Was ändert sich 2021 für Ehrenamtliche in MV?

5. Januar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 05.01.2021 15:35 Uhr

In MV sind etwa 600.000 Menschen ehrenamtlich aktiv – laut Sozialministerium ist das Spitze in Deutschland. Die Politik in MV will den Ehrenamtlichen das Leben von 2021 an leichter machen.

Dabei sind unterschiedliche Veränderungen geplant – die größte Tragweite hat wohl die sogenannte Übungsleiter-Pauschale. Sie wurde von 2.400 Euro pro Jahr auf 3.000 Euro erhöht. Dieses Geld muss nicht versteuert werden. Solche Aufwandsentschädigungen zahlen Sportvereine z.B. ihren Trainern. Damit sind dann etwa die Kosten für Fahrten mit dem Pkw und Anrufe mit dem privaten Handy entschädigt. Ein Trainer, der zum Beispiel eine Kindermannschaft in einer anderen Stadt trainert, kommt ganz schnell auf 1.000 km im Monat mit dem eigenen Pkw.

Aufwandsentschädigungen für unterschiedliche Bereiche

Die Übungsleiter-Pauschale gibt es zum Beispiel auch in Kunst und Kultur, für Lehrer an Volkshochschulen oder Ausbilder der Jugendfeuerwehr und für Menschen, die sich in einem Hospiz engagieren. Was aber vor allem für den Sport wichtig ist: Die Steuerfreigrenze für den wirtschaftlichen Geschäftsbetreib wurde um 10.000 auf 45.000 Euro angehoben. Das ist insofern wichtig, als dass viele Vereine bei Veranstaltungen ja Getränke ausschenken und zum Beispiel Bockwurst oder Kuchen verkaufen. Aus den Einnahmen werden dann Schiedsrichter bezahlt, Hallengebühen entrichtet und neue Trikots für Kinder gekauft. Eine Regelung, die übrigens von vielen Gastronomen sehr kritisch gesehen wird, politisch jetzt aber noch einmal gestärkt wurde. Sie gilt nicht nur im Sport, wird dort aber häufig genutzt. Das könnte jetzt aber auch jenen Vereinen zugute kommen, die erstmals gemeinnützig werden können.

Gemeinnützigkeit für neuartige Klimaschutzvereine

Seit diesem Jahr können erstmals Vereine, die sich im Klimaschutz engagieren, Gemeinnützigkeit beantragen. Etwa Gruppen junger Menschen, die sich vor allem in Dörfern damit beschäftigen, freies W-Land zu installieren und das auch anderen Einwohnern zugänglich machen, wie die sogannten Freifunker. In MV gibt es solche Gruppen schon an der Müritz und im Kreis Ludwigslust-Parchim. Das Land will das Ehrenamt der Freifunker weiter fördern, z.B. durch Weiterbildungen oder Hilfe bei der Neugründung solcher Vereine. Und dafür stehen auch Fördermittel zur Verfügung. 400.000 Euro hat das Land dafür eingeplant. Regelungen, wie das Geld an die Basis kommt, gibt es allerdings noch nicht.