Atomenergie: Warum Deutschland nicht ganz aussteigt

Atomenergie: Warum Deutschland nicht ganz aussteigt

11. April 2023 Aus Von mvp-web

Auch nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland am 15. April produziert ein deutsches Unternehmen weiterhin Atomstrom. Der im Zuge der Gaskrise verstaatlichte Energiekonzern Uniper ist in Schweden an drei Atomkraftwerken beteiligt, bei einem von ihnen als Mehrheitseigner.

«Uniper verfügt über 1,4 Gigawatt an zurechenbarer Kernkraftkapazität in Schweden», heißt es auf der Homepage. 1,4 Gigawatt (1400 Megawatt) entsprechen der Bruttoleistung des RWE-Kernkraftwerks Emsland.

Hintergrund: Die letzten Tage der Atomkraft in Deutschland (Web.de)

Kein Ende der schwedischen Werke in Sicht

«Pläne, sich von Kernkraftanlagen in Schweden zu trennen, gibt es nicht», teilte ein Uniper-Sprecher mit. Zurzeit plane Uniper am Standort des Kernkraftwerks eine elektrische, nicht-nukleare Forschungs- und Testanlage zu errichten. Dabei geht es den Bau eines neuen Reaktortyps, einen sogenannten Small Modular Reactor (SMR).

Veraltete Reaktorkonzepte

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) äußerte sich jüngst ablehnend zu SMR-Anlagen. Demnach seien SMR-Konzepte nicht ausgereift und auf absehbare Zeit nicht verfügbar, heißt es in einer Studie. Es handelte sich um alte Reaktorkonzepte, die sich aufgrund von ökonomischen Nachteilen durch die geringeren Leistungen nicht etabliert hätten. dpa/lev