Tour de France – Etappe 19 – Mohoric entreißt Asgreen das Double – Drama um Politt – Matej Mohoric gewinnt

Asgreen, O’Connor und Mohoric machen den Etappensieg unter sich aus. Es geht in den letzten Kilometer.

Vieles spricht momentan dafür, dass der Etappensieger aus dem Führungstrio kommt. Sechs Kilometer vor dem Ziel haben Asgreen, O’Connor und Mohoric immernoch 30 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger um Zimmermann und Philipsen. Der Belgier schüttelt mit dem Kopf. O’Connor ist im Sprint gegen Mohoric und Asgreen klarer Außenseiter.

Pedersen, Philipsen, Mezgec und Pidcock sind an das Quartett um Zimmermann herangefahren, das Spitzentrio wird nun also von sieben Fahrern verfolgt. Obwohl van der Poel und Philipsen aber in der Gruppe sind, läuft es nicht perfekt. Asgreen, O’Connor und Mohoric fahren weiterhin an der Spitze davon. Elf Kilometer vor dem Finish in Poligny liegt das Trio mit 27 Sekunden in Führung.

In der Verfolgergruppe herrscht eine Menge Unruhe, dennoch kommt sie Stück für Stück näher an das Führungstrio heran. Dann setzt sich ein Quartett ab und macht sich auf die Jagd nach Asgreen und Co. – darunter auch Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty) und Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck). Die vierköpfige Gruppe hat nur noch 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze und schon knapp 20 Sekunden auf die nachfolgende Gruppe. Hier kommt 15 Kilometer vor dem Ziel ordentlich Bewegung in das Rennen.

An der Spitze hinterlässt Mohoric 20 Kilometer vor dem Ziel den stärksten Eindruck. Der 28 Jahre alte Slowene leistet die meiste Arbeit und gewinnt auch die Bergwertung an der Côte d’Ivory vor O’Connor. Die ersten Verfolger der Dreiergruppe liegen 23 Sekunden dahinter. Dort übernimmt Christophe Laporte (Jumbo-Visma) die Führungsarbeit.

Clarke erleidet einen Krampf und fällt weit zurück, sogar hinter das Peloton. Campenaerts ist nun alleine an der Spitze. Aus der Verfolgergruppe stoßen Kasper Asgreen (Soudal Quick-Step), Ben O’Connor (AG2R Citroën Team) und Matej Mohorič (Bahrain Victorious) nach vorne. Das Trio schießt an Campenaerts vorbei. Alle drei Führenden haben bereits eine Tour-de-France-Etappe gewonnen. Asgreen erst vor 24 Stunden. Zimmermann und ein Begleiter scheinen den Sprung dagegen nicht zu schaffen.

Uno-X macht die Tempoarbeit in der Verfolgergruppe. 34 Kilometer vor dem Ziel liegt das Führungsduo aus Campenaerts und Clarke nur noch 30 Sekunden vorn. Nun beginnen die Ausreißer mit der Côte d’Ivory (3.Kategorie). Der letzte Berg des Tages ist 2,3 Kilometer lang und im Schnitt 6,1 Prozent steil. Viele Fahrer werden nun etwas versuchen, um die Sprinter vor dem Ziel in Poligny abzuhängen. Viel spricht dafür, dass der Tagessieger aus der Verfolgergruppe kommt.

Uno-X und van der Poel organisieren die Verfolgung auf das Duo, doch Clarke und Campenaerts liegen nunmehr rund 40 Sekunden vor den ersten Verfolgern. Das Peloton hat inzwischen einen Rückstand von über vier Minuten.

Simon Clarke (Israel-Premier Tech) und Victor Campenaerts (Lotto-Dstny) lösen sich 60 Kilometer vor dem Ziel aus der Führungsgruppe und fahren schnell einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus. Das Peloton hat inzwischen einen Rückstand von mehr als zwei Minuten. Zwischenzeitlich hatte Intermarché-Circus-Wanty im Feld die Tempoarbeit übernommen, um die Sprintchancen für Biniam Girmay zu wahren. Doch inzwischen steuert wieder Jumbo-Visma das Tempo, das Peloton wird keine Rolle mehr im Kampf um den Tagessieg spielen.

29 Fahrer um Philipsen im Grünen Trikot haben sich aus dem Peloton gelöst und den Abstand an die Spitze schnell zugefahren. Darunter befinden sich neben Philipsen und van der Poel auch Laporte, Pidcock, Bettiol, Powless, Asgreen, Mohoric. Das Peloton um Jonas Vingegaard hat auf diese neue Gruppe von 36 Fahrern nun einen Rückstand von 1:20 Minuten.

