Corona-Impfung: EU will bei Biontech wohl 300 Millionen Impfdosen mehr bestellen

5. Januar 2021 Aus Von mvp-web

16:40:10
Die Europäische Union will beim deutschen Anbieter Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen bestellen. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die EU hatte im November 200 Millionen Dosen bei dem Mainzer Hersteller geordert und Ende Dezember eine zuvor vereinbarte Option auf 100 Millionen weitere Dosen gezogen.

Der neue Deal sieht nun eine Basis-Lieferung von 100 Millionen Dosen mit Option auf 200 Millionen weitere Dosen vor – der bestellte Bestand würde ich also verdoppeln. Wann die zusätzlichen Dosen jedoch ausgeliefert werden könnten, ist unklar. Biontech hat aufgrund der Fülle der Bestellungen mit Produktions-Engpässen zu kämpfen, ein zusätzliches Werk im hessischen Marburg ist vermutlich erst im März fertig umgerüstet.

Putin und Merkel diskutieren über gemeinsame Impfstoff-Produktion

14.19 Uhr:  Kremlchef Wladimir Putin hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine engere Zusammenarbeit in der Corona-Pandemie gesprochen. Bei dem Telefonat beider Politiker sei es um mögliche Perspektiven für die gemeinsame Herstellung von Impfstoffen gegangen, teilte der Kreml am Dienstag in Moskau mit. Die Gesundheitsministerien beider Länder und Spezialisten sollten die Gespräche dazu fortsetzen. Details wurden zunächst nicht genannt.

Ein Regierungssprecher in Berlin bestätigte, dass es bei dem Gespräch um die Bekämpfung der Pandemie gegangen sei. Details wurden aber nicht genannt. Russland hatte Mitte August den Impfstoff „Sputnik V“ für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben, der mittlerweile auch in anderen Ländern verwendet wird.

Putin hatte zuletzt Engpässe bei der Impfstoff-Produktion in Russland eingeräumt. Mitunter fehle die „notwendige Ausrüstung“, sagte er vor wenigen Wochen. Man sei bereit, mit den anderen Ländern bei der Produktion russischer Corona-Vakzine zusammenzuarbeiten. In Russland laufen die Impfungen seit Anfang Dezember. Mittlerweile wurde ein zweiter Impfstoff registriert. Weitere sind in der Entwicklung.

RKI meldet: Über 316.000 Menschen in Deutschland geimpft

14.13 Uhr: Die Zahl der Impfungen gegen Covid-19 in Deutschland ist weiter gestiegen. Bislang wurden insgesamt 316 962 solcher Impfungen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin bekanntgab (Stand 12.00 Uhr). Im Vergleich zum Vortag sind das 44 563 mehr. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten, betont das RKI.

Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden vom RKI bisher für Mecklenburg-Vorpommern erfasst (8,6), gefolgt von Sachsen-Anhalt (7,1) und Hessen (6,0). Die wenigsten Impfungen im Verhältnis zur Einwohnerzahl wurden bisher für Niedersachsen (1,1), Thüringen (1,3) und Brandenburg (1,3) gemeldet. Der Bundesschnitt liegt nun bei 3,8 Impfungen pro 1000 Einwohner. In absoluten Zahlen kommt Bayern auf die meisten Impfungen, mit mehr als 77 000 laut RKI.

Unter den Geimpften sind bundesweit mehr als 131 000 Bewohner von Pflegeheimen. Mehr als 149 000 Menschen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Mehr als 73 000 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft, mehr als 10 000 aus medizinischen Gründen.

Die Werte, die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegen, können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen zum Thema teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.