.
Branchenverband sieht Inlandstourismus als Chance
Der Dehoga hofft auf eine schnelle Erholung nach dem Ende der Corona-Maßnahmen. Vor allem die Öffnung des Landes für Gäste aus anderen Bundesländern zu Pfingsten wird aufgrund der weiter geltenden Auslandsreisewarnung als Chance für den regionalen Markt gesehen. In den Gaststätten und Hotels in Mecklenburg-Vorpommern arbeiteten je nach Saison bisher insgesamt 30.000 bis 40.000 Frauen und Männer. Wie viele es nach Corona-Krise sein werden, ist laut Dehoga noch ungewiss.
Bundesweit niedrigste Zahl von Infizierten
Die Ankündigung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am vergangenen Montag, die Öffnung von Gaststätten zuzulassen, war eine große Überraschung für die Branche. Hintergrund der Entscheidung ist, dass der Nordosten aktuell mit 44 Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohnern bundesweit die geringste Zahl von positiv auf das Virus getestete Menschen vorweisen kann.