Corona: Kritik am Kita-Öffnungsplan
13. Mai 2020Der Öffnungsplan für die Kinderbetreuung von Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) stößt bei der Opposition und bei der GEW in Teilen auf Kritik. Die familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Jacqueline Bernhardt, bezeichnete den Plan am Mittwoch als nicht durchdacht.
So stelle sich die Frage, wie Eltern in Vollzeit arbeiten sollen, wenn absehbar sei, dass ihr Kind in der Kita lediglich sechs Stunden betreut werde.
Landesweit einheitliche Regelung gefordert
Die Erziehergewerkschaft GEW forderte eine Lösung für die Horte, zu denen es bislang keine Aussage des Ministeriums gibt. Linke und GEW machen sich zudem Sorgen um die Betreuungsqualität. „Aufgrund der Risikogruppen steht weniger Personal zur Verfügung“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Das Land müsse einen landesweit einheitlichen, auskömmlichen Mindestpersonalschlüssel vorgeben. Außerdem forderte sie systematische Corona-Tests für Erzieher, Kinder und gegebenenfalls auch Eltern unabhängig von Symptomen.
Noch keine Aussagen zu Gesundheitsschutz und Vermeidung von Ansammlungen
Bernhardt bemängelte, es gebe bisher noch keine Aussagen zum Gesundheitsschutz der Kinder und Erzieher. Sie forderte zusätzliches Reinigungspersonal. Zudem müssten die Bringe- und Holzeiten für die Eltern so gestaltet werden, dass es nicht zu größeren Ansammlungen der Eltern komme. Sozialminsterin Drese hatte am Dienstagabend verkündet, dass vom 2. Juni an alle Kinder in den Kitas wieder betreut werden sollen. Wenn die Eltern in Vollzeit arbeiten, sollen sechs Stunden garantiert sein. Für die Hortbetreuung wurden noch keine Aussagen getroffen.