Neuer Höchstwert bei Todesfällen

8. Januar 2021 Aus Von mvp-web

13:43:33
Das RKI hat binnen 24 Stunden 1188 neue Todesfälle registriert – das ist ein neuer Höchststand. Zudem wurden 31.849 Neuinfektionen gemeldet. Doch das RKI geht davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen könnten.

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat einen neuen Höchstwert erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1188 neue Todesfälle.

Außerdem wurden 31.849 Neuinfektionen gemeldet. Der bisherige Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Klarheit erst Mitte Januar?

Bei der Interpretation der Fallzahlen sei weiter zu beachten, dass in den Wochen um Weihnachten und den Jahreswechsel vermutlich weniger Menschen einen Arzt aufsuchten, weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt wurden, hieß es vom RKI. „Dies kann dazu geführt haben, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.“

Auch die Angaben für die Sieben-Tage-Inzidenz sind mit Vorsicht zu bewerten – so lange, bis belastbare Zahlen sieben einzelner Tage vorliegen. Das RKI geht davon aus, dass die Meldedaten zum Infektionsgeschehen frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind, wie es auf Anfrage hieß. Klarheit über das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Januar zu gewinnen.

Unterschiede bei Bundesländern

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Morgen bei 136,5. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten Sachsen mit 297,6 und Thüringen mit 256,9. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 73,5. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.866.887 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 38.795.

Hamburg prescht vor

Um die die hohen Infektionszahlen in den Begriff zu bekommen, hatten sich die  Bundesländer mit der Bundesregierung auf einen verschärften Lockdown geeinigt. Der ist bis Ende Januar befristet. Dabei unterscheidet sich das Tempo, wann die Beschlüsse in Landesrecht umgesetzt werden.

Als erstes Bundesland hat Hamburg um Mitternacht eine verschärfte Corona-Verordnung in Kraft gesetzt. Demnach müssen die Hamburger ab Freitag ihre Kontakte weiter einschränken. So dürfen Angehörige eines Haushalts nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts zusammentreffen. Bisher waren Kontakte auf fünf Menschen aus maximal zwei Haushalten beschränkt. Für Kinder gibt es anders als bisher keine Ausnahme mehr. Im benachbarten Niedersachsen soll die Kontaktbeschränkung auf zwei Personen erst ab Sonntag, in Schleswig-Holstein ab Montag gelten.

Weitere Lieferungen von BioNTech

Die Bundesländer erhalten heute eine neue Lieferung des Corona-Impfstoffs von BioNTech. Sie sollen insgesamt knapp 668.000 Impfdosen bekommen. Die Lieferung soll direkt vom Hersteller Biontech an die 27 Anlieferzentren der Länder gehen. Den größten Anteil erhält das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 141.375 Dosen. Den kleinsten Anteil bekommt Bremen mit 4875 Dosen. In dieser Größenordnung war die Lieferung auch angekündigt worden.