Koflikt in Nahost ++ Israels Armee greift Ziele im Libanon an ++

Koflikt in Nahost ++ Israels Armee greift Ziele im Libanon an ++

9. Oktober 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 09.10.2023 17:34 Uhr

Israels Armee hat Ziele im Libanon angegriffen, nachdem Bewaffnete aus dem Land nach Israel eingedrungen waren. Israel mobilisiert außerdem nach eigenen Angaben rund 300.000 Reservisten.


  • Israels Armee greift Ziele im Libanon an
  • Dörfer an Grenze zum Gazastreifen laut Israel wieder unter Kontrolle
  • Israel mobilisiert mit 300.000 bisher größte Zahl an Reservisten
  • Israel: „Mehr als 500“ Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen
  • UN-Sicherheitsrat verurteilt Hamas-Angriff

17:34 Uhr

Mehrere Verletze bei Raketeneinschlägen nahe Jerusalem

Bei mehreren Raketeneinschlägen auf Ortschaften im Umland von Jerusalem sind mehrere Personen verletzt worden. Die Zeitung „Haaretz“ gab die Zahl der Verletzten mit zehn an, darunter zwei Schwerverletzte. Demnach schlug eine Rakete in Har Adar 15 Kilometer westlich von Jerusalem ein, eine weitere in der benachbarten arabischen Stadt Abu Gosch und eine weitere in der israelischen Siedlung Betar Illit, rund zehn Kilometer südwestlich von Jerusalem.

„Haaretz“ berichtete zudem über einen weiteren Einschlag im israelischen Siedlungsblock „Gusch Etzion“ südwestlich von Jerusalem mit vier Verletzten, einem davon schwer. Weitere sechs Verletzte meldeten israelische Medien bei Zusammenstößen an der nördlichen Grenze zum Libanon, darunter eine Person im kritischen Zustand sowie einen Schwerverletzten.

17:27 Uhr

EU-Außenminister beraten in Dringlichkeitssitzung über Lage in Nahost

Die EU-Außenminister beraten am Dienstag in einer Krisensitzung über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und mehrere EU-Minister sind zu diesem Zeitpunkt in Maskat, der Hauptstadt des Sultanats Oman, um an einem Treffen der EU mit dem Golf-Kooperationsrat (GCC) teilzunehmen. Die Krisensitzung der EU-Außenminister findet daher zum Teil per Videokonferenz statt.

Gesprochen werden soll nach Angaben von Borrells Sprecher über die Auswirkungen des Hamas-Angriffs auf Israel und die Reaktionen der EU, insbesondere im Hinblick auf die Hilfe für die palästinensische Bevölkerung.

17:23 Uhr

Experten: Krieg in Israel trifft auch Juden in Deutschland

Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel prägte auch den Auftakt der bundesweiten Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. „Das ist internationaler Antisemitismus, der verschärft auch die Sicherheitslage jüdischer Einrichtungen in Deutschland“, erklärte der Vorstand der Amadeu Antonio Stiftung, Timo Reinfrank. „Wir haben seit 48 Stunden keinen Alltag mehr.“ Es brauche nun klares politisches Handeln.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ergänzte: „Der Krieg trifft auch die Jüdinnen und Juden in Deutschland.“ Viele hätten Verwandte und Freunde in Israel, unter den von der Hamas Entführten seien auch deutsche Staatsbürger. „Die jüdische Gemeinschaft hier ist verunsichert, aber steht auch solidarisch zusammen.“

16:51 Uhr

Ägypten: Roter Halbmond liefert medizinische Güter nach Gaza

Der ägyptische Rote Halbmond hat nach Angaben aus Militärkreisen Güter zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung in den Gazastreifen geschickt. Mehr als zwei Tonnen Material seien in das Palästinensergebiet geliefert worden, das nach einem Großangriff der Hamas auf Israel unter Beschuss der israelischen Streitkräfte steht. Außerdem werde versucht, Essenslieferungen zu organisieren, sagte eine Gewährsperson aus dem ägyptischen Militärapparat der Nachrichtenagentur AP. Darüber, ob auch die Einfuhr von Treibstoff in den Gazastreifen erlaubt werden soll, sei noch nicht entschieden worden.

16:51 Uhr

Sondertreffen der Arabischen Liga am Mittwoch

Die Arabische Liga hat für Mittwoch ein Sondertreffen angekündigt. Die Außenminister der Mitgliedsstaaten wollten Wege besprechen, um „die israelische Aggression zu stoppen“, heißt es in einer Erklärung. Die Palästinenser hätten um das Treffen gebeten.

16:46 Uhr

Hamas-Vertreter schließt Gefangenenaustausch mit Israel vorerst aus

Ein Vertreter des Hamas-Politbüros hat einen Gefangenenaustausch mit Israel vorerst ausgeschlossen. „Der Militäreinsatz dauert an, deshalb gibt es derzeit keine Chance für Verhandlungen über das Thema Gefangene oder irgendetwas anderes“, sagte der in Doha stationierte Hamas-Vertreter Hossam Badran der Nachrichtenagentur AFP.

Ein maskiertes Mitglied der Kassam-Brigade steht neben der grünen Flagge der Hamas.
16:39 Uhr

Israels Armee greift Ziele im Libanon an

Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

Einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur zufolge begaben sich vier Bewaffnete von der Grenzstadt Dahaira aus über die südlibanesische Grenze auf israelisches Territorium, bevor sie eine Stellung des israelischen Militärs passierten.

16:26 Uhr

Scholz gibt Donnerstag Regierungserklärung ab

Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Donnerstag eine Regierungserklärung im Bundestag zur Lage in Israel abgeben. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Koalitionskreisen. Scholz hatte die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israelis bereits am Sonntag scharf verurteilt.

16:19 Uhr

Regierungsbeauftragter Klein: Verbot von Hamas-Organisationen prüfen

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel weitere innenpolitische Schritte. Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“, sprach sich Klein dafür aus, zusätzlich zum Schutz jüdischer Einrichtungen sollten auch „Betätigungsverbote von Vorfeldorganisationen der Hamas und der Hisbollah in Deutschland geprüft werden“. Die antisemitische Ideologie der Hamas beschränke sich nicht auf den Gazastreifen. Auch in Deutschland seien Jüdinnen und Juden davon betroffen.

Israelische Sicherheitskräfte in Sderot

09.10.2023

16:14 Uhr

Deutsch-Israelische Literaturtage werden verschoben

Nach dem terroristischen Überfall auf Israel werden die in dieser Woche in Berlin geplanten Deutsch-Israelischen Literaturtage verschoben. „Nach den brutalen Angriffen und hundertfachen Morden der Hamas in Israel kann diese Veranstaltung jedoch nicht wie geplant stattfinden“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir verurteilen den grausamen terroristischen Angriff der Hamas auf Israel auf Schärfste.“ Die Literaturtage sollen im kommenden Frühjahr nachgeholt werden.

16:12 Uhr

Schweiz plant am Dienstag Sonderflug für Rückholung aus Israel

Die Airline Swiss plant am Dienstag einen Sonderflug zur Rückholung von Schweizerinnen und Schweizern aus Israel. Wie die Lufthansa-Tochter bekanntgab, ist auf dem Flug von Tel Aviv nach Zürich Platz für 219 Passagiere. Der Transport findet in Kooperation mit dem Schweizer Außendepartement statt. Nach Beginn des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel hatte die Swiss ihre reguläre Verbindung nach Tel Aviv bereits am Samstag vorläufig eingestellt.

15:53 Uhr

Moskau fordert Palästinenserstaat

Die Schaffung eines palästinensischen Staates ist nach Ansicht der Führung in Moskau die „verlässlichste Weg“ zur Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in Moskau bei einer Pressekonferenz, Russland und die Arabische Liga würden sich darum bemühen, das „Blutvergießen“ in Israel und im Gazastreifen zu beenden.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow forderte eine Art Verhandlungsprozess und warnte vor einem „erhöhten“ Risiko eines Eintretens in den Krieg von „Dritten“, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Ähnliche Befürchtungen hatte auch Israel geäußert.

15:49 Uhr

Zahl der Todesopfer in Israel auf 800 gestiegen

In Israel ist die Zahl der Todesopfer nach dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas laut dem Sender Kan TV auf 800 gestiegen.

15:45 Uhr

EU setzt Zahlungen an Palästinenser aus

Die Europäische Union setzt nach Angaben von EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi alle Zahlungen an die Palästinenser aus. Alle Projekte seien auf dem Prüfstand, sagte er.

15:44 Uhr

Netanyahu: „Wir werden den Nahen Osten verändern“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat nach dem Hamas-Terrorangriff mit mehr als 800 toten Israelis eine harte Gegenreaktion angekündigt. „Wir werden den Nahen Osten verändern“, sagte Netanyahu laut einer Mitteilung den Repräsentanten israelischer Ortschaften im Süden des Landes. „Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein.“ Er betonte: „Wir sind erst am Anfang.“

15:41 Uhr

US-Außenministerium bestätigt neun US-Opfer in Israel

Bei dem Großangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel sind laut US-Informationen auch neun amerikanische Staatsbürger gestorben. Das bestätigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag beim Fernsehsender CNN. Weitere Tote seien wahrscheinlich, sagte er weiter, ohne konkret zu nennen, wie viele US-Bürger noch in Israel vermutet werden.

15:37 Uhr

Lufthansa streicht Israel-Flüge bis Samstag

Die Lufthansa-Gruppe hat wegen der „sich weiterhin unklar entwickelnden Situation in Israel“ nach intensiver Lageanalyse alle regulären Flüge ihrer Airlines von und nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag ausgesetzt. „Wir bedauern diese Entscheidung so treffen zu müssen“, erklärte die Airline. Schon ab dem Wochenende waren Israel-Flüge eingestellt worden. Neben der Hauptmarke Lufthansa fliegen auch die Töchter Swiss, Austrian und Brussels Airlines Tel Aviv an. Die Lufthansa beobachte die Sicherheitslage weiterhin intensiv und stehe in engem Kontakt mit den Behörden.

15:35 Uhr

Bewaffnete Verdächtige aus dem Libanon nach Israel eingedrungen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Medienberichten gab es Schusswechsel. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte sich am Sonntag zu einem Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet bekannt. Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm. Laut Angaben der Gruppe seien aber keine bewaffneten Truppen nach Israel geschickt worden.

15:02 Uhr

EU-Kommission überprüft Hilfen für Palästinenser

Die EU-Unterstützung für die Palästinenser wird angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel auf den Prüfstand gestellt. Die Europäische Kommission untersuche derzeit, wie sich die jüngsten Ereignisse auf die Entwicklungshilfe auswirken könnten, sagte eine Sprecherin. Schon heute sei aber sehr klar, dass die EU weder direkt noch indirekt die Aktivitäten der Hamas oder anderer Terrororganisationen finanziere.

Israelische Soldaten suchen während eines Raketenangriffs aus dem Gazastreifen Schutz in einem Park in der israelischen Grenzstadt Sderot

09.10.2023

14:46 Uhr

Außenministerium zahlt weiter für humanitäre Palästinenser-Hilfen

Anders als das Entwicklungshilfeministerium leistet das Außenministerium weiter Zahlungen für die Palästinenser-Gebiete. Ein Großteil der vom Ministerium für humanitäre Aufgaben bereitgestellten Gelder von 73 Millionen Euro seien bereits ausgezahlt, sagte ein Außenamtssprecher. „Aber es stehen auch noch Zahlungen an, und die gehen auch weiter. Denn mit dieser Hilfe wird ja gerade lebensrettende Arbeit geleistet.“

Das Entwicklungshilfeministerium, über das insgesamt rund 250 Millionen Euro fließen sollen, hat die dagegen die Hilfen nach dem Angriff der Islamisten-Gruppe Hamas auf Israel auf den Prüfstand gestellt und vorübergehend ausgesetzt.

14:42 Uhr

Ägypten soll über Gefangenenaustausch verhandeln

Ägypten hat einem Zeitungsbericht zufolge Verhandlungen mit Israel und palästinensischen Extremistengruppen über einen Gefangenenaustausch aufgenommen. In den Gesprächen gehe es darum, palästinensische Frauen in israelischen Gefängnissen im Austausch gegen Frauen freizulassen, die von Hamas-Kämpfern verschleppt worden seien, berichtete die staatliche ägyptische Zeitung „Al-Ahram“.

Die Tageszeitung zitierte eine ungenannte Quelle mit den Worten, dass die Verhandlungen darauf abzielten, ein Abkommen über eine solche Vereinbarung zu schließen. Die ägyptische Regierung warte derzeit auf Antworten von beiden Seiten bezüglich des vorgeschlagenen Gefangenenaustauschs und einer vorübergehenden Waffenruhe, hieß es in dem Bericht.

14:24 Uhr

Behörden melden 560 Tote im Gazastreifen

Durch israelischen Beschuss als Reaktion auf den Hamas-Angriff sind im Gazastreifen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bislang 560 Palästinenser getötet worden. Etwa 2.900 Menschen wurden demnach verletzt.

14:21 Uhr

Libanon fordert internationalen Druck auf Israel

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel bemüht sich der Libanon nach Angaben der Regierung um Stabilität an seiner Grenze im Süden. Der geschäftsführende Ministerpräsident Nadschib Mikati sagte, die Sicherung der Stabilität habe im Moment Priorität für das Land. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und Druck auf Israel auszuüben, damit es zu Gesprächen im Rahmen der arabischen Friedensinitiative zurückkehre. „Alles andere ist eine weitere Spirale der Gewalt, die niemandem nützt“, sagte Mikati. Die libanesische Terrormiliz Hisbollah bekannte sich zum Abschuss von Raketen auf drei israelische Stellungen in einem umstrittenen Gebiet entlang der Grenze zu den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen.

