Schwerin: Festnahmen nach Goldschatz-Diebstahl in Bayern
19. Juli 2023Acht Monate nach dem spektakulären Golddiebstahl aus dem Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching ist der Polizei ein Fahndungserfolg gelungen. In Schwerin im Stadtteil Großer Dreesch wurden vier Verdächtige gefasst.
Aus Ermittlerkreisen heißt es, es gebe in dem Fall eine „erdrückende Beweislast“. Bei den Ermittlungen sei auch ein Teil des Goldschatzes sichergestellt worden. Weitere Informationen wollte die Polizei noch nicht mitteilen.
Fast 500 Goldmünzen geraubt
In der Nacht zum 22. November vergangenen Jahres waren die bislang unbekannten Täter in das Museum eingebrochen und hatten einen Schatz mit 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 vor Christus sowie drei weitere Münzen gestohlen. Der reine Materialwert des 3,7 Kilo schweren Schatzes wurde auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt. Allerdings liegt der Handelswert für die historischen Münzen bei mehreren Millionen Euro.
Professionelle Vorgehensweise
Die Einbrecher hatten, um die Alarmtechnik außer Kraft zu setzen, zuvor die Telefonleitungen in Manching gekappt. Bei mehreren Banken löste dies allerdings Störungsmeldungen aus und die Polizei wurde alarmiert. Daraufhin wurden Streifen zu den Bankfilialen geschickt. Die Beamten befürchteten Anschläge auf Geldautomaten. Der eigentliche Raub der Goldmünzen wurde erst Stunden später entdeckt, als das Museumspersonal das Haus öffnen wollte. Später wurde auch bekannt, dass die Videoüberwachungsanlage des Museums keinerlei brauchbare Bilder geliefert hatte.
Spektakulärer Fund
Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses. Nach dem Einbruch hatte das Museum im Dezember nur die aktuelle Sonderausstellung wieder geöffnet, die Dauerausstellung blieb bis Ende April geschlossen. „Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach“, sagte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb bei der Wiedereröffnung.