Impfung gegen Corona: 20 Prozent mehr Biontech-Dosen durch neue Regel – Moderna-Impfstoff kommt Dienstag
8. Januar 2021Moderna-Impfstoff kommt am Dienstag in Deutschland an
13.52 Uhr: Die Corona-Impfungen mit dem zweiten in Europa zulassenen Impfstoff, dem des US-Herstellers Moderna, können in der kommenden Woche in Deutschland beginnen. Die Länder sollten die erste Lieferung des Präparats am Dienstag erhalten, teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.
Von den mehr als 160 Millionen EU-weit bestellten Moderna-Dosen soll Deutschland über 50 Millionen erhalten. Im ersten Quartal sollen wegen der zunächst begrenzten Produktionskapazitäten nur knapp zwei Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland kommen. Die gesamten 160 Millionen Dosen sollen nach Angaben der EU-Kommission bis September geliefert werden.
Moderna-Impfstoff gegen Corona ist jetzt auch in UK zugelassen
13.50 Uhr: Nach der EU hat auch Großbritannien den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna zugelassen. Die zuständige Behörde habe dem Vakzin eine Zulassung erteilt, teilte die britische Regierung am Freitag in London mit. Nach dem Vakzin von Biontech/Pfizer sowie dem heimischen Impfstoff der Universität Oxford und dem Konzern Astrazeneca ist es bereits das dritte Präparat, das im Land geimpft werden darf. Großbritannien hat 17 Millionen Dosen des Moderna-Mittels geordert.
Ab sofort sechs statt fünf Impfungen pro Biontech-Ampulle möglich
12.15 Uhr: Ab sofort können mehr Menschen mit dem Impfstoff aus einer Ampulle der Hersteller Biontech und Pfizer geimpft werden. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA habe zugelassen, dass sechs statt bisher fünf Dosen aus einer Ampulle gezogen werden dürfen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Zuvor hatte bereits Hamburg verkündet, dass man die sechste Dosis pro Fläschchen ab sofort nutzen möchte, sobald das zugelassen ist (siehe Meldung um 11.59 Uhr).
Die Fläschchen werden vom Hersteller um 20 Prozent „überfüllt“ geliefert. Da bis dato nur eine Zulassung für die Verimpfung von fünf Dosen vorlag, musste die enthaltenede sechste Dose des Biontech/Pfizer-Vakzins entsorgt werden. Der Hersteller selbst hatte bereits zuvor angegeben, dass sechs Dosen der Schutzimpfung aus einer Ampulle verwendet werden können.
20 Prozent mehr Impfungen möglich: Hamburg nutzt jetzt sechste Dosis von Biontech/Pfizer-Vakzin
11.59 Uhr: In Hamburg erhalten ab sofort mehr Menschen aus dem bereits verfügbaren Impfstoff eine Corona-Schutzimpfung. Wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte, werde man den Fläschen, in denen der Impfstoff von Biontech/Pfizer abgefüllt ist, nun sechs statt fünf Dosen entnehmen. „Auf Grundlage von Auskünften des Bundesgesundheitsministeriums und der entsprechenden Zulassung wird Hamburg nun beginnen, die verfügbare sechste Dosis zu verwenden, um keine Impfstoffmengen zu verschwenden“, sagte Martin Helfrich.
Die Fläschen werden vom Hersteller „überfüllt“ geliefert. Da die Zulassung aber nur für die Entnahme von fünf Dosen erfolgte, musste die Restmenge bislang mit den Flaschen entsorgt werden. Der Leiter des zentralen Impfezentrums in den Hamburger Messehallen, Dirk Heinrich, sprach von einer „wunderbaren Nachricht. Das heißt, wir können 20 Prozent mehr Menschen impfen“, sagte er der dpa.
Entwickler: Deutscher Biologika-Impfstoff in erster Studie „unter Erwartungen“
11.13 Uhr: Der Corona-Impfstoff des deutschen Entwicklers IDT Biologika aus Dessau ist in einer ersten Studie unter den Erwartungen geblieben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter berufung auf die Entwickler.
Seit Sommer 2020 wird das Unternehmen von der Bundesregierung gefördert und hat im November 2020 schon 113 Millionen Euro an Zuwendungen bekommen, wie Jens Spahn damals berichtete. Außerdem sei ein Vertrag über die Abnahme von fünf Millionen Impfdosen geschlossen worden. Mit einer Zulassung über ein beschleunigtes Verfahren werde gegen Ende 2021 gerechnet, die Produktion soll in der Jahresmitte starten.
Von der Leyen: Vertrag über mehr Biontech/Pfizer-Impfstoff steht
10.08 Uhr: Die EU-Kommission hat einen Vertrag über weitere bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer abgeschlossen. 75 Millionen Dosen davon sollten bereits im zweiten Quartal 2021 zur Verfügung stehen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel.
