Mukran: Greenpeace-Protest gegen Bau der Gas-Pipeline

Mukran: Greenpeace-Protest gegen Bau der Gas-Pipeline

7. September 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 07.09.2023 11:25 Uhr

Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben im Hafen von Mukran auf Rügen gegen den Bau der Gas-Pipeline protestiert. Dort liegen mehrere Schiffe, die derzeit für den Bau des ersten Abschnittes zum Einsatz kommen.

Mit drei Schlauchbooten legten sich Greenpeace-Mitglieder am frühen Morgen vor die Schiffe im Hafen von Mukran, um so zu verhindern, dass diese auslaufen können. Eigentlich sollen die Schiffe nämlich die Rohre für die geplante Anlandungs-Pipeline nach Lubmin transportieren, wo die Bauarbeiten derzeit schon laufen.

Banner an Verladekran angebracht

An der Bordwand eines Schiffes prangte die Aufschrift „Kein neues Gas“. Am Verladekran wurde zudem ein Banner mit der Parole „Gas zerstört“ angebracht. Neben der Bundes- und der Wasserschutzpolizei war auch die Feuerwehr im Einsatz. Das Arbeitsschiff, welches Greenpeace am Morgen mit Schlauchbooten blockiert hat, konnte mittlerweile aus dem Hafen auslaufen.

Protest nach sechs Stunden aufgelöst

Nach gut sechs Stunden konnte der Protest auf dem Hafengelände beendet werden. Alle Aktivisten haben den zuvor besetzten Verladekran verlassen, hieß es am Vormittag von der Polizei. Einige von ihnen selbstständig, andere seien von der Feuerwehr mit einer Drehleiter heruntergeholt worden. Greenpeace habe sich aber kooperativ gezeigt. Die Polizei wird nun die Personalien der Beteiligten aufnehmen. Nach Angaben eines Sprechers könnten diese sich wegen Abhaltens einer unangemeldeten Versammlung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs verantworten müssen. Ein Teil der Gruppe, der den Hafen nach der Blockade des Arbeitsschiffes verlassen hat, werde von der Polizei gesucht.

Das geplante Flüssigerdgas-Terminal im Hafen Mukran ist ein Projekt des Bundes. Bis Ende des Jahres soll dafür die 50 Kilometer lange Pipeline fertiggestellt werden. Bislang ist nur die Hälfte der Leitung von der Behörde genehmigt. Greenpeace kritisierte, die Pipeline solle durch mehrere Meeresschutzgebiete verlaufen, außerdem widerspreche das Projekt den Klimazielen Deutschlands.