Der Zwischensprint hinunter nach Ney gewinnt Mads Pedersen vor Victor Campenaerts. Aus dem Peloton heraus beendet Jasper Philipsen den Sprint in Führung liegend – und bleibt danach vorne, um Tempo zu machen. Der Belgier hofft natürlich auf einen Sprint in Poligny. Auch van der Poel, Philipsen, Laporte, Kasper Asgreen (Soudal-Quick-Step), Jonas Abrahamsen (Uno-X), Corbin Strong (Israel-Premier Tech) versuchen, zur Spitzengruppe zu springen.

Der Vorsprung der achtköpfigen Ausreißergruppe auf das Peloton fällt von über einer Minute auf nunmehr 35 Sekunden. Noch 80 Kilometer liegen vor den Fahrern.

Ist das bitter! Nils Politt reißt die Kette und die Ersatzräder des hinterherfahrenden neutralen Fahrzeugs passen dem Kölner nicht. Der Bora-hansgrohe-Fahrer verliert nicht nur den Anschluss an die Spitzengruppe, sondern muss auch noch das Peloton passieren lassen. Erst dann erreicht ihn der eigene Materialwagen. Mit 20 Sekunden Rückstand auf das Peloton jagt er mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch nun dem Feld hinterher. Die Siegchancen für Politt sind damit aber dahin. Somit ist Zimmermann der letzte Deutsche in der Führungsgruppe.

Groupama hat sich wieder an der Spitze zurückgezogen, nachdem das Team minutenlang in die Pedale gestapft ist. Dafür hat EF Education-EasyPost Andrey Amador abgestellt, um für das Tempo zu sorgen. EF hat mit Bettiol einen Klassikerspezialisten dabei, der beispielsweise vielseitiger ist als Politt. Auf den letzten beiden Kilometern ist der Abstand gleich geblieben.

Doch das Peloton gibt doch nicht auf. Heute ist DER Tag bei der Frankreich-Rundfahrt, an dem Klassikerspezialisten eine Chance haben. Während Politt und Trentin diese zu nutzen scheinen, haben Uno-X mit Rasmus Tiller, Groupama-FDJ mit Küng und Alpecin-Deceuninck mit van der Poel den Zug verpasst. Uno-X, Groupama und Israel – Premier Tech machen im Peloton Tempo und haben 108 Kilometer vor dem Ziel den Rückstand von 1:25 Minuten auf 1:08 verkürzt.

Nach 58 Kilometern und einer ersten Rennstunde, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 49,2km/h absolviert wurde, steht die Gruppe des Tages. Bis hierher hat sich das Peloton auch auf der heutigen 19. Etappe komplett aus den Schuhen gefahren. Und aufgrund der hohen Qualität jedes einzelnen Ausreißers und der Quantität der Fahrer kann man davon ausgehen, dass diese Jungs um Nils Politt den Tagessieg unter sich ausmachen werden.

Die Neunergruppe: Nils Politt (Bora-hansgrohe), Georg Zimmermann (Intermarché), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Tiesj Benoot (Jumbo-Visma), Jack Haig (Bahrain Victorious), Mads Pedersen (Lidl-Trek), Warren Barguil (Arkéa-Samsic), Victor Campenaerts (Lotto-Dstny).

Die Gruppe um Nils Politt holt Alberto Bettiol wieder ein und wird weiter von hinten verstärkt. Noch 120 Kilometer sind zu absolvieren. Ein zweites Feld liegt 1:40 Minuten zurück. Dieses bekommt von der Jury den Namen „Gruppe Latour“, demnach ist kein Klassementfahrer mehr hinten. Mathieu van der Poel versucht, aus dem Feld nach vorn zu springen, aber das Peloton jagt ihm hinterher. Ein weiterer Deutscher hat es geschafft: Georg Zimmermann vom Team Intermarché.

Der Deutsche Nils Politt bekommt Gesellschaft von Kevin Geniets, Lars van den Berg (beide Groupama-FDJ), Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost), Matis Louvel (Arkéa-Samsic) und Jonas Abrahamsen (Uno-X). Der Italiener ist gleich mal im Solo davongezogen.

Christophe Laporte (Jumbo-Visma) fährt auf beeindruckende Art und Weise nach vorn, aber nach ihm schließt auch das Feld wieder auf. Mit noch 129 zu fahrenden Kilometern sind alle Ausreißer eingeholt. Und jetzt sucht Nils Politt sein Heil in der Flucht. Das Peloton ist in zwei Felder gespalten. Stefan Küng, Adam Yates und einige andere Fahrer sind vor ein paar Minuten aus der zweiten Reihe nach vorne gesprungen. Der Zeitunterschied zwischen den beiden Feldern beträgt nunmehr 1:30 Minuten.

