Cyber-Angriff auf Webseiten des Landes – russische Gruppe?

Cyber-Angriff auf Webseiten des Landes – russische Gruppe?

4. April 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 04.04.2023 17:33 Uhr

Mehrere Internetseiten von offiziellen Stellen in Mecklenburg-Vorpommern sind seit dem Dienstagvormittag zeitweise gar nicht oder nur mit deutlicher Verzögerung abrufbar. Nach Angaben des Innenministeriums handelt es sich um einen Cyber-Angriff. Steht eine russische Gruppe dahinter?

„Nach ersten Analysen war klar, dass es sich dabei um einen Angriff handelte, bei dem die Server durch massenhafte Anfragen überlastet werden sollen“, teilte Innen- und Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) am Nachmittag mit. Eine Taskforce aus Fachleuten arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung der Vorgänge und versuche, weitere Attacken zu verhindern, so Pegel. Außerdem sei das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) informiert worden.

Seit dem Morgen stark erhöhte Zahl an Anfragen auf Webseiten

Wie es weiter hieß, wurden „erste Angreifer frühzeitig identifiziert und gesperrt“. Betroffen sind demnach unter anderem Webseiten der Ministerien, die öffentliche Homepage der Landespolizei und das MV-Serviceportal. Auch die Seite des Amtsgerichts Stralsund war zeitweise nicht erreichbar. Die betroffenen Webseiten werden laut Ministerium vom IT-Dienstleister des Landes, dem Datenverarbeitungszentrum (DVZ), technisch betreut. Spezialisten des DVZ sowie des Computernotfallteams CERT MV hätten am Morgen ein stark erhöhtes Aufkommen von Anfragen auf die Webseiten registriert, so Pegel.

Russische Gruppe bekennt sich in sozialen Medien

Nach aktuellem Informationsstand des CERT habe sich eine russische Cybergruppe auf Social-Media-Kanälen zu dem Angriff bekannt, so der Minister weiter. Auch in Sachsen-Anhalt legte eine Cyberattacke die offiziellen Internetseiten des Landesportals lahm. Das Intranet der Polizei im Nordosten, über das alle internen Polizeivorgänge laufen, soll laut Innenministerium nicht betroffen sein. Auch die Arbeit der Polizeidienststellen sei nicht beeinträchtigt, die Polizeien seien telefonisch erreichbar. Lediglich die Onlinewache der Landespolizei ist für die Erstattung von Anzeigen temporär nicht nutzbar, wie Pegel erklärte. „Für Notrufe wählen Sie bitte wie immer die Notfallnummer 110.“