Sendungsbild | ARD-aktuell

Wie reagiert die Hisbollah?

tagesschau24, 09.10.2023 12:00 Uhr
14:18 Uhr

Britischer Premier beruft Krisenstab ein

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Großbritannien sei einer der engsten Verbündeten Israels, sagte Sunak beim Besuch eines Unternehmens in der Grafschaft Nottinghamshire. Er habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu zugesagt, weiterhin diplomatische, geheimdienstliche und sicherheitstechnische Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Man bleibe im engen Dialog mit den Israelis, so Sunak weiter.

Großbritannien unterstütze Israel in seiner Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung und darin, „verhältnismäßige Maßnahmen zu ergreifen, um die Gewalt und furchtbaren Szenen zu beenden“, betonte ein Regierungssprecher vor Journalisten. Wie London Israel konkret helfen werde, sagte er zunächst nicht. Es gebe derzeit keine Pläne, zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region zu verlegen, so der Sprecher.

14:14 Uhr

Katar will offenbar Gefangenenaustausch zwischen Israel und Hamas vermitteln

Katar will offenbar einen Gefangenenaustausch zwischen der radikal-islamischen Hamas und Israel vermitteln. Katarische Vermittler hätten versucht, mit Hamas-Vertretern die Freilassung von israelischen Frauen und Kindern auszuhandeln, die von den Extremisten in den Gazastreifen verschleppt worden seien, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gegenzug sollten 36 palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Die seit Samstagnacht in Abstimmung mit den USA geführten Verhandlungen kämen voran, sagte die eingeweihte Person demnach. Ein Durchbruch war aber nicht in Sicht. Offen blieb auch, wie viele von der Hamas verschleppte Frauen und Kinder im Fall eines Gefangenenaustauschs freikommen könnten.

14:07 Uhr

Senatsführer Schumer bestätigt vier US-Tote in Israel

Bei den gewalttätigen Angriffen auf Israel durch die islamistische Hamas sind nach US-Informationen auch vier amerikanische Staatsbürger gestorben. Dies hätten Vertreter aus Kreisen der nationalen Sicherheit und des Außenministeriums in einer Lagebesprechung für Mitglieder des US-Senats bestätigt, teilte Senats-Mehrheitsführer Chuck Schumer am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit. Es werde befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steige, hieß es in dem beim Nachrichtendienst X verbreiteten Statement weiter. Schumer kündigte eine als geheim eingestufte Lagebesprechung für alle Senatoren im Laufe der Woche an. Der Mehrheitsführer der Demokraten besucht gerade mit einer Gruppe von Senatoren beider US-Parteien China.

13:43 Uhr

Ministerium: Finanzhilfe für Palästinenser „vorübergehend ausgesetzt“

Das Entwicklungsministerium hat die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten „vorübergehend ausgesetzt“. Die Programme würden nun umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Demzufolge waren für dieses und nächstes Jahr rund 125 Millionen Euro an bilateraler Entwicklungzusammenarbeit zugesagt. Dabei gehe es um längerfristige Entwicklungszusammenarbeit. Die Sprecherin nannte Wasserversorgung und -entsorgung, eine Entsalzungsanlage, berufliche Bildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Leute und Ernährungssicherung als Beispiele.

Zuvor hatte Entwicklungsministerin Svenja Schulze bekräftigt, dass die Bundesregierung ihr gesamtes Engagement für die palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen werde.

13:35 Uhr

Bundesregierung: Große Besorgnis bei arabischen Partnern

Die Bundesregierung nimmt nach dem massiven Angriff der Hamas in Israel bei ihren arabischen Gesprächspartnern eine große Besorgnis wahr, dass sich der Konflikt ausweiten könnte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe am Sonntagabend ausführlich mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefoniert, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Der Staatspräsident habe dabei seine große Besorgnis ausgedrückt, was die Auswirkungen auf die gesamte Region angehe. Ähnlich sei die Stimmungslage auch bei den Gesprächen gewesen, die Außenministerin Annalena Baerbock mit ihren Amtskollegen in Jordanien, Ägypten und bei der palästinensischen Autonomiebehörde geführt habe, berichtete ein Sprecher ihres Ministeriums.

13:32 Uhr

UN-Menschenrechtsrat gedenkt der Opfer in Israel

Mit einer Schweigeminute hat der UN-Menschenrechtsrat der Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel gedacht. Sie bitte die Ländervertreter, im Gedenken an die „Opfer dieser schrecklichen Terroranschläge“ schweigend innezuhalten, sagte US-Botschafterin Michele Taylor zu Beginn der letzten Sitzungswoche des Gremiums in Genf. „Unschuldige Menschen“ seien durch die Angriffe der Hamas in Israel und im Gazastreifen ums Leben gekommen. Zugleich forderte die US-Botschafterin das Gremium auf, das „gemeinsame Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte in der ganzen Welt“ zu bekräftigen und mit der Schweigeminute ein Zeichen gegen Terrorismus und Gewalt zu setzen.

13:30 Uhr

US-Senator kritisiert fehlende chinesische Unterstützung für Israel

Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat China fehlende Unterstützung für Israel nach dem Großangriff der Hamas vorgeworfen. Schumer sagte in Peking dem chinesischen Präsident Xi Jinping, er sei sehr enttäuscht darüber, dass China den Hamas-Angriff nicht scharf verurteilt und kein Mitgefühl für Israel und seine Bevölkerung gezeigt habe. „Ich fordere Sie und das chinesische Volk auf, sich an die Seite des israelischen Volkes zu stellen und diese feigen und bösartigen Angriffe zu verurteilen“, sagte Schumer. Zuvor traf er bereits Außenminister Wang Yi und überbrachte ihm die gleiche Botschaft.

Das chinesische Außenministerium hatte am Sonntag Israel und die Hamas zur Zurückhaltung aufgerufen und eine umgehende Einstellung der Feindseligkeiten gefordert. Der Großangriff der Hamas vom Samstagmorgen wurde jedoch nicht erwähnt.

13:20 Uhr

Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen gestiegen

Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2.800.

13:14 Uhr

Israel schneidet Wasserversorgung des Gazastreifens ab

Israel unterbricht mit sofortiger Wirkung die Wasserversorgung des Gazastreifens. „Was in der Vergangenheit war, wird in der Zukunft nicht länger sein“, erklärte Energieminister Israel Katz.

13:13 Uhr

Tote bei Luftangriffen auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza Dutzende von Palästinensern getötet und verwundet worden.

Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf Gebäude im Flüchtlingslager von Jabalia im Gazastreifen nach Überlebenden.

Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf Gebäude im Flüchtlingslager von Dschabalia im Gazastreifen nach Überlebenden.

