Die Bilder sind erschreckend. Allein auf einer einzigen Fläche stehen Zehntausende E-Autos. Allesamt von BYD aus dem Jahr 2021. In seinem Video zeigt der Kanal „serpentza“ Originalaufnahmen aus China. Darin erklärt der Ersteller, dass der Großteil der abgestellten Fahrzeuge weniger als 31 Meilen, also knapp 50 Kilometer, auf dem Tacho haben.
Bei genauerem Hinsehen fällt auch auf, dass die Sitze mit einer Plastikfolie überzogen sind. Ebenfalls merkwürdig: alle E-Autos haben ein Kennzeichen. Sie sind also allesamt offiziell registriert. Aber warum stehen all diese neuen Fahrzeuge dort herum, statt auf der Straße unterwegs zu sein? Offenbar will China damit seine Zahlen etwas polieren.
Verkaufszahlen aus China sind offenbar nur Fassade
China legte in den vergangenen Jahren im Bereich der E-Mobilität ordentlich zu und gehört mittlerweile zu den Ländern mit den meisten verkauften E-Autos. Doch das scheint nur die halbe Wahrheit zu sein. Die Zahlen, die China präsentiert, sind laut „serpentza“ korrekt. Welche Fahrzeuge aber insgesamt dazu gezählt werden, geht häufig unter. Denn all die Felder, voll mit neuen E-Autos, die in dem Video zu sehen sind, werden dazu gezählt. Und das, obwohl niemand diese Fahrzeuge je gefahren ist.
Um die Anforderungen der Regierung zu erfüllen, benötigen die Autohersteller eine bestimmte Anzahl an Verkäufen. Dafür nutzen einige Hersteller wie etwa BYD einen Trick. Sie melden die Fahrzeuge an, bringen sie auf den Markt und behaupten dann, sie wären verkauft worden. Diese Fake-Verkäufe zählen allesamt in die E-Auto-Statistiken von China rein. Die „verkauften“ Fahrzeuge ohne Besitzer landen dann auf den riesigen Autofriedhöfen.
E-Autos landen direkt nach der Produktion auf dem Abstellgleis
Das Problem beschränkt sich in China allerdings nicht nur auf E-Autos. 2016 etwa entstand plötzlich ein Hype um ein neues Fahrrad-Konzept: Bicycle Sharing. Solange die Hersteller ihre Zahlen erreichten, steckten die Investoren weiterhin Geld in die Projekte. Dabei war es egal, dass die Bevölkerung dieses Konzept nicht nutzte. Am Ende landeten, ähnlich wie bei den E-Autos, tausende Fahrräder ungenutzt auf riesigen Müllhalden. 2018 endete dies Ära schließlich und eine neue Investitionsidee gewann an Zuspruch: Carsharing mit E-Autos.
Gerade einmal ein Jahr später gab es bereits die ersten Autofriedhöfe mit Hunderttausenden von E-Autos. Das Problem dabei ist, dass es sich laut „serpentza“ dabei in den meisten Fällen um Schneeballsysteme handelt. Und solange Geld fließt, wird auch produziert. Doch das hat drastische Folgen. Für die Herstellung einer E-Auto-Batterie müssen die Materialien wie beispielsweise Lithium erst einmal abgebaut werden. Teilweise geschieht das unter schlechten Bedingungen für die Arbeiter. Die Ausmaße, die diese Abertausenden von unnötig produzierten E-Autos für die Umwelt mit sich bringen, sind unvorstellbar.