Spieltag 7 – 3:1 in Kaiserslautern – Hansa Rostock kassiert dritte Pleite in Serie

Spieltag 7 – 3:1 in Kaiserslautern – Hansa Rostock kassiert dritte Pleite in Serie

24. September 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 24.09.2023 15:26 Uhr

Der FC Hansa Rostock droht in der zweiten Fußball-Bundesliga nach unten durchgereicht zu werden. Die Mecklenburger verloren am Sonntagnachmittag beim 1. FC Kaiserslautern mit 1:3 (1:2), kassierten die dritte Niederlage in Folge und haben nun lediglich noch zwei Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16.

von Hanno Bode

Auch wenn die Aussagekraft der Tabelle nach dem siebten Spieltag noch nicht sonderlich groß ist, so laufen die Hanseaten nach ihrem guten Saisonstart nun dennoch Gefahr, in eine Negativspirale zu geraten. Die Pleite auf dem Betzenberg gründete dabei auf einer schwachen Anfangsphase, in der Tobias Raschl (3.) und Kevin Kraus (17.) die Pfälzer mit 2:0 in Führung brachten. Neuzugang Junior Brumado verkürzte für das Team von Coach Alois Schwartz (29.). Nach der Halbzeit agierten die Gäste dann auf Augenhöhe mit den “Roten Teufeln” und besaßen Ausgleichsgelegenheiten. Ragnar Aches Tor zum 3:1 (83.) entschied die kurzweilige Partie dann zugunsten Lauterns.

Rostock verschläft Anfangsphase

Markus Kolke schwoll die Halsschlagader an. Gerade noch hatte der Rostocker Torsteher gegen Ache das 3:0 für die Pfälzer verhindert, nun schimpfte der Hansa-Kapitän wie ein Rohrspatz. Gespielt waren beim Wutausbruch des Keepers gerade einmal 21 Minuten. Dass Kolke zu diesem frühen Zeitpunkt schon derart außer sich war, gründete auf einer Anfangsphase, in der seine Teamkameraden zwar körperlich, aber nur sehr bedingt mental anwesend gewesen waren. Die Mecklenburger hatten bis zur Großtat ihres Schlussmanns gegen Ache kaum einen Zweikampf angenommen – geschweige denn gewonnen. Und auch läuferisch und fußballerisch genügte ihre Vorstellung bis Mitte der ersten Hälfte keinen Zweitliga-Ansprüchen.

Das Zustandekommen der Gegentore zeugte von der großen Rostocker Passivität. Vor dem 1:0 durch einen satten 18-Meter-Schuss von Raschl konnten sich die Pfälzer mehr oder minder ungestört den Ball hin- und herpassen. Beim zweiten Lauterer Tor setzte sich Kraus nach einem Eckstoß von Tymoteusz Puchacz im Luftduell gleich gegen drei Hansa-Spieler (Damian Roßbach, Janik Bachmann und Brumado) durch und nickte den Ball mühelos ein.

Brumado trifft bei Startelf-Debüt für Hansa

Hernach folgte besagte Parade von Kolke gegen Ache, der laute Monolog des Mannschaftsführers sowie eine rasche Aufwachphase der Gäste. Sie gingen fortan beherzter zur Sache und kamen durch Brumado, der eine Vorlage von Kevin Schumacher mit einem satten Rechtsschuss zum 1:2 verwertete, zum Anschlusstreffer. Dem brasilianischen Startelf-Debütanten dürften gleich mehrere Steine von seinem Herzen gefallen sein. Zum einen hatte der 24-Jährige seinen Fehler vor dem 0:2 nun wettgemacht.

Und zum anderen war endlich seine Torflaute beendet. Denn der bis dato letzte Treffer des vom dänischen Club FC Midtjylland ausgeliehenen Angreifers hatte vom 4. Mai 2022 datiert. Seinerzeit gelang ihm im Halbfinal-Rückspiel des Pokals gegen Vejle BK beim 3:1-Erfolg seines Teams das 1:1.

Kaiserslautern kann zur Pause höher führen

Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass Brumado seine Gedanken nach seinem Premieren-Tor für Hansa in die Vergangenheit schleifen ließ. Denn seine volle Konzentration war bei dieser wirklich komplizierten Aufgabe gegen wirklich gute Pfälzer gefragt. Die Hausherren spielten mit viel Wucht und Tempo und stellten die Defensive der Norddeutschen vor der Pause weiter vor große Probleme.

Dass es zur Halbzeit nur 2:1 für die “Roten Teufel” stand, war für Hansa schmeichelhaft. Was den Rostockern allerdings Hoffnung für den zweiten Abschnitt machen durfte, war das verbesserungswürdige Rückzugsverhalten der hoch anlaufenden Lauterer. In der Arbeit gegen den Ball zeigte die Elf von Coach Dirk Schuster hin und wieder Defizite.

Perea vergibt zweimal Rostocks Ausgleichschance

Nach dem Seitenwechsel mussten die Gastgeber ihrem enorm hohen Tempo aus den ersten 45 Minuten dann auch etwas Tribut zollen. Es rollte nun nicht mehr eine Angriffswelle nach der anderen auf den Kolke-Kasten zu. Nach 65 Minuten hätte der Keeper dann aber doch schon beinahe das dritte Mal an diesem sonnigen Nachmittag hinter sich greifen müssen. Glück für ihn und seine Mitspieler, dass der eingewechselte Kenny Prince Redondo den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unterbrachte. 120 Sekunden später hatte auf der Gegenseite Juan-José Perea per Kopf die Riesenmöglichkeit zum 2:2. Aber auch er zielte nicht präzise genug und scheiterte an Schlussmann Julian Krahl.

Zehn Minuten später wäre der FCK-Ballfänger dann machtlos gewesen, als Perea abermals unbehelligt mit der Stirn abschließen konnte. Erneut landete der Abschluss des Kolumbianers neben dem Ziel.

Ache sorgt für die Entscheidung

Die vergebene Großchance sollte sich bitter rächen. Denn auf der Gegenseite sorgte ausgerechnet der bis dato sehr unglücklich agierende Ache mit einem Schuss aus wenigen Metern für das 3:1. Die Schwartz-Elf war in den Schlussminuten zwar bemüht, noch einmal den Anschluss herzustellen. Letztlich blieb es jedoch bei der Rostocker Niederlage, die sich Hansa ob seines Tiefschlafs in der Anfangsphase selbst zuzuschreiben hat.

7.Spieltag, 24.09.2023 13:30 Uhr

K’lautern

3

Hansa Rostock

1

Tore:

  • 1:0 Raschl (3.)
  • 2:0 Kraus (17.)
  • 2:1 Junior Brumado (29.)
  • 3:1 Ache (83.)

K’lautern: Krahl – J. Elvedi, Kraus, Tomiak – Zimmer, Niehues (78. Soldo), Raschl (46. Redondo), Puchacz (90.+4 Zuck) – Ritter – Tachie (79. Hanslik), Ache (85. Boyd)
Hansa Rostock: Kolke – van der Werff, David, Roßbach (64. Rossipal) – Neidhart (83. Pröger), Dressel (64. Ingelsson), Bachmann (64. Singh), Schumacher (83. C. Kinsombi) – Vasiliadis – Junior Brumado, Perea
Zuschauer: 40450