13:10 Uhr

Auswärtiges Amt: Es geht kein deutsches Geld an Terroristen

Das Auswärtige Amt hat nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel die humanitäre Hilfe in den palästinensischen Gebieten verteidigt. Ein Ministeriumssprecher stellte klar: „Wir finanzieren nicht die Hamas. Es geht kein deutsches Geld an Terroristen.“ Humanitäre Hilfe werde in akuten Notsituationen und immer in schwierigen Kontexten eingesetzt. Dabei werde stets genau geschaut, ob die Gelder auch dort ankämen, wo sie ankommen sollten.

In den palästinensischen Gebieten werden die Mittel laut Ministerium zur Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und im Gesundheitsbereich eingesetzt. Dieses Jahr beträgt die deutsche humanitäre Hilfe dort etwa 72 Millionen Euro. Dem Sprecher zufolge wurde sie bereits großteils ausgezahlt. Die übrigen Zahlungen erfolgten weiter, denn damit würden lebensrettende Aufgaben erfüllt.

13:04 Uhr

Faeser: Keine Übertragung des Nahost-Konflikts nach Deutschland

Die Bundesregierung hat bisher keine Anzeichen dafür, dass sich der Nahost-Konflikt auch auf israelische und pro-palästinensische Gruppen in Deutschland übertragen könnte. Man habe die Sicherheitslage sehr genau im Blick, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Die Bundesregierung sei in stetigem Austausch mit Israel und dem Zentralrat der Juden. „Übertragen sich möglicherweise diese Konflikte? Wir sehen es noch nicht, aber wir haben es sehr genau im Blick“, sagte Faeser.

13:02 Uhr

CDU: Zahlungen an Palästinenser-Organisationen einstellen

Die CDU hat nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel gefordert, alle direkten und indirekten Zahlungen Deutschlands und der EU an Organisationen der Palästinenser bis auf Weiteres einzustellen. Dies gelte sowohl für staatliche als auch für nicht-staatliche Organisationen, heißt es in einem einstimmigen Beschluss des CDU-Vorstands, aus dem die Nachrichtenagentur dpa zitiert. „Nur wer sich klar und zweifelsfrei von dem Terror der Hamas und einer die Existenz Israels infrage stellenden Haltung distanziert, kann zukünftig Geld erhalten“, heißt es weiter.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hatte am Sonntag betont, das Auswärtige Amt leiste in den Palästinensischen Gebieten nur Nothilfe für Bedürftige. Eine direkte Budgethilfe an die Palästinensische Autonomiebehörde erfolge nicht.

12:30 Uhr

Israel im Kriegszustand – aktuelle Lage

Sendungsbild | ARD-aktuell

Nach dem terroristischen Großangriff der Hamas – Israel im Kriegszustand

Claus Singer, ARD Tel Aviv, tagesschau, 09.10.2023 12:00 Uhr
12:55 Uhr

Iran weist Beteiligung an Hamas-Angriff auf Israel zurück

Der Iran hat den Vorwurf einer Beteiligung am Großangriff der Hamas auf Israel zurückgewiesen. Derartige Anschuldigungen lägen „in politischen Motiven begründet“, sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani bei einer Pressekonferenz in Teheran. Sein Land mische sich nicht „in die Entscheidungsprozesse anderer Nationen“ ein, dies gelte auch „für Palästina“.

Den Iran für den Angriff auf Israel verantwortlich zu machen, diene dazu, „die öffentliche Meinung abzulenken und mögliche nächste Aktionen“ Israels zu rechtfertigen, sagte der Sprecher. Mit den Anschuldigungen gegen Teheran sollten „die schwere Niederlage des zionistischen Regimes“ entschuldigt und „das geschwächte Image des zionistischen Regimes repariert“ werden.

12:52 Uhr

Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen der deutschen Politik

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel fordert der Zentralrat der Juden Konsequenzen der deutschen Politik. „Die finanzielle Unterstützung der Palästinenser muss sofort beendet werden“, erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, in Berlin. „Der palästinensische Terror, den wir sehen, wurde auch mit deutschen Steuermitteln finanziert.“ Alle Vereine, die mit den Organisationen Hamas oder Fatah verbunden seien oder sich mit ihnen solidarisierten, müssten überprüft und wenn nötig verboten werden, so Schuster.

„Schlussendlich muss der Iran, der auch hinter diesem Terror steht, hart bestraft werden. Das Mullah-Regime muss konsequent politisch bekämpft werden.“ Ein im Atomvertrag mit dem Iran verankerter „Rückfall auf die härtesten Sanktionen“ müsse nun umgesetzt werden, sagte Schuster. „Der Iran gefährdet nicht nur Israel und Juden, sondern die gesamte freie Welt.“

12:44 Uhr

Kreml äußert Sorge über Kämpfe in Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel hat sich Russland offiziell besorgt gezeigt. „Wir beobachten mit großer Sorge, was rund um Israel, im Nahen Osten, passiert“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es bestehe die Möglichkeit einer Ausweitung der Eskalation in der Region, fügte er hinzu und rief beide Seiten zum Einstellen der Gefechte auf.

Internationale Beobachter hingegen werfen Russland vor, die Kämpfe in Israel für seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausnutzen zu wollen. So hatte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Samstag geschrieben, der Kreml werfe dem Westen in einer Informationskampagne vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben. Russland hat zudem auch Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Eine Frage von Journalisten zur Zukunft dieser Kontakte ließ Kremlsprecher Peskow unbeantwortet.

12:44 Uhr

Hamas: Vier Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet

Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben auch vier israelische Geiseln getötet worden sein. Dies teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man sei sich der Berichte bewusst und prüfe sie.

12:37 Uhr

Selenskyj vergleicht Hamas mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Parallele zwischen dem Einmarsch Russlands in sein Land und dem Großangriff der Hamas auf Israel gezogen. Nur international respektierte Regeln und das Völkerrecht könnten den Frieden in der Welt sichern, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft an Abgeordnete der NATO-Mitgliedsländer in Kopenhagen. „Das gleiche Böse, der einzige Unterschied besteht darin, dass es sich um eine terroristische Organisation handelt, die Israel angegriffen hat, und um einen terroristischen Staat, der die Ukraine angegriffen hat“, sagte Selenskyj in seiner Rede. Aber Einigkeit müsse und könne das Böse stoppen. „Jeder, der den Terror unterstützt, soll die Kraft unseres Zorns spüren. Und lasst alle, die Hilfe brauchen, um sich gegen den Terror zu verteidigen, die Kraft unserer Solidarität spüren.“

12:26 Uhr

Iran beruft Sondersitzung der OIC-Staaten ein

Der Iran hat angesichts der Kämpfe in Israel eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) einberufen. Die regionalen Entwicklungen sollten dort diskutiert werden, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Der Iran sei nicht an den Angriffen beteiligt gewesen, bei denen 700 Israelis getötet und Dutzende weitere von der radikal-islamischen Hamas entführt wurden. Die OIC besteht aus 57 Staaten mit hohem Anteil muslimischer Bevölkerung und ist nach eigenen Angaben damit die zweitgrößte Organisation nach den Vereinten Nationen.

