Orkan und Gewitter: Warnung vor Sturmtief “Poly” in Norddeutschland

Orkan und Gewitter: Warnung vor Sturmtief “Poly” in Norddeutschland

5. Juli 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 05.07.2023 11:58 Uhr

Mit stürmischem Wind und orkanartigen Böen fegt das Sturmtief “Poly” heute über Norddeutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Unwettern in Teilen Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Hamburgs.

An der Nord- und Ostsee sowie im angrenzenden Binnenland einschließlich Bremen und Hamburg treten heute laut DWD Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde, vereinzelt auch schwere Gewitter mit Orkanböen auf. Die Unwetterwarnung gilt seit 11 Uhr bis voraussichtlich 20 Uhr am Abend. Dem DWD zufolge deutet sich der Schwerpunkt der Windentwicklung sich für die Nordsee und das angrenzende Binnenland von Ostfriesland bis in die Nordhälfte Schleswig-Holsteins an. Im Nachmittagsverlauf lässt der Wind den Meteorologen zufolge allmählich nach könnte aber je nach Prognosemodell am Abend noch einmal bis zu 120 Stundenkilometern aufdrehen. Grund für das Unwetter ist das Sturmtief “Poly”, das von den Niederlanden in Richtung Dänemark zieht.

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In den Niederlanden sorgt der Sommersturm bereits für Chaos. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 146 Stundenkilometern gemessen, die Behörden gaben die höchste Sturmwarnung heraus. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol fallen Hunderte Flüge aus, im Norden des Landes fahren keine Züge und auch zahlreiche Straßen sind blockiert.

Sturmböen bis zu 95 Kilometern pro Stunde im Binnenland möglich

Auch in den übrigen Teilen Niedersachsens, im südöstlichen Schleswig-Holstein und im Westen Mecklenburg-Vorpommerns soll es stürmisch werden. Dort erwarten die Meteorologen des DWD Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 85 Kilometern pro Stunde. In Schauernähe kann es demnach auch zu schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 95 Kilometern pro Stunde kommen. Die Gefahr von gebietsweisem Starkregen, die zuvor noch für heute möglich erschien, besteht nach Angaben eines DWD-Meteorologen nicht mehr. Der Starkregen werde vor allem über der Nordsee abgelassen. Zwar bekämen Ostfriesland und das Ammerland nach Wetterinformationen von Dienstagabend Regen ab, aber nicht im unwetterartigen Bereich. Gleiches gelte für die übrigen Nordländer. Menschen sollen möglichst nicht vor die Tür gehen, Parkanlagen und Wälder meiden, heißt es beim DWD.

 

Wie wird das Wetter im Norden?

Gefahr: Umstürzende Bäume und herabfallende Dachziegel

Der DWD warnt angesichts des Sturms vor umstürzenden Bäumen und herabstürzenden Ästen. Dies kann nach Angaben einer Meteorologin zu Problemen im Straßen- und Bahnverkehr führen. Da die Bäume alle belaubt seien, böten sie viel Angriffsfläche. Auch könne es zu Schäden an Gebäuden kommen und Dachziegel könnten herunterfallen.

Niedersachsen: Schulausfälle in Delmenhorst und Oldenburg

Aufgrund der Unwetter kommt es in Niedersachsen zu Unterrichtsausfällen. In Delmenhorst ist seit 10 Uhr der Unterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt, wie ein Sprecher der Verkehrsmanagementzentrale bestätigte. In der Stadt Oldenburg sollte es ebenfalls von 10 Uhr an keinen Unterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen geben, die sich in der Trägerschaft der Stadt befinden. Schülerinnen und Schüler in Oldenburg sollen trotz des Ausfalls betreut werden, wenn sie in der Schule bleiben. Viele Fähren – unter anderem bei Baltrum, Langeoog und zwischen Cuxhaven und Helgoland – fahren nach Angaben der Betreiber ab dem Mittag nur eingeschränkt oder fallen aus.

 

Liveblog zum Unwetter: Sturmtief “Poly” zieht über Niedersachsen

Seit 11 Uhr gilt eine Unwetterwarnung des DWD. Meteorologen rechnen mit Orkanböen mit bis zu 130 Stundenkilometern.

Schleswig-Holstein: Erste Einschränkungen im Fährverkehr

Auch der Fährfahrplan nach Föhr und Amrum (Kreis Nordfriesland) geriet schon am Vormittag durcheinander: Erste Fähren fallen nach Angaben des Fährbetreibers aus. Die Bahnverbindungen nach Sylt sind derzeit nicht betroffen. In Kiel sind einige Uni-Gebäude nachmittags gesperrt.

Schleswig-Holsteins Forstministerium apellierte an die Menschen im Norden, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten. Es bestehe die Gefahr, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen getroffen zu werden, so das Ministerium.

Wetter in SH: “Poly” soll Orkanböen bis Stärke 12 bringen

Vor allem die Nordseeküste wird heute laut Vorhersagen betroffen sein. Es gibt erste Auswirkungen – zum Beispiel im Fährverkehr.

Hamburg: Friedhöfe und Tierpark Hagenbeck geschlossen

Die Hamburger Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf werden wegen der Sturm- und Orkanwarnungen ab 12 Uhr geschlossen. Eine Zufahrt sei ab dann nicht mehr möglich, teilte die Friedhofsverwaltung am Morgen mit. Trauerfeiern sind demnach ebenfalls alle abgesagt. Der Tierpark Hagenbeck öffnet wegen des Wetters heute nicht, wie der Zoo auf seiner Internetseite mitteilte. Das Tropenaquarium kann wie gewohnt besucht werden.

Warnung vor Unwetter in Hamburg: Friedhöfe schließen

Auch alle Trauerfeiern wurden abgesagt. Der Deutsche Wetterdienst warnt wegen des Sturmtiefs “Poly” heute vor Unwetter in Hamburg.

Mecklenburg-Vorpommern: Segelwettbewerbe verschoben

Die Organisatoren der Warnemünder Woche haben wegen der Sturm- und Orkanwarnungen einen für heute geplanten Segelwettbewerb verschoben. Man wolle kein Risiko eingehen, sagte ein Sprecher. Die Soling Europameisterschaft für Drei-Mann-Boote soll nun am Donnerstag starten. Auch die Vorfahrten für die legendäre Star-Klasse für Zwei-Mann-Boote wurden ausgesetzt.