Das neue Jahr beginnt leiser –
1. Januar 2021Das Corona-Jahr 2020 ist in Deutschland ruhig zu Ende gegangen: Große Silvesterpartys fielen aus, Feuerwerk gab es deutlich weniger als sonst. Die meisten hielten sich an die Corona-Regeln.
Die größte Silvesterparty Deutschlands am Brandenburger Tor in Berlin war abgesagt worden, private Feiern bundesweit sollten nur im kleinen Rahmen stattfinden. Menschenansammlungen waren bundesweit ebenso verboten wie das Zünden von Böllern und Feuerwerk. Entsprechend ruhig vollzog sich der Jahreswechsel in Deutschland. Viele Straßen wirkten wie leer gefegt, es waren deutlich weniger Menschen unterwegs als sonst zu Silvester.
Wenig Böllerei – einige Einsätze
Trotz des Verkaufsverbots wurde zwar geböllert, und auch Feuerwerk leuchtete am Himmel – aber alles verhaltener als sonst. In Berlin kreisten über mehreren Bezirken Polizeihubschrauber, doch an der Lageeinschätzung der Polizei änderte sich auch nach Mitternacht nichts. „Es ist ruhig, es ist wenig los“, sagte ein Sprecher. Allerdings musste die Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausrücken, da ein Supermarkt in Buckow im Bezirk Neukölln brannte. Das Gebäude, in dem Feuerwerkskörper gelagert worden waren, ging vollständig in Flammen auf und stürzte ein. Verletzt wurde niemand.
Auch in vielen anderen Städten blieb es insgesamt ruhig. „Kein Vergleich mit vorangegangenen Jahren“, sagte ein Polizeisprecher in Mainz. Ähnliches war aus Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu hören. Die Düsseldorfer Innenstadt, wo ein Böllerverbot galt, war bis kurz vor Mitternacht menschenleer. Aus Hamburg hieß es vom Lagedienst, vereinzelt hätten Beamte Feuerwerkskörper eingesammelt, die Straßen seien aber sehr leer gewesen.
Vielerorts beendete die Polizei kleinere Partys in Wohnungen. In München rückte die Polizei zu Hunderten Einsätzen aus – hauptsächlich wegen der nächtlichen Ausgangssperre, die in Bayern auch in der Silvesternacht galt.
Weniger Unfälle mit Feuerwerkskörpern – ein Toter in Brandenburg
Auch in den Krankenhäusern war in der Nacht weniger los als sonst. In Brandenburg allerdings kam ein 24-Jähriger durch einen Feuerwerkskörper ums Leben. Bei dem Unglück in Rietz-Neuendorf bei Frankfurt/Oder explodierte manipulierte Pyrotechnik direkt in seiner Nähe, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der Mann erlitt demnach schwere Gesichts- und Kopfverletzungen, an denen er noch vor Ort starb.
Insgesamt gab es bundesweit nur vereinzelt schwere Verletzungen durch den falschen Umgang mit Böllern und Raketen. Das Berliner Unfallkrankenhaus meldete insgesamt zehn Notoperationen, bei denen Handchirurgen schwere Verletzungen mit Pyrotechnik behandeln mussten. Zweimal seien teilweise Amputationen nötig gewesen, erklärte eine Sprecherin. Insgesamt aber sei die Nacht im Vergleich zu anderen Jahreswechseln deutlich ruhiger verlaufen. „Es war keine typische Silvesternacht“, so die Sprecherin.