12:23 Uhr

Krisensitzung der EU-Außenminister am Dienstag

Die EU-Außenminister kommen am Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell rief das Treffen wegen der Lage in Nahost ein, wie er auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte.

12:22 Uhr

FDP: Alle Zahlungen an Palästinenser aussetzen

Die FDP fordert, alle Zahlungen an palästinensische Organisationen auszusetzen. Auswärtiges Amt und Entwicklungsministerium müssten alle Hilfsleistungen „unverzüglich einer Sonderprüfung“ unterziehen, heißt es in einem Präsidiumsbeschluss der Liberalen. „Bis zum Abschluss dieses Prozesses müssen die Zahlungen gestoppt werden.“

12:17 Uhr

Teheran warnt vor Angriffen auf den Iran

Der Iran hat vor Angriffen auf das eigene Land gewarnt. „Sie sollten wissen, dass jeder idiotischen Aktion gegen den Iran mit einer verheerenden Antwort entgegnet wird“, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani in Teheran. Er reagierte damit auf Spekulationen rund um eine mögliche Unterstützung des Irans beim Angriff der Hamas auf Israel und daraus folgenden mutmaßlichen Gegenmaßnahmen.

In einer Stellungnahme hatte die iranische UN-Mission in New York am Sonntag jegliche Verstrickung des Irans in den Angriff zurückgewiesen. Gleichzeitig bezeichneten die Vertreter der Islamischen Republik die Angriffe der islamistischen Hamas als „legitime Verteidigung gegen die Besatzung“.

12:15 Uhr

Faeser: Jüdische Einrichtungen erhalten „volle Unterstützung“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den jüdischen Einrichtungen in Deutschland „volle Unterstützung“ zugesagt. Sie könnten mit dem besonderen Schutz rechnen, den sie jetzt benötigten, sagte Faeser auf einer SPD-Veranstaltung.

12:13 Uhr

Deutsch-Palästinensische Gesellschaft verurteilt Gewalteskalation

Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft hat die Angriffe der Hamas auf Israel und zugleich die Gegenangriffe Israels auf den Gazastreifen „auf das Schärfste“ verurteilt. Das Mitgefühl gelte „den Angehörigen der vielen Toten und den Verletzten auf beiden Seiten“, sagte der Präsident der Gesellschaft, Nazih Musharbash. Die Gesellschaft begrüße die Stellungnahme des UN-Generalsekretariats, die nur in der Gründung eines eigenen palästinensischen Staates neben Israel eine effektive Beruhigung der Lage sieht. „Beide Seiten haben es längst verdient, nebeneinander in Frieden zu leben“, sagte Musharbash.

12:07 Uhr

4.500 Deutsche in Israel in Krisenvorsorgeliste registriert

Nach den Angriffen haben sich nach Angaben des Auswärtigen Amts mehr in Israel lebende Deutsche in eine Vorsorgeliste für direkte Krisen-Informationen eintragen lassen. Im Moment gibt es 4.500 Registrierungen, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa zufolge sagte. Man gehe aber davon aus, dass sich noch sehr viel mehr Deutsche und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit in Israel aufhalten.

Mit der Erfassung in dem System „Elefand“ können Deutsche im Ausland in akuten Krisenfällen schnell von deutschen Vertretungen informiert und in mögliche Krisenmaßnahmen einbezogen werden. Der Krisenstab der Bundesregierung sollte heute erneut tagen, wie der Ministeriumssprecher demnach erläuterte. Man stehe zudem weiter in enger Abstimmung mit der Botschaft in Israel. Informiert werde im Internet und vor Ort unter anderem über Wege, wie das Land mit kommerziellen Flügen oder auf dem Landweg zu verlassen ist.

11:50 Uhr

Russland und Arabische Liga fordern Ende der Kämpfe

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ruft nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, zu einem Ende der Kämpfe in Israel auf. Diese müssten schnell beendet werden, sagte Lawrow. Er sei sich sicher, dass Russland und die Arabische Liga dazu beitragen könnten, das Blutvergießen zu beenden. Gheit rief ebenfalls zur Beendigung der Kämpfe auf, sagte aber, dass die Gewalt weitergehen werde, solange die Palästina-Frage ungelöst bleibe.

Demonstranten in Kuwait

08.10.2023

11:48 Uhr

Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen nach Feiern in Berlin

Nach Solidaritätsbekundungen mit dem Hamas-Angriff auf Israel in Berlin hat der Zentralrat der Juden Konsequenzen gefordert. „Bei jedem, der das Morden durch die Hamas auf deutschen Straßen bejubelt und aus diesem Anlass Süßigkeiten verteilt, muss geprüft werden, welche Konsequenzen durch den Rechtsstaat gezogen werden“, erklärte der Verband. Die muslimischen Verbände in Deutschland hätten es „leider versäumt, sich hierzu und zum Krieg in Israel klar zu positionieren“.

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte die Solidaritätskundgebungen mit der Hamas auf das Schärfste. „Wir können es nicht dulden, wenn auf offener Straße versucht wird, die brutalen Attacken auf Israel auch noch zu feiern“, sagte er bei einer Veranstaltung in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue. „Wer diesen Terror bejubelt, der entwürdigt nicht nur die Opfer, der tritt auch die Menschenwürde und unsere deutsche Verfassung mit Füßen.“

11:43 Uhr

Reiseverband: Viele deutsche Pauschalurlauber aus Israel zurück

Die meisten deutschen Pauschalreisenden sind seit Beginn der Kämpfe in Israel nach Deutschland zurückgekehrt. Am Samstag seien mehrere Hundert mit deutschen Veranstaltern in Israel unterwegs gewesen, wie eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV) laut Nachrichtenagentur Reuters mitteilte. Die Urlaubenden seien wohlauf gewesen und zum Großteil inzwischen wieder in die Heimat zurückgeflogen. Veranstalter hätten für diese Woche Reisen nach Israel abgesagt. Gäste könnten nun auf einen späteren Zeitpunkt oder ein anderes Reiseziel umbuchen. Die Sicherheit der Gäste und der Mitarbeitenden vor Ort habe oberste Priorität, erklärte der DRV.

11:40 Uhr

Israel kündigt totale Blockade des Gazastreifens an

Israel verschärft die Maßnahmen gegen den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Verteidigungsminister Joaw Gallant kündigt eine „totale Blockade“ des Gebiets mit etwa 2,3 Millionen Menschen an. Dies schließe ein Einfuhrverbot für Lebensmittel und Treibstoff ein. Auch Strom soll dem Gebiet abgestellt werden.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

11:39 Uhr

Ägypten und Emirate fordern Deeskalation im Nahen Osten

Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate haben auf höchster Regierungsebene über den Großangriff der Hamas auf Israel gesprochen. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und der Präsident der Emirate, Scheich Mohamed bin Sajed Al Nahjan, seien sich einig, dass die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation vorangetrieben und Zivilisten geschützt werden müssten, hieß es in einer Mitteilung des ägyptischen Präsidentenbüros. Diese Bemühungen sollten auch die Schaffung eines umfassenden, gerechten und dauerhaften Friedens umfassen. Ägypten war das erste arabische Land, das in den 1970er-Jahren diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm.

11:27 Uhr

Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem

In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels wurde wieder Raketenalarm ausgelöst. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge waren auch in Jerusalem Explosionen zu hören, die entweder von Raketeneinschlägen oder der Flugabwehr stammen könnten. Es gab bisher keine Angaben zu möglichen Verletzten.

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Arye Shalicar, Sprecher des israelischen Militärs, zur aktuellen Lage in Israel

tagesschau24, 09.10.2023 11:00 Uhr
11:26 Uhr

Israel: Dörfer an Grenze zum Gazastreifen wieder unter Kontrolle

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über die von der Hamas angegriffenen Orte zurückerlangt. „Wir haben die Kontrolle über die Orte“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari über die südisraelischen Gebiete in der Nähe zum Gazastreifen. Es gebe aber weiterhin vereinzelte Zusammenstöße mit den militanten Islamisten der Hamas, sagte ein Militärsprecher. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Sprecher von einer „vollen Kontrolle“ berichtet, sich dann aber später korrigiert.

11:18 Uhr

Israel mobilisiert mit 300.000 bisher größte Zahl an Reservisten

Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, sagte ein Armeesprecher.

10:33 Uhr

Österreich setzt Palästinenser-Hilfe aus

Als Reaktion auf den Angriff der Hamas auf Israel setzt Österreich seine Hilfe für die Palästinenser in Höhe von rund 19 Millionen Euro aus. Das Ausmaß des Terrors sei so entsetzlich, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen könne, sagte Außenminister Alexander Schallenberg im ORF-Hörfunk. Österreich werde daher alle Zahlungen der Entwicklungszusammenarbeit bis auf weiteres auf Eis legen. Dabei unterschied Schallenberg nicht zwischen dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen und dem Westjordanland, das von der vom Westen unterstützten Palästinensischen Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas verwaltet wird.

10:27 Uhr

Schulze: Hilfen für Palästinenser auf dem Prüfstand

Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze bekräftigt, die Bundesregierung werde ihre Hilfen für die Palästinenser komplett auf den Prüfstand stellen. Dies werde „geordnet mit den Partnern“ geschehen und auch mit Israel besprochen, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Auch dies sei ein Zeichen dafür, dass Deutschland fest an der Seite Israels stehe.

10:23 Uhr

Hamas will alle palästinensischen Häftlinge in Israel befreien

Der Sprecher der islamistischen Hamas-Organisation hat Ziele des Großangriffs auf Israel genannt. Die Hamas wolle alle palästinensischen Gefangenen in Israel befreien und israelische Provokationen im Westjordanland und in Jerusalem, insbesondere an der Al-Aksa-Moschee, beenden, sagte Abdel-Latif al-Kanua telefonisch der Nachrichtenagentur AP.

Hamas-Mitglieder kämpften weiter gegen das israelische Militär und hätten am Morgen weitere Israelis gefangen genommen. „Wir befinden uns in einem offenen Kampf zur Verteidigung unseres Volkes und der Al-Aksa-Moschee“, sagte er. „Dieser Kampf ist verbunden mit der Befreiung aller palästinensischen Gefangenen und der Beendigung der Aktivitäten dieser faschistischen Regierung in Jerusalem.“ Die Hamas habe eine große Anzahl von Israelis gefangen genommen, erklärte der Sprecher, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Der militärische Flügel der Hamas, Al-Kassam, werde die Zahlen später bekannt geben, hieß es.

09:51 Uhr

UN: Mehr als 123.000 Menschen im Gazastreifen vertrieben

Seit Beginn des Hamas-Angriffs sind nach UN-Angaben im Gazastreifen mehr als 123.000 Menschen vertrieben worden. Insgesamt 123.538 der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens hätten ihre Häuser „aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser“ verlassen, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA). Mehr als 73.000 Flüchtlinge seien in Schulen untergebracht.

Laut einem Sprecher des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) ist mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen zu rechnen. In den Schulen, von denen einige zu Notunterkünften erklärt worden seien, gebe es Strom. Die UN-Mitarbeiter versorgten die dort untergekommenen Menschen außerdem „mit einer Mahlzeit, sauberem Wasser, psychologischer Unterstützung und medizinischer Behandlung“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Karte von Israel mit dem Gazastreifen und den Orten Jersualem, Tel Aviv, Sderot, Gedera
09:39 Uhr

Auch Polen fliegt Staatsbürger aus

Polens Luftwaffe hat die ersten polnischen Staatsbürger aus Israel in Sicherheit gebracht. Nach der Landung einer Regierungsmaschine in den frühen Morgenstunden seien nun auch zwei Militärtransportmaschinen vom Typ Hercules auf dem Flughafen in Warschau gelandet, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf der Plattform X mit. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP hatte das zuerst eingetroffene Regierungsflugzeug vom Typ Boeing 120 polnische Bürger aus Israel zurückgebracht. Blaszczak schrieb nun von mehr als 120 weiteren Menschen, die mit den Militärtransportern ausgeflogen wurden.

09:31 Uhr

Stiftungschef gegen Kompletteinstellung von Hilfen für Palästinenser

Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, mahnt in der Debatte um Kürzungen von Finanzhilfen für die Palästinensischen Gebiete zu Augenmaß. „Jegliche Hilfe für die Palästinenser einzustellen, halte ich für falsch“, sagte der Historiker der Nachrichtenagentur dpa. „Das wird der Komplexität der Situation dort nicht gerecht.“ Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel waren Forderungen nach einer Einstellung der Finanzhilfen für die Palästinensischen Gebiete laut geworden.

09:26 Uhr

Roth: „Israel muss Infrastruktur der Hamas komplett vernichten“

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth, hat den Hamas-Angriff auf Israel als den „größten Massenmord an Jüdinnen und Juden nach dem Holocaust“ bezeichnet. Damit setze er nichts dem Holocaust gleich, sagte er im ARD-Morgenmagazin. „Ich will deutlich machen, was für ein einschneidendes, tragisches und schmerzhaftes Ereignis das für uns ist.“

Nun bedeute die zugesagte Solidarität Deutschlands, dass die Bundesregierung Israel auch bei den schwierigen Entscheidungen unterstützen müsse. „Das heißt, Israel wird jetzt die Infrastruktur der Hamas komplett vernichten müssen“, sagte er. „Es wird sehr schmerzhafte Bilder geben, aber die israelische Regierung ist in der Pflicht ihre eigene Bevölkerung zu schützen.“

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„Israel braucht Unterstützung“, Michael Roth, SPD, Vorsitzender Auswärtiger Ausschuss, zu Krieg in Israel

Morgenmagazin, 09.10.2023 08:00 Uhr
09:03 Uhr

Großbritannien rät von nicht nötigen Reisen nach Israel ab

Die britische Regierung hat ihre Reisewarnung für Israel und die Palästinensergebiete verschärft. Sie rät von allen Reisen ab, die nicht unbedingt notwendig sind. Zur Begründung heißt es, die Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der Hamas in der Nähe des Gazastreifens hielten an. Am Sonntag hat die britische Regierung bereits von allen Reisen in den Gazastreifen und mehrere israelische Gebiete in dessen Nähe abgeraten. Alle britischen Staatsbürger in Israel und den besetzten Gebieten sind aufgerufen, ihre Präsenz in Israel und den besetzten Palästinenser-Gebieten registrieren zu lassen, damit sie über weitere Änderungen der Reisehinweise informiert werden können.

08:58 Uhr

Ölpreise legen nach Angriff auf Israel deutlich zu

Infolge der massiven Angriffe der Hamas auf Israel ist der Ölpreis gestiegen. Zu Handelsbeginn in Asien kletterte der Ölpreis um mehr als vier Prozent nach oben. Die Angriffe sorgen für Unsicherheit über die Folgen der Kämpfe für die Region, die reich an Erdöl ist. Der Preis für die Nordseesorte Brent stieg am Morgen um 4,7 Prozent auf 86,65 Dollar (81,86 Euro) je Barrel. Der Preis für die Sorte West Texas Intermediate kletterte um 4,5 Prozent auf 88,39 Dollar je Barrel.

Ein Börsenhändler an der Börse Frankfurt blickt auf seine Monitore.

podcast 09.10.2023

08:43 Uhr

Merkel: Hamas-Angriff ist „menschenverachtend und barbarisch“

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. Die „terroristischen Angriffe der Hamas auf den Staat Israel“ seien „menschenverachtend und barbarisch“, sagte die CDU-Politikerin einer Mitteilung zufolge. Ihre Gedanken und ihre Solidarität seien beim israelischen Volk und der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, „die die Sicherheit des Staates Israel verteidigen“. Die Erklärungen des Bundeskanzlers Olaf Scholz sowie der Vorsitzenden von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP vom Sonntag hätten Merkels volle Unterstützung.

08:34 Uhr

Von der Tann zum israelischen Gegenangriff

Da der Gazastreifen so dicht besiedelt ist, trifft der Gegenangriff Israels auch stark die Zivilbevölkerung, wie ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann aus Tel Aviv berichtet. „Das heißt die Opferzahlen gehen hoch – auch Frauen und Kinder“, sagte sie im Morgenmagazin.

Auf israelischer Seite wurden die Bewohner der Stadt Sderot nahe des Gazastreifens aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben und niemanden herein lassen sollen. „Scheinbar gibt es die Vermutung, dass auch dort nach wie vor Terroristen auf israelischem Boden sind“, so von der Tann. Man gehe davon aus, dass in den vergangenen Tagen 800 bis 1.000 militante Palästinenser durch den Grenzzaun durchgedrungen seien.

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„Opferzahlen gehen hoch“, Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, zu Krieg in Israel

Morgenmagazin, 09.10.2023 07:00 Uhr
08:15 Uhr

Bangkok bestätigt zwölf tote und elf verschleppte Thailänder

Bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sind nach Angaben aus Bangkok auch zwölf thailändische Staatsbürger getötet worden. Die thailändische Botschaft in Israel habe durch die Arbeitgeber der Opfer von deren Tod erfahren, teilte die Sprecherin des thailändischen Außenministeriums, Kanchana Patarachoke, mit. Weitere acht seien bislang verletzt worden. Zudem seien elf thailändische Staatsbürger von der Hamas verschleppt worden. Die Regierung bereite die Evakuierung ihrer Landsleute vor, hieß es.

08:09 Uhr

Wie die neue Eskalation in Nahost die US-Politik verändert

Israels UN-Vertreter spricht von einem „11. September“- Moment, um die Wirkung des Hamas-Angriffs auf Israel zu beschreiben. Der neue Krieg in Nahost verändert auch die Prioritäten in den USA – und zwingt das Land zur Neuorientierung, analysiert ARD-Korrespondent Ralf Borchard aus Washington.

Joe Biden und Antony Biden bei einem Statement im Weißen Haus.

analyse 09.10.2023

07:38 Uhr

Ungarn fliegt mehr als 200 Menschen aus Israel aus

Ungarn hat über Nacht 215 Menschen aus Israel ausgeflogen. Die beiden Flugzeuge seien sicher in Budapest gelandet, teilte Außenminister Peter Szijjarto am Morgen auf Facebook mit. Er dankte Israel, Zypern, Griechenland, der Türkei, Bulgarien und Rumänien für die rasche Genehmigung der Flüge.

07:36 Uhr

Hamas kann laut Militär weiter nach Israel eindringen

Das israelische Militär kämpft nach eigenen Angaben weiterhin an sieben bis acht Stellen außerhalb des Gazastreifens gegen die Hamas. „Es dauert länger als erwartet, die Dinge wieder in eine defensive Sicherheitslage zu bringen“, räumte Oberstleutnant und Sprecher der Armee Richard Hecht vor der Presse ein. Die Hamas sei immer noch in der Lage, nach Israel einzudringen.

Wie ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann aus Tel Aviv berichtet, versucht das Militär derzeit den Grenzzaun zu sichern, an dem mehrere Stellen durchbrochen wurden. Zudem werden nach israelischen Angaben weiterhin Dutzende Israelis im Gazastreifen festgehalten. Wie diese befreit werden könnten, sei noch unklar, so von der Tann.

07:25 Uhr

Israel: „Mehr als 500“ Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen

Nach eigenen Angaben hat die israelische Armee in der Nacht Hunderte Ziele der Hamas im Gazastreifen ins Visier genommen. „Kampfjets, Hubschrauber, Flugzeuge und Artillerie der israelischen Armee haben mehr als 500 terroristische Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getroffen“, erklärte das Militär.

05:18 Uhr

Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde

Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“. Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen „terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten“, erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Morgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von „Kriegsverbrechen der Hamas“ führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen „schändet und verstümmelt“, „absichtlich Zivilisten tötet“, entführe und als Geiseln halte.

05:06 Uhr

Immer mehr Fluggesellschaften setzen Flüge nach Tel Aviv aus

Nach mehreren internationalen Fluggesellschaften – wie United Airlines, Delta Air Lines, American Airlines und Air France – stellt nun auch die chinesische Hainan Airlines ihre Flüge nach Tel Aviv ein. Auch die Lufthansa hat zunächst bis einschließlich Montag alle Flüge von und nach Israel bereits ausgesetzt.

04:42 Uhr

Kämpfe in Israel und im Gazastreifen dauern an

Als Reaktion auf die Angriffe hat die israelische Luftwaffe weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Morgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zudem habe Israel im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht. Insgesamt kamen bislang mehr als 1.000 Menschen ums Leben.

Feuer und Rauch steigen in den Nachthimmel nach einem israelischen Luftangriff auf Gaza Stadt

09.10.2023

04:19 Uhr

Iran: Nicht in Hamas-Anschläge verwickelt

Der Iran bestreitet jegliche Verbindung zu den Anschlägen in Israel. „Wir unterstützen Palästina nachdrücklich, aber wir sind nicht an der palästinensischen Antwort beteiligt, da diese nur von Palästina selbst getroffen wird“, erklärte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen. „Die entschlossenen Maßnahmen Palästinas sind eine völlig legitime Verteidigung gegen sieben Jahrzehnte unterdrückerischer Besatzung und die abscheulichen Verbrechen des illegitimen zionistischen Regimes.“ Der Erfolg der Hamas-Operation sei dem Überraschungsmoment zu verdanken, was sie zum „größten Versagen“ der israelischen Sicherheitsorganisationen mache.

Iranische Demonstranten halten nach den Angriffen der Hamas auf Israel ein Plakat mit der Aufschrift "Lasst uns Israel ausradieren" hoch.
hintergrund 09.10.2023
04:02 Uhr

Pelosi: „Parteiübergreifende“ Solidarität mit Israel

Die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat betont, im Kongress herrsche parteiübergreifende Einigkeit darüber, dass die USA Israel unterstützen müssten. Es gehe darum, „unseren Freunden, den Israelis, zu helfen“, sagte Pelosi in San Francisco – „sei es militärisch, sei es diplomatisch, sei es finanziell“. Die Überraschungsangriffe aus dem Gazastreifen verurteilte sie als „Akte der Feigheit“. Die Angriffe „auf diese Kinder, auf diese Großmütter, auf diese Familien“ veränderten die Weise, wie „wir mit diesem Thema umgehen“.

02:06 Uhr

Polizeigewerkschaft fordert mehr Schutz für jüdische Einrichtungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert einen verstärkten Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland. „Die Attacken in Israel machen einen verstärkten Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland nötig. Spätestens seit den Angriffen in Paris und dem Anschlag in Halle ist klar, dass Feinde Israels in Europa sehr aktiv sind und morden wollen. Das gilt es um jeden Preis zu verhindern“, sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Sven Hüber der Zeitung „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. „Wir sollten daher den Schutz auch auf jüdische Einrichtungen ausweiten, die bislang keinen Schutz erhalten haben.“

Zudem müsse die Bundesregierung prüfen, ob in Deutschland bestehende Vorfeldorganisationen der Hamas oder der Hisbollah verboten werden könnten. Es brauche klare Signale, dass solche Netzwerke, die die Terroranschläge vom Wochenende und die Schändung der Leichen israelischer Bürgerinnen und Bürger feierten, in Deutschland nicht geduldet würden.

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Erste Reaktionen im politischen Berlin auf den Krieg in Israel

Marcus Overmann, ARD Berlin, Morgenmagazin, 09.10.2023 06:00 Uhr
02:01 Uhr

Blinken bespricht Nahost-Lage mit Saudi-Arabien, Türkei und Emiraten

US-Außenminister Antony Blinken hat sich angesichts der Hamas-Angriffe auf Israel mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten beraten. In den jeweils drei Telefonaten habe Blinken um „anhaltendes Engagement“ der Länder geworben und „den unerschütterlichen Fokus der USA herausgestrichen, die Attacken durch die Hamas zu stoppen und die Freilassung aller Geiseln sicherzustellen“, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Miller, am Sonntag.

01:06 Uhr

US-Repräsentantenhaus bereitet Solidaritätsresolution für Israel vor

Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben eine Resolution auf den Weg gebracht, in der Solidarität mit Israel angesichts der Großangriffe der Hamas bekundet werden soll. Nun sei es an der Zeit, der Welt zu zeigen, dass die Vereinigten Staaten fest an der Seite „unseres Freundes und Verbündeten Israel stehen in der Verurteilung dieser heimtückischen Attacke durch vom Iran gestützte Terroristen“, erklärte der Vorsitzende des Außenausschusses der Kammer, Michael McCaul.

Er gehe davon aus, dass die überparteiliche Resolution eine der ersten Vorlagen sein werde, über die im Plenum beraten werde, sobald ein neuer Repräsentantenhausvorsitzender gewählt sei. Er erwarte auch breiten parteiübergreifenden Rückhalt für die Resolution, ergänzte McCaul. In dem Text heißt es, das Repräsentantenhaus „steht an der Seite Israels, während es sich gegen diesen barbarischen Krieg verteidigt, der von der Hamas und anderen Terroristen begonnen wurde“.

00:57 Uhr

UN-Sicherheitsrat verurteilt Angriff – aber nicht einstimmig

Zahlreiche Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben bei einer Dringlichkeitssitzung in New York den massiven Angriff der Palästinenserorganisation auf Israel verurteilt. Die Reaktion erfolgte jedoch nicht einstimmig, wie der US-Botschafter bei der UN, Robert Wood, nach der Sitzung betonte. „Es gibt eine ganze Reihe von Ländern, welche die Angriffe der Hamas verurteilt haben. Aber es sind offensichtlich nicht alle“, erklärte Wood, ohne Staaten wie Russland explizit zu nennen.

Zuvor hatten die USA den UN-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen zog der Sicherheitsrat keine gemeinsame Erklärung in Betracht, geschweige denn eine verbindliche Resolution.

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Israel nach dem terroristischem Großangriff der Hamas – Wie geht das israelische Militär weiter vor?

Ernst Weber, BR, Morgenmagazin, 09.10.2023 05:00 Uhr
00:45 Uhr

Australien warnt Staatsbürger vor Reisen in Gazastreifen

Australien hat die Großangriffe der Hamas auf Israel scharf verurteilt. „Wir verurteilen ausdrücklich die willkürlichen Raketenangriffe, die Invisiernahme von Zivilisten und Geiselnahmen – ein besonders beunruhigender und ungeheuerlicher Akt“, erklärte die australische Außenministerin Penny Wong. Sie habe am Wochenende mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen telefoniert und ihm Australiens Solidarität bekundet. Australien unterstütze Israels Recht auf Selbstverteidigung.

Die Regierung in Canberra warne australische Staatsbürger zudem vor Reisen in den Gazastreifen oder in Gebiete in Grenznähe, ergänzte Wong. Australiens Premierminister Anthony Albanese sagte dem Sender ABC, der Großangriff der Hamas sei „offensichtlich sehr gut geplant“ gewesen.

00:33 Uhr

Kämpfe gehen weiter

Die israelische Armee attackiert nach eigenen Angaben weiterhin Stellungen im Gazastreifen. Kampfflugzeuge hätten Ziele der in der Küstenenklave herrschenden Hamas in einem mehrstöckigen Gebäude beschossen, teilte das Militär mit. Auch eine Kommandozentrale sei getroffen worden. Ein Boot der Marine zerstörte laut Armeeangaben zudem drei auf Israel gerichtete Raketenwerfer.