OB-Wahl Schwerin: CDU noch ohne Wahlempfehlung

OB-Wahl Schwerin: CDU noch ohne Wahlempfehlung

5. Juni 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 05.06.2023 10:55 Uhr

Die Oberbürgermeisterwahl in Schwerin geht in die zweite Runde: Am 18. Juni konkurrieren die beiden Gewinner des ersten Durchgangs, Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD), in einer Stichwahl.

Eine Kandidatin und fünf Kandidaten hatten sich beworben – die absolute Mehrheit erreicht davon im ersten Wahlgang am Sonntag aber niemand. Die meisten Stimmen gingen mit 42 Prozent an Amtsinhaber Rico Badenschier von der SPD. Auf dem zweiten Platz landete der AfD-Politiker Leif-Erik Holm mit 27,4 Prozent.

Verlängerung im Wahlkampf

Für Rico Badenschier geht es darum, seinen Vorsprung von bislang knapp 15 Prozentpunkten auszubauen. Leif-Erik Holm muss dementsprechend noch kräftig aufholen. Bis zur Stichwahl am 18. Juni wollen beide ihren Wahlkampf noch einmal verstärken. Dabei geht es auch darum, die Anhänger der ausgeschiedenen Kandidaten zu überzeugen. Amtsinhaber Badenschier hofft auf Unterstützung: „Erwarten ist da – glaube ich – zu viel gesagt, aber ich werde auf die anderen Parteien und Wählergruppen zugehen, auf die Vorstände der Parteien und Wählergruppen, um sie zu überzeugen und zu bitten, auch eine Wahlempfehlung auszusprechen.“

Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD) © picture alliance/dpa | Jens Büttner (Badenschier) und picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck (Holm)

OB-Wahl in Schwerin: Badenschier und Holm in Stichwahl am 18. Juni

Erstmals steht ein AfD-Politiker in einer Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten einer Landeshauptstadt. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,6 Prozent.

Grüne und Linke unterstützen Badenschier

Der parteilose Kandidat Thomas Tweer, der mit Unterstützung von CDU, FDP und Unabhängigen Bürgern angetreten war, sprach von einem „ganz schwierigen Ergebnis für Schwerin“. Er wolle alles tun, um Holm als Oberbürgermeister zu verhindern. Der CDU-Kreisvorstand will am Montagabend das Ergebnis des ersten Wahlgangs auswerten. Ob dabei eine Empfehlung zur Stimmabgabe für einen der beiden Kandidaten in der Stichwahl am 18. Juni abgegeben wird, ließ Kreisgeschäftsführer Ingo Freund am Morgen offen. Freund zeigte sich überrascht vom deutlichen Vorsprung des früheren Radiomoderators und heutigen AfD-Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Holm. Dass man den Einzug in eine Stichwahl verfehle, damit müsse man immer rechnen, sagte Freund am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Aber dass der Unterschied zu Tweer so groß ausgefallen ist, sei überraschend.

Während Linke und Grüne ihren Wählern schon Badenschier empfohlen haben, will der AfD-Bewerber Holm, wie er sagte, den Kampf „einer gegen alle“ aufnehmen. „Ich hoffe, dass die Bürger, die bisher andere Kandidaten gewählt haben, sich das noch einmal genau anschauen, und jetzt vergleichen“, sagte Holm dem NDR.

Luftaufnahme von der Schweriner Schloss-Insel und der Werdervorstadt © NDR Foto: Torsten Schmeling aus Schwerin

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Schwesig warnt vor Holm

Die SPD-Landesvorsitzende, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, sagte, es sei jetzt wichtig, dass alle Demokraten zusammenstehen und bei der Stichwahl ein deutliches Signal für Schwerin und gegen die AfD setzen. Die Wahlbeteilgung im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Schwerin lag bei 50,6 Prozent. Die Stadt Schwerin hat bereits mitgeteilt, dass die Briefwähler des ersten Wahlgangs automatisch neue Briefwahlunterlagen bekommen – ein neuer Antrag ist nicht nötig.