Der neue Vertrag folgt auf Klagen über Knappheit von Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten. Sowohl Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als auch die EU-Kommission standen in der Kritik. Das Biontech/Pfizer-Präparat war am 21. Dezember als erster Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Am Mittwoch wurde auch das Mittel des US-Herstellers Moderna genehmigt.
Bereits im November hatte die EU-Kommission für alle 27 Staaten bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer bestellt – eine feste Bestellung von 200 Millionen Dosen und eine Option auf 100 Millionen weitere, die vor kurzem gezogen wurde. Sowohl Biontech als auch die EU-Kommission hatten zuletzt bestätigt, dass über weitere Lieferungen verhandelt werde.
Pfizer-Studie zeigt: Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer schützt angeblich gegen 16 Mutationen
Freitag, 8. Januar, 06.15 Uhr: Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ scheint der Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer auch gegen die in Großbritannien und Südafrika entdeckten Coronavirus-Varianten zu wirken. „Wir haben jetzt 16 verschiedene Mutationen getestet, von denen keine wirklich signifikante Auswirkungen hatte. Das sind die guten Nachrichten“, erklärte einer der führenden Wissenschaftler für virale Impfstoffe bei Pfizer. Und weiter: „Das heißt aber nicht, dass die 17. keine Auswirkungen haben wird.“
Bei der Studie von Pfizer und der medizinischen Abteilung der Universität Texas untersuchten Wissenschaftler das Blut von Menschen, denen der Biontech-Impfstoff verabreicht wurde. Die Untersuchung zeige, dass der Impfstoff das Virus auch bei einer Veränderung am sogenannten Spike-Protein wirksam neutralisiere, heißt es im „Reuters“-Bericht. Bisher sei die Studie jedoch noch nicht von Fachleuten begutachtet worden.
Corona-Impfung: Zusammen mit Bayer hofft Curevac auf Impfstoff-Freigabe im Sommer
14.44 Uhr: Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hofft durch die Kooperation mit dem Pharmakonzern Bayer, seinen Corona-Impfstoff noch in diesem Sommer einsetzen zu können. „Wir hoffen, dass unser Impfstoff Mitte des laufenden Jahres oder im dritten Quartal zugelassen wird und eingesetzt werden kann“, sagte der Curevac-Sprecher Thorsten Schüller der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag).
Noch sei offen, ob Bayer neben der Hilfe zur marktreifen Entwicklung auch die Herstellung des Impfstoffs mit übernimmt, hieß es. Eine Produktion des Impfstoffs ist nicht Teil des aktuellen Kooperationsvertrags. Bayer habe jedoch zugesagt, zu prüfen, ob es möglich wäre, das Vakzin in seinen Produktionsanlagen herzustellen, so der Sprecher.
Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze: RKI meldet bundesweit 417.000 erfasste Impfungen
12.56 Uhr: Die Zahl der ans Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Impfungen gegen Covid-19 in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag um mehr als 46.000 gestiegen. Seit dem Beginn der Impfkampagne Ende Dezember ist das Mittel damit nun mindestens 417.060 Menschen gespritzt worden. Diese Gesamtzahl ergibt sich aus bisherigen Meldungen der Bundesländer, wie aus einer RKI-Statistik vom Donnerstag (Stand: 11.00 Uhr) hervorgeht. Pro 1000 Einwohner sind bundesweit demnach bisher fünf Menschen gegen die Krankheit geimpft worden.
Die meisten Impfungen pro 1000 Einwohner wurden laut der Statistik bisher für Mecklenburg-Vorpommern erfasst (13,5), die wenigsten für Thüringen (2,5). In absoluten Zahlen kommt Bayern auf den höchsten Wert von mehr als 84.000 Geimpften laut RKI. Die Werte, die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegen, können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.
Die meisten Menschen – mehr als 201.000 – wurden laut RKI-Daten aus beruflichen Gründen geimpft. Zudem wurde das Präparat inzwischen mehr als 168.000 Bewohnern von Pflegeheimen verabreicht.
Corona-Impfung: Unbekannter klingelt bei 82-Jähriger und gibt sich als Impfarzt aus
11.35 Uhr: Ein mutmaßlicher Trickdieb hat sich in Neuwied als Impfarzt ausgegeben. Der Unbekannte habe an der Tür einer 82-Jährigen geklingelt und vorgegeben, er müsse bei ihr zur Vorbereitung einer Corona-Impfung einen Arm-Abstrich vornehmen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Die Frau ließ sich darauf ein, auch, sich im Badezimmer die Unterarme zu waschen. Während dieser Zeit sei der Mann alleine im Wohnzimmer geblieben. Nach dem „Abstrich“ verschwand der Unbekannte mit der Ankündigung, die 82-Jährige werde wegen eines Impftermins angeschrieben. Gestohlen wurde nach ersten Erkenntnissen nichts.