Momentan löst sich jegliche Attacke im Nichts auf, weil das Feld gerade explodiert. Es gibt noch überhaupt keine Struktur im Fahrerfeld. „Alle werfen alle Körner auf die Straße“, sagt Jens Voigt im Kommentar auf discovery+. 145 Fahrer geben Vollgas. Pedersen und Lutsenko wurden eingeholt. Das Peloton hat sich gesplittet.

Das Feld lässt nicht locker und schluckt erneut alle Verfolger. Auch das Duo ist kurz vor der Bergwertung nur noch wenige Meter vorne. Lutsenko holt sich den Bergpunkt an der Côte du Bois de Lionge, einem Bergpreis der 4. Kategorie. Das Peloton hat sechs Sekunden Rückstand. Alexander Kristoff (Uno-X) hat momentan Probleme mit dem hohen Tempo mitzugehen.

Jetzt scheint es so weit: Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan) und Mads Pedersen (Lidl-Trek) sind in die Attacke gegangen, dahinter springen verschiedene Gruppen hinterher. Mal sehen, ob sich die beiden auf dem Weg zur ersten Bergwertung am Côte du Bois de Lionge absetzen können.

155 Kilometer vor dem Ziel ist das Feld wieder beisammen. Es geht die ganze Zeit auf und ab, momentan fährt das Peloton in einem offenen Gebiet ohne Wald. Und der Wind bläst ganz anständig. Bislang scheint noch die Sonne, noch ist nichts von den angesagten Regenschauern zu sehen.

Quentin Pacher (Groupama-FDJ) und Axel Zingle (Cofidis) setzen sich etwas ab. Nils Politt vom Team Bora-hansgrohe hatte es kurz davor erfolglos probiert. Noch 159 Kilometer.

Tour-Boss Christian Prudhomme hat die 19. Etappe der Tour de France soeben freigegeben. Die Etappe ist zu Beginn ziemlich hügelig. Der Start ist schnell. Lotto-Profi Victor Campenaerts hat sich als erster Angreifer vom Feld absetzt.

Für die umkämpfte Bergwertung gibt es heute an den beiden Steigungen des Tages insgesamt vier Punkte zu gewinnen. Giulio Ciccone (88 Zähler), Felix Gall (82) und Jonas Vingegaard (81) liegen noch ganz eng zusammen, da kann am Ende jeder Punkt wichtig werden. Heute sind noch 151 Fahrer ins Rennen gegangen – die goldene Rückennummer für den „Kämpferischsten Fahrers“ der gestrigen Etappe trägt der Belgier Victor Campenaerts (Lotto Dstny).

Mit den Stars in der ersten Reihe nimmt das Feld Aufstellung, heute als Ehrengast dabei: Eddy Merckx. Der Belgier schüttelt am Nationalfeiertag seines Heimatlandes nun Pogacar, Vinegaard, Ciccone und Philipsen die Hände, dann rollt das Peloton unter dem Jubel der Fans los. Heute 7,7 Kilometer mit neutralisierter Strecke aus dem Startort Moirans-en-Montagne mit seinen 2200 Einwohnern heraus.

Der Start ist die für 13:15 Uhr angesagt. Eurosport 1 im Free-TV und discovery+ im Live-Streaming sind bereits auf on air. Karsten Migels führt wie gewohnt durch die Sendung. An seiner Seite unsere Experten Bernie Eisel und Jens Voigt.

Im Zielort der 19. Etappe In Moirans-en-Montagne war am Morgen zeitweise etwas Regen bei Temperaturen von 14 Grad angesagt. Im Laufe des Tages gibt es vereinzelt etwas Regen bei Temperaturen von 15 bis 18 Grad. Pogacar-Wetter im Jura-Gebirge.

Die Niederlage im Zeitfahren am Dienstag sowie der Einbruch am Tag darauf haben Tadej Pogacar merklich zugesetzt. Auf der gestrigen 18. Etappe konnte sich der Slowene vor allem mental regenerieren. Der rege Zuspruch vonseiten der Fans am Straßenrand sowie von den Kollegen im Peloton haben die Geister des 24-Jährigen wieder geweckt. Ab und an huschte ihm sogar ein Lächeln über die Lippen. Was er bei der Tour noch vor hat, lest Ihr .

Die Tour-Route kehrt zurück in das Jura-Gebirge. Die Anstiege sind auf dieser Etappe keine Schwergewichte, mit rund 2.000 Höhenmetern kann der Tag für den einen oder anderen Sprinter trotzdem zu herausfordernd sein. Das ermöglicht Chancen für eine Fluchtgruppe, da das Terrain stets unruhig verläuft, mit leichten Steigungen und leichtem Gefälle. Die letzte von zwei Bergwertungen erfolgt an der Côte d’Ivory der 3. Kategorie, 28 Kilometer vor dem Ziel. Eine Besonderheit der Ankunft: Der Zielstrich in Poligny liegt am Ende einer fast acht Kilometer langen Geraden.

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