Wegen LNG-Terminal: Land arbeitet an Maßnahmen für Rügen
17. Mai 2023Nach dem Willen der Bundesregierung soll im Hafen Mukran bei Sassnitz ein LNG-Terminal angesiedelt werden. Die Landesregierung hat Maßnahmen angekündigt, in Sassnitz wurde bei einer Bürgerversammlung über den Planungsstand informiert.
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hat den Bund um Aufschub der Aufnahme von Mukran in das LNG-Beschleunigungsgesetz gebeten. Für die Akzeptanz vor Ort sei es wichtig, sich zuvor ausreichend Zeit für Gespräche mit allen Beteiligten zu nehmen, hieß es in einem gemeinsamen Statement von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Till Backhaus (beide SPD).
Land arbeitet an Maßnahmenkatalog
Der Grund für die Bitte: Derzeit arbeite das Land an einem Katalog von Maßnahmen für Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere die Insel Rügen. Dieser solle dem Bund zeitnah übermittelt werden. Am Montag war aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums bekannt geworden, dass der Hafen im Osten der Insel Rügen in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufgenommen werden soll. Das würde das Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigen und damit die Zeit zur Ausarbeitung begleitender Maßnahmen reduzieren.
Bürgerversammlung in Sassnitz
Das geplante Terminal ist, vor allem auf der Insel Rügen, nach wie vor umstritten. Kritiker sorgen sich um den dort besonders wichtigen Tourismus, aber auch die Umwelt und kritisieren die Schaffung von – aus ihrer Sicht – nicht benötigten Überkapazitäten. Gestern Abend fand in Sassnitz eine Einwohnerversammlung statt. Der Bürgermeister von Sassnitz, Leon Kräusche (parteilos), informierte die rund 400 Anwesenden zusammen mit Vertretern der Deutschen Regas und Gascade über den aktuellen Planungsstand. Laut Kräusche muss man das Thema gemeinsam bearbeiten und prüfen, wie es unter den richtigen Rahmenbedingungen realisiert werden könnte. Die passende Infrastruktur im Hafen Mukran sei gegeben.