Nach Großangriff auf Israel Tag 21 ++ Israelischer Armeesprecher: Weiten Bodeneinsatz heute Nacht aus ++

Nach Großangriff auf Israel Tag 21 ++ Israelischer Armeesprecher: Weiten Bodeneinsatz heute Nacht aus ++

27. Oktober 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 27.10.2023 19:33 Uhr

Israel will nach eigenen Angaben in der kommenden Nacht seinen Einsatz von Bodeneinheiten im Gazastreifen ausbauen. Zuvor hatte sich ein Sprecher gegen „humanitäre Pausen“ im Gazastreifen ausgesprochen. A


  • Israel: Weiten Bodeneinsatz heute Nacht aus
  • Israel lehnt Feuerpausen weiter ab
  • Jüdische Gemeindevertreter zu Besuch in Moschee
  • Außenministerium: Tausende Deutsche noch im Nahen Osten
  • Rotkreuz-Hilfskonvoi erreicht Gazastreifen
  • UN erwarten weitere Hilfsgüter im Gazastreifen
  • Weitere begrenzte Vorstöße Israels im Gazastreifen
  • Weitere EU-Flüge mit Hilfslieferungen für Israel sollen heute starten
  • Hamas veröffentlicht Liste mit angeblichen Todesopfern

19:23 Uhr

Israel: Weiten Bodeneinsatz heute Nacht aus

Israel will nach eigenen Angaben in der kommenden Nacht seinen Einsatz von Bodeneinheiten im Gazastreifen ausbauen. Dies teilt ein Militärsprecher mit. Bewohner von Gaza-Stadt sollten sich nach Süden bewegen.

19:21 Uhr

UN: Humanitäre Versorgung vor „völligen Zusammenbruch“

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat gefordert, sofort mehr Lastwagen in den Gazastreifen zu lassen. Vor dem Konflikt hätten jeden Tag 500 Lkw den Küstenstreifen erreicht, hieß es in einer Erklärung. In den vergangenen Tagen seien es im Durchschnitt nur zwölf pro Tag gewesen. Die humanitäre Versorgung im Gazastreifen stehe vor einem „völligen Zusammenbruch“ mit unvorstellbaren Folgen für mehr als zwei Millionen Zivilisten.

19:20 Uhr

Einschätzung zur Lage in Israel

Beim Einschlag einer Rakete in Tel Aviv wurden heute Helfern zufolge mehrere Menschen verletzt. ARD-Korrespondentin Hanna Resch über die Lage in Israel.

19:13 Uhr

Betreiber: Internet und Mobilfunk nach Bombardierung ausgefallen

Dem palästinensischen Telekom-Betreiber Jawwal zufolge ist das Internet und das Mobilfunknetz im Gazastreifen ausgefallen. Grund seien schwere Bombardierungen, hieß es.

19:12 Uhr

USA verhängen neue Sanktionen gegen die Hamas

Die USA haben neue Sanktionen gegen das Unterstützernetzwerk der Hamas verhängt. Die Strafmaßnahmen treffen unter anderem einen jordanischen Vertreter der Hamas im Iran und drei Vertreter der iranischen Revolutionsgarden, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte. Mit Sanktionen belegt wurden auch Unternehmen in Spanien und im Sudan. Mögliches Vermögen der Betroffenen in den USA wird damit eingefroren.

Mit dem Vorgehen arbeite die US-Regierung weiter daran, die Finanzquellen der Hamas trockenzulegen, erklärte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, die USA würden weiter mit ihren Partnern zusammenarbeiten, „um der Hamas einen Zugang zum internationalen Finanzsystem zu verweigern“.

19:11 Uhr

Papst betet um Frieden

Angesichts des Kriegs in Nahost hat Papst Franziskus im Petersdom um Frieden gebetet. Das Kirchenoberhaupt hatte den Tag als Fast- und Gebetstag für alle Katholiken weltweit ausgerufen. Der 86-Jährige selbst leitete eine einstündige Feier mit Tausenden Gläubigen in der vatikanischen Basilika. Die Menschheit müsse sich „lossagen vom Wahnsinn des Krieges, der Tod sät und die Zukunft auslöscht“. Die Konfliktparteien in Israel und im Gazastreifen nannte er nicht.

19:10 Uhr

Telegram sperrt offenbar Hamas-Konten

Der Messenger-Dienst Telegram hat offenbar mehrere Konten der Hamas und ihres militärischen Arms, der Al-Kassam-Brigaden, gesperrt. Bei einem Klick auf den Account der Al-Kassam-Brigaden mit 693.000 Followern erschien laut der Nachrichtenagentur AP die Nachricht: „Leider konnte dieser Channel auf Ihrem Gerät nicht dargestellt werden.“ Die gleiche Botschaft sei zu lesen, wenn man auf den Account des Sprechers der Brigaden, Abu Obeida, geht.

Telegram reagierte auf Anfragen von AP nach einer Stellungnahme zunächst nicht. Ein Google-Sprecher, der allerdings nicht namentlich zitiert werden wollte, bestätigte der Agentur zufolge die Sperrung der Hamas-Konten.

19:09 Uhr

Bericht: Massiver Beschuss im Norden des Gazastreifens

Laut der Nachrichtenagentur AFP ist der Norden des Gazastreifens am Abend massiv von der israelischen Armee beschossen worden. Dies zeigten Live-Aufnahmen. Die israelische Armee teilte demnach mit, dass sie „im Gazastreifen kontinuierlich“ gegen die dort herrschende militante Hamas vorgehe.

Die Hamas-Führung in Gaza erklärte laut AFP, Israel habe die Kommunikation und den größten Teil des Internets im gesamten Gazastreifen gekappt. Das Medienbüro der Hamas-Regierung warf Israel vor, diesen Schritt zu nutzen, „um mit blutigen Vergeltungsschlägen aus der Luft, zu Lande und zur See Massaker zu verüben“. Die Angriffe seien „die heftigsten seit Beginn des Krieges“ am 7. Oktober.

19:07 Uhr

Wieder Gefechte an Grenze zwischen Israel und Libanon

Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert. Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, wie das Militär mitteilte. Syrische Aktivisten bestätigten einen Einschlag im Süden des Landes. Es gab dort zunächst keine Berichte über Verletzte.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz sprach von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch „Opfer“ gegeben, behauptete die Schiitenorganisation. Israels Armee teilte wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte.

19:06 Uhr

USA: „Gefährlicher Moment“ erreicht

Der Gaza-Konflikt ist nach Darstellung der USA an einen „gefährlichen Moment“ angekommen. Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, erklärte weiter, man habe Israel sowohl in öffentlichen als auch in privaten Gesprächen erklärt, dass es zwar das Recht habe, sich gegen eine Terror-Gruppe zu verteidigen. Jedoch müsse dies „im Einklang mit den Regeln des Krieges“ geschehen.

19:05 Uhr

UN: 21 von 23 Bäckereien im Gazastreifen außer Betrieb

Im Gazastreifen können die Öfen in 21 von 23 Bäckereien, mit denen das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zur Versorgung der Bevölkerung zusammenarbeitet, nicht mehr betrieben werden. „Die Menschen riskieren ihr Leben und stehen stundenlang Schlange, um Brot zu bekommen, und viele gehen ohne Brot in der Hand zurück in ihre Unterkünfte“, sagte Samer Abdel Jaber vom WFP in Jerusalem. Auch zwölf Krankenhäuser und damit etwa ein Drittel aller Spitäler im Gazastreifen sind nach UN-Angaben aufgrund von Schäden oder dem Ausfall der Generatoren geschlossen.

19:03 Uhr

Hamas: Betrachten alle Geiseln als Israeli

Die Hamas betrachtet alle ihre über 200 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln als Israeli, unabhängig davon, ob sie eine zweite Staatsangehörigkeit haben. Das sagte ein Hamas-Vertreter bei einem Besuch in Moskau, wie russische Medien berichten. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA zitiert ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Abu Marsuk, weiter mit den Worten, dass Russland, die USA, Frankreich, Spanien, Italien und viele andere Staaten um die Freilassung ihrer Staatsangehörigen unter den Geiseln gebeten hätten. Die Hamas betrachte die Bitte Moskaus „positiver und aufgeschlossener als die anderen, angesichts des Charakters unserer Beziehungen zu Russland“. Nach israelischen Angaben haben von den Geiseln 138 einen ausländischen Pass.

19:00 Uhr

UNRWA: 57 Mitarbeitende bei israelischen Angriffen getötet

Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind auch 57 Mitarbeitende des Hilfswerks des UN-Hilfswerks UNRWA getötet worden. Das teilt UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini mit. UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani beschreibt die Umstände, unter denen UN-Mitarbeitende Hilfe leisteten: „Viele von ihnen schlafen unter freiem Himmel. (…) Sie müssen abwägen, ob es wahrscheinlicher ist, dass eine Decke über ihnen einstürzt oder sie von Granatsplittern getroffen werden.“

18:56 Uhr

Türkischer Minister warnt Israel vor Spirale der Gewalt

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat Israel aufgerufen, den Forderungen seines Landes nach Frieden im Gazastreifen nachzukommen. Tue es das nicht, hätte das eine Spirale der Gewalt in der Region zur Folge, warnte Fidan bei einer Pressekonferenz mit dem dänischen Außenminister Lars Løkke Rasmussen in Ankara. „Die Menschheit steht an einem Scheideweg“, sagte Fidan. „Entweder gibt es einen großen Krieg, der sich auf die ganze Welt ausbreitet, oder es entsteht ein großer Frieden.“

Fidan forderte Israel zudem auf, die Rechte der Palästinenser zu respektieren. Nur so könne es in Frieden und Sicherheit leben.

18:55 Uhr

UN-Hilfswerk spricht von „Hölle auf Erden“

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt angesichts der Blockade des Gazastreifens durch Israel im laufenden Krieg vor noch deutlich mehr Todesopfern wegen ausbleibender Hilfslieferungen. „Viel mehr werden sterben durch die Folgen der Belagerung“, sagte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Essen, Wasser und Arzneimittel würden knapp, Straßen im Gazastreifen seien mit Abwasser überflutet. „Wir können diese menschliche Tragödie nicht mehr ignorieren“, sagte Lazzarini, und sprach von einer „Hölle auf Erden“.

18:53 Uhr

UN-Vollversammlung soll über Gaza-Resolution abstimmen

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen will noch heute über eine Resolution abstimmen, mit der eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen gefordert wird. Der jordanische UN-Botschafter Aiman Safadi sagte, die Abstimmung würde um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutscher Zeit) stattfinden. Er äußerte sich im Auftrag der 22 arabischen Staaten, die die Resolution eingebracht hatten. Diese Gruppe will zumindest eine Resolution der Vollversammlung erreichen, nachdem im UN-Sicherheitsrat vier Anläufe für Gaza-Resolutionen gescheitert waren.

Anders als im Sicherheitsrat kann in der Vollversammlung eine Resolution nicht durch ein Veto verhindert werden. Allerdings sind die Resolutionen der Vollversammlung mit ihren 193 Mitgliedern auch nicht bindend wie die des mächtigeren Sicherheitsrates. Dennoch gelten sie als wichtiges Barometer für die Einschätzung der Weltgemeinschaft zu einem Konflikt.

18:25 Uhr

Israelische Soldaten für Angriff im Gazastreifen an Land gegangen

Israelische Soldaten sind für einen Angriff gegen die Hamas über das Mittelmeer kommend im Gazastreifen an Land gegangen und haben dabei nach eigenen Angaben Infrastruktur der Marine der islamistischen Organisation zerstört. Kriegsschiffe und Flugzeuge hätten den gezielten Einsatz flankiert, teilte Israels Militär mit.

Die Armee veröffentlichte ein Video des Einsatzes, das zunächst Beschuss durch Kriegsschiffe zeigt. Im Anschluss sind Soldaten zu sehen, die in der Dunkelheit an Land aus Sturmgewehren feuern. Das Militär erklärte, die Soldaten hätten sich anschließend wieder aus dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der genaue Zeitpunkt des Einsatzes blieb unklar.

18:12 Uhr

Nahost-Drohschreiben offenbar von Cyberkriminellen

Seit Tagen gehen bei Schulen und Behörden in Deutschland Bombendrohungen mit Bezug zum Nahost-Krieg ein. Für viele der Schreiben ist wohl eine Gruppe Cyberkrimineller aus Deutschland verantwortlich. Nach Recherchen von Kontraste und „Spiegel“ fiel sie schon zuvor auf. Anzeichen für ein politisches Motiv gibt es nicht.

Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur.
18:02 Uhr

Berliner erinnern an israelische Geiseln

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat zum Beginn des Schabbat mit einer Solidaritätsaktion an die von der Hamas aus Israel entführten Geiseln erinnert. Dazu wurde vor dem jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße ein festlich gedeckter Schabbat-Tisch mit rund 220 leeren Stühlen und Bildern der Entführten aufgebaut. An der Veranstaltung, bei der auch die Namen der Geiseln verlesen wurden, nahmen rund 350 Menschen teil, darunter Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

Mit einer Solidaritätsaktion wurde in Berlin an die von der Hamas aus Israel entführten Geiseln erinnert

Mit einer Solidaritätsaktion wurde in Berlin an die von der Hamas aus Israel entführten Geiseln erinnert.

17:28 Uhr

Moskau: Treffen zwischen Gesandten Irans und Hamas

Nach Treffen mit russischen Diplomaten sind Gesandte des Irans und der militant-islamistischen Hamas in Moskau auch zu bilateralen Gesprächen zusammengekommen. Während seiner Unterredung mit Hamas-Vertreter Musa Abu Marsuk in der russischen Hauptstadt habe der iranische Vizeaußenminister Ali Bagheri Kani sich für eine Waffenruhe, die Ende der Abriegelung des Gazastreifens und Hilfslieferungen ausgesprochen, teilte die iranische Botschaft in Moskau mit. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete, Marsuk habe seine Dankbarkeit über die Unterstützung durch den Iran geäußert.

Marsuk war tags zuvor auch zu Gesprächen im russischen Außenministerium gewesen, was Israel heftig kritisierte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in einer Reaktion, Russland erachte es für notwendig, Kontakte zu allen Parteien des Krieges aufrecht zu erhalten.

17:26 Uhr

Scholz bei Macrons Anti-Hamas-Allianz zurückhaltend

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zurückhaltend zum Vorstoß des französischen Präsidenten Macron für eine Ausweitung der Anti-IS-Koalition auf den Kampf gegen die Hamas geäußert. Die EU konzentriere sich nun zunächst im Kern auf die Dinge, die am Donnerstag auf dem Gipfel in Brüssel gemeinsam beschlossen worden seien, sagte der SPD-Politiker. „Und die halte ich für das, was man tun sollte.“

Emmanuel Macron und Benjamin Netanyahu

24.10.2023

17:20 Uhr

Kritik an Thunberg und FFF wächst

Greta Thunberg und „Fridays for Future International“ müssen sich wegen Solidaritätsbekundungen mit Gaza und teils antisemitischer Aussagen heftiger Kritik stellen.

Greta Thunberg

27.10.2023

17:00 Uhr

Israelische Armee: Hamas-Kommandozentrale wohl unter Klinik

Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen als strategische Zentren für ihre Angriffe gegen Israel zu missbrauchen. „Die Hamas führt den Krieg gegen Israel von Krankenhäusern aus“, sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari. Die Miliz nutze die Krankenhäuser „als Kommandozentralen und Verstecke“ mit Zugängen zu ihrem unterirdischen Tunnelsystem.

Die größte Klinik in dem Küstengebiet werde nach Erkenntnissen von Geheimdiensten als Kontrollzentrum missbraucht. „Die Terroristen bewegen sich frei im Al-Schifa-Krankenhaus“ sowie in weiteren Krankenhäusern, so Hagari. Zudem nutze die Hamas den in diesen zivilen Einrichtungen gelagerten Treibstoff für ihre Angriffe. „Es gibt Treibstoff in den Krankenhäusern, und die Hamas nutzt ihn für ihre terroristische Infrastruktur.“

Die Hamas wies die Vorwürfe umgehend als „unbegründet“zurück. Die Äußerungen des Armeesprechers entbehrten „jeder Grundlage“, sagte der Hamas-Beamte Issat Al-Rischk. Er beschuldigte Israel seinerseits, mit den Vorwürfen „den Weg für ein neues Massaker an unserem Volk zu ebnen“.

16:48 Uhr

Proteste in Jordanien gegen israelische Angriffe

In Jordanien haben Tausende Menschen gegen das israelischen Vorgehen im Gazastreifen demonstriert und eine Annullierung des 1994 mit Israel geschlossenen Friedensvertrags gefordert. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot gingen in der Hauptstadt Amman mindestens 5.000 Menschen auf die Straße, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Viele von ihnen hatten Palästinenserflaggen und jordanische Fahnen bei sich.

Tausende demonstrieren in Amman gegen das Vorgehen Israels in Gaza.

Tausende demonstrierten in Amman gegen das Vorgehen Israels.

16:47 Uhr

Macron: „Undifferenziertes Bombardement“ in Gaza

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen von einem „undifferenzierten Bombardement“ gesprochen. Frankreich erkenne den Willen und das Recht Israels vollständig an, gegen die Terroristen der Hamas zu kämpfen, und sei bereit, zu helfen. „Aber wir sind der Ansicht, dass die vollständige Blockade, das undifferenzierte Bombardement und erst recht die Aussicht auf eine massive Bodenoffensive nicht geeignet sind, die Zivilbevölkerung angemessen zu schützen“, sagte er. Er bitte darum, dass Israel sich die Zeit nehme, um weitere Schritte gut vorzubereiten.

16:45 Uhr

Lufthansa fliegt weiter nicht nach Israel und in den Libanon

Die Lufthansa hat wegen der unsicheren Lage ihre Flüge nach Israel und in den Libanon für weitere Wochen abgesagt. Die regulären Linienverbindungen von und nach Tel Aviv bleiben für sämtliche Gesellschaften der Gruppe bis einschließlich 30. November ausgesetzt, wie das Unternehmen nach einer Sitzung des Krisenstabs mitteilte. Die libanesische Hauptstadt Beirut werde bis einschließlich 14. November nicht angeflogen. Man beobachte die Lage weiterhin intensiv und stehe im engen Kontakt mit den Behörden.

16:40 Uhr

Scholz: Friedenskonferenz ist ein gutes Zeichen

Zum Abschluss des zweitägigen EU-Gipfels in Brüssel hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Unterstützung Israels durch die EU-Staaten betont. „Die zentrale Botschaft der Europäischen Union lautet: Wir verurteilen aufs Schärfste den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel“, sagte der SPD-Politiker. Die EU stehe solidarisch an der Seite des Landes. Scholz bezeichnete die EU-Beschlüsse zum Nahost-Konflikt als „sehr, sehr wertvoll“.

In der Gipfel-Erklärung sprechen sich die EU-Staaten auch für eine Friedenskonferenz für den Nahen Osten aus. „Die Friedenskonferenz ist aus meiner Sicht ein gutes Zeichen“, sagte Scholz. Es gehe darum, die Möglichkeiten der Diplomatie auszuschöpfen. Die Vorbereitung einer solchen Konferenz werde „nicht ganz ohne, das muss auch gesagt werden“. Dennoch sei sie vielleicht das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.

16:23 Uhr

Bochum: Jüdische Gemeindevertreter besuchen Moschee

Als Zeichen für ein friedliches Miteinander haben Vertreter jüdischer Verbände in Nordrhein-Westfalen eine Moschee in Bochum besucht. Damit folgten sie einer Einladung der vier größten muslimischen Landesverbände, die Anfang der Woche in Köln eine Synagoge besucht hatten. Das Treffen in der Sultan-Ahmet-Moschee sollte ein Signal gegen Hass und Gewalt aussenden. Nach Angaben eines Sprechers von Liminski haben die Vertreter in Bochum vereinbart, die Zusammenarbeit auch mit weiteren Religionen wie das Christentum auszubauen. Auf Gemeindeebene und bei der Jugendarbeit soll es weitere Treffen und Gesprächsangebote geben.

Am Montag waren Vertreter des Zentralrats der Muslime, der Islamischen Religionsgemeinschaft Ditib, des Verbandes der Islamischen Kulturzentren und der Islamischen Religionsgemeinschaft NRW in der Kölner Synagoge gewesen. Im Anschluss hatten sie den Gegenbesuch vereinbart.

16:23 Uhr

Israel lehnt humanitäre Feuerpausen „derzeit“ weiter ab

Israel hat sich gegen die von den EU-Staaten geforderten Feuerpausen im Gazastreifen ausgesprochen. „Israel lehnt einen humanitären Waffenstillstand derzeit ab“, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Dazu zähle „jegliche Art von geforderten Feuerpausen“. Gleichwohl wies er darauf hin, dass das Land grundsätzlich jedoch erlaube, „dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, solange sie nicht in den Händen von Terroristen der Hamas landet“. Am Donnerstagabend hatten die Staats- und Regierungschefs der EU in einer Gipfelerklärung „humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke“ im Gazastreifen gefordert.

15:21 Uhr

Macron fordert „humanitäre Waffenruhe“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für humanitäre Zwecke für eine Waffenruhe im Konflikt zwischen der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ausgesprochen. Eine „humanitäre Waffenruhe“ sei derzeit angebracht, um für den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu sorgen, sagte er zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Diese Forderung geht darüber hinaus, was die EU-Staats- und Regierungschefs in ihrer gemeinsamen Erklärung gefordert hatten.

Palästinenser stehen an einer Essenausgabe in Rafah im Gazastreifen

24.10.2023

15:21 Uhr

Gallant: Bodenoffensive in Gaza wird lang und schwierig

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat sich zu der weithin erwarteten israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen geäußert. Diese werde lang und mühselig, sagte er. Die Bodenoffensive werde darauf abzielen, ein ausgedehntes Netzwerk aus Tunneln zu zerstören, das von der Hamas genutzt wird. Gallant sagte, bei der erwarteten Bodenoffensive werde eine große Zahl von Soldaten zum Einsatz kommen. Die Offensive werde von Luftangriffen begleitet werden und „lange Zeit“ in Anspruch nehmen. Gefolgt werde dies von einer Phase mit Kämpfen in geringerer Intensität, in der Israel „Widerstandsnester“ zerstören werde.

14:47 Uhr

Özil solidarisiert sich erneut mit Palästina

Der frühere Fußball-Weltmeister Mesut Özil hat sich erneut deutlich mit Palästina solidarisiert. Der 34-Jährige teilte bei Instagram sowie auf der Plattform X, vormals Twitter, ein Video aus dem Fanblock vom Champions-League-Spiel zwischen Celtic Glasgow und Atlético Madrid (2:2) vom Mittwoch. Auf den rund 70-sekündigen Aufnahmen ist zu sehen, wie viele Anhänger der Schotten auf den Tribünen mit Palästina-Flaggen den Fußball-Klassiker „You’ll never walk alone“ singen.  Dazu schrieb Özil: „Menschen in Palästina – ihr werdet nie alleine gehen. Respekt an die Fans von @CelticFC.“ Dazu postete er selbst Herzen und die Flagge Palästinas. Die Vereinsführung von Celtic hatte sich von politischen Bekundungen der Fans distanziert.

14:40 Uhr

Druck auf Labour-Führung steigt

Wegen ihrer Haltung zum Gaza-Krieg steigt der Druck auf die Führung der britischen Oppositionspartei Labour – trotz haushohen Vorsprungs in den Umfragen. Zahlreiche Mitglieder, aber auch einige Abgeordnete der traditionell pro-palästinensischen Partei fordern, dass Oppositionsführer Keir Starmer die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen verurteilen und für eine Waffenruhe eintreten solle. Zuletzt waren mehrere Labour-Gemeinderäte zurückgetreten. Sie werfen dem Parteichef vor, in einem Interview Verständnis dafür gezeigt zu haben, dass Israel Wasser und Elektrizität im Gazastreifen abgestellt hatte.

Starmer spricht sich bisher für „humanitäre Pausen“ aus, betont aber Israels Recht auf Selbstverteidigung. Nun schlossen sich der schottische Labour-Chef Anas Sarwar sowie der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan Forderungen nach einer Waffenruhe an. „Eine umfassende militärische Eskalation würde die humanitäre Katastrophe nur vertiefen“, sagte Khan, der erste muslimische Bürgermeister der britischen Hauptstadt. Zwar habe Israel ein Recht auf Selbstverteidigung. Aber Khan betonte: „Kein Staat, inklusive Israel, hat das Recht, internationales Recht zu brechen.“

13:43 Uhr

Hamas meldet mehr als 3.000 getötete Kinder

Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Kinder im Gazastreifen ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf mehr als 3.000 gestiegen. Insgesamt seien 7.326 Menschen getötet worden, unter ihnen 3.038 Kinder, teilte das von der militant-islamistischen Hamas geleitete Ministerium mit. Die Zahl der Verletzten wurde mit knapp 19.000 angegeben.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Nach öffentlich geäußerten Zweifeln von US-Präsident Joe Biden an den palästinensischen Opferzahlen hatte die Hamas am Donnerstag eine Liste mit Namen und Identitätsnummern von fast 6.747 Menschen veröffentlicht, die nach ihren Angaben bei israelischen Angriffen getötet wurden. Die Identität von 281 weiteren Opfern werde noch geprüft, hieß es. Ein hochrangiger UN-Vertreter erklärte zuletzt, dass die Zahlen der Hamas in früheren Konflikten mit Israel „nicht angezweifelt“ wurden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

13:39 Uhr

Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv

Beim Einschlag einer Rakete in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv sind Helfern zufolge drei Menschen verletzt worden. Ein etwa 20-jähriger Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt worden. Der militärische Arm der Hamas im Gazastreifen erklärte, die Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben.

13:37 Uhr

Rotkreuz-Hilfskonvoi erreicht Gazastreifen

Das Rote Kreuz hat einen kleinen Hilfskonvoi in den Gazastreifen gebracht. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, gelangten zehn seiner Mitarbeiter, darunter ein OP-Team, zusammen mit sechs Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern und Wasserreinigungstabletten in das Küstengebiet. Die medizinischen Hilfsgüter reichten aus, um zwischen 1.000 und 5.000 Menschen zu behandeln, erklärte das IKRK. Mit den Wasserreinigungstabletten könnten 50.000 Liter Wasser aufbereitet werden.

„Diese wichtige humanitäre Hilfe ist eine kleine Dosis der Erleichterung, aber es ist nicht genug“, sagte IKRK-Regionaldirektor Fabrizio Carboni. „Unser chirurgisches Team und die medizinischen Güter werden dabei helfen, den extremen Druck auf die Ärzte und Krankenschwestern in Gaza zu lindern. Aber sicherer, dauerhafter Zugang für humanitäre Hilfe wird dringend benötigt“, sagte er. „Diese humanitäre Katastrophe verschlimmert sich stündlich.“

13:35 Uhr

Thunberg bekundet erneut Solidarität mit Palästinensern

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich erneut für die Palästinenser stark gemacht. „Gerechtigkeit für Palästina“, stand auf einem Schild, das die 20-Jährige bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Wie ein von Thunberg in den sozialen Netzwerken geteiltes Bild zeigte, hielten mehrere ihrer Mitstreiter ebenfalls Schilder mit Solidaritätsbekundungen in die Höhe.

13:24 Uhr

Außenministerium: Noch zahlreiche Deutsche im Nahen Osten

Im Nahen Osten befinden sich trotz des Kriegs noch immer einige Tausend deutsche Staatsbürger. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind derzeit etwa 2.700 Deutsche in Israel. Im Nachbarland Libanon, wo die Bundesrepublik ihre Staatsbürger ausdrücklich zur Ausreise aufgerufen hat, sind es demnach knapp 1.100.

Im Gazastreifen geht das Berliner Ministerium von einer „niedrigen dreistelligen“ Personenzahl aus. Insgesamt sollen es in den Palästinensergebieten etwa 490 Menschen sein. Gezählt werden dabei aber ausschließlich jene Bundesbürger, die sich freiwillig auf einer Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts eingetragen haben.

13:08 Uhr

EU schickt weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern für Gaza

Die EU schickt im Rahmen ihrer humanitären Luftbrücke für Bedürftige im Gazastreifen sechs weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern. Von Kopenhagen aus startete eine Transportmaschine mit 51 Tonnen Medikamenten, Klinikbedarf und Schulmaterialien des UN-Kinderhilfswerks UNICEF nach Ägypten, wie die EU-Kommission mitteilte. Die EU finanziert die Flüge und koordiniert die Maßnahmen über ihren Krisenreaktionsmechanismus. Mit den Lieferungen will die EU auf die sich verschlechternde humanitäre Lage im Gazastreifen antworten. Die übrigen Flüge sollen in den kommenden zwei Wochen durchgeführt werden.

13:06 Uhr

Verfassungsschutz-Chef warