Bahnstrecke Berlin – Rügen soll modernisiert werden

Bahnstrecke Berlin – Rügen soll modernisiert werden

6. Oktober 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 06.10.2023 10:18 Uhr

Die Bundesregierung will sich mit der Deutschen Bahn darauf verständigen, die Strecke zwischen Berlin und Rügen früher als geplant für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde auszubauen.

Die Bahnstrecke von Berlin bis auf die Insel Rügen soll modernisiert werden. Wie der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), am Donnerstag im Vorfeld einer Bürgerversammlung in Sassnitz mitteilte, bestehe diesbezüglich „eine klare Erwartungshaltung der Bundesregierung gegenüber der Bahn.“

Streckenausbau soll 500 Millionen Euro kosten

Die Strecke Berlin-Angermünde-Pasewalk-Stralsund-Sassnitz-(Mukran) soll zwischen Berlin und Stralsund für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde ausgebaut werden. Auch auf Rügen soll es einen Ausbau geben. „Das wird Rügen sehr helfen, weil die Verbindung nach Berlin über Stralsund dann langfristig eine Fahrzeitverkürzung von einer knappen halben Stunde haben wird“, so Schneider. Bei der sogenannten Vorpommern-Magistrale stehen rund 500 Millionen Euro Kosten im Raum.

Plaungen erst am Anfang

Wirtschafts- und Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern hatten Ende Mai 2023 Maßnahmen gefordert, um die Akzeptanz des geplanten LNG-Terminals auf Rügen zu steigern, dazu gehörte auch der Bahnausbau. Diese Maßnahme soll nun „prioritär behandelt“ werden, so der Ostbeauftragte. Wann das Projekt aber genau umgesetzt wird, sei derzeit noch unklar. Eine zeitnahe Umsetzung würde es aber nicht geben, da sich die Planung erst im Anfangsstadium befinden würden.

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Ostbeauftragter von LNG-Projekt überzeugt

Bei der Bürgerversammlung in Sassnitz hat Schneider für mehr Akzeptanz des LNG-Projekts geworben. So verwies er auf Berechnungen der Bundesnetzagentur, die einen deutlichen Bedarf für das Terminal vor allem im Fall einer Gasmangellage sieht. Demgegenüber steht eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach das LNG-Terminal nicht notwendig ist. Schneider betonte auch die Solidarität mit Tschechien und der Slowakei, die als wichtige Zulieferer für die deutsche Industrie auf Gaslieferungen aus Deutschland angewiesen seien. Das Terminal bedeute zwar Einschränkungen, sei aber auch eine große Chance für die Region. Die Deutsche Regas nannte dazu konkrete Zahlen. So sollen 100 Arbeitsplätze geschaffen und die Stadt Sassnitz am Gewinn beteiligt werden. Kritiker plädierten für eine demokratische Abstimmung und verwiesen noch einmal auf das höchst sensible Ökosystem Ostsee. Ihrer Ansicht nach berücksichtigen das Wirtschaftsministerium und das Bergamt in Stralsund mögliche Auswirkungen auf die Umwelt nicht ausreichend.