Deutscher Botschafter zuvor ausgewiesen
Der Schritt ist nach Angaben eines Sprechers eine Reaktion auf die «unbegründete Ausweisung» des deutschen Botschafters im Tschad, Jan-Christian Gordon Kricke.
Das zentralafrikanische Land hatte den deutschen Diplomaten am Karfreitag aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden auszureisen. Die Regierung des 17-Millionen-Einwohnerlandes erklärte ihn zur «unerwünschten Person» und begründete den Schritt mit der «unhöflichen Haltung» und «mangelndem Respekt für diplomatische Gepflogenheiten». Eine nähere Begründung blieb aus.
Vermutet wird, dass Kritik an der derzeitigen Übergangsregierung im Tschad dahinter steckt. Im vergangenen Herbst kam es zu Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden. Ausländische Diplomaten im Land hatten die Gewalt kritisiert. Kricke kam am Sonntag nach Berlin zurück. Er war seit 2021 Botschafter im Tschad. Das Land in der Sahelzone ist von Armut und Korruption geprägt, im Norden grenzt es an Libyen, im Westen an den Niger.
Hintergrund: 50 Menschen bei Protesten im Tschad getötet (FAZ)
Das von Armut und Korruption geprägte Land in der Sahelzone, das im Norden an Libyen und im Westen an den Niger grenzt, wird seit April 2021 von Präsident Mahamat Idriss Déby Itno regiert. Im vergangenen Herbst kam es zu Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden. Ausländische Diplomaten im Land hatten die Gewalt kritisiert. Kricke war seit 2021 Botschafter im Tschad.