Freundin erstochen: Gericht verurteilt Schweriner zu Haftstrafe

Freundin erstochen: Gericht verurteilt Schweriner zu Haftstrafe

7. Juli 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 07.07.2023 11:17 Uhr

Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer Frau in Schwerin nach einem Besuch auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt im Dezember ist ihr Lebensgefährte heute vom Schweriner Landgericht zu sechs Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden.

Ein 44-Jähriger wurde am Freitag vom Landgericht in Schwerin des Totschlags minderschweren Falls schuldig gesprochen und zu sechs Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er hat demnach im Dezember vergangenen Jahres seine 42 Jahre alte Freundin in der gemeinsamen Schweriner Wohnung erstochen. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Totschlags eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten beantragt. Die Verteidigung forderte dreieinhalb Jahre Haft, da ein vermindert schwerer Fall des Totschlags vorliege. Ihr Mandant habe im Affekt gehandelt, denn er sei durch heftige Beleidigungen seiner Freundin in äußerste Wut geraten.

Gericht: Toxische Beziehung

Die Entscheidung für die Verurteilung wegen Totschlags minderschweren Falls begründete das Gericht mit der Vorgeschichte des Angeklagten und seiner Freundin. Das Paar habe eine „toxische“ Beziehung geführt, in der das Opfer ihren Freund konstant „gepiesackt“, also provoziert habe. Der Tat war ein gemeinsamer Besuch auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt vorangegangen, bei dem das Opfer ihren Freund dort habe stehen lassen.

Mann räumte Tötung der Verlobten ein

Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt über seinen Anwalt erklärt, er sei sehr betrunken gewesen. Er sei allein mit dem Zug nach Schwerin nach Hause gefahren, die Verlobte sei auf dem Weihnachtsmarkt plötzlich verschwunden gewesen. Zuhause habe der Schlüssel nicht ins Schloss gepasst, ein älterer Schlüssel dann doch. In der Wohnung habe ihn die Verlobte mit Beschimpfungen und Ohrfeigen empfangen, hieß es in der Erklärung des Angeklagten. Beide hätten nach einem Messer gegriffen, er sei schneller gewesen und habe auf sie eingestochen. Weiter könne er sich nicht erinnern. Er soll die Frau mit 53 Messerstichen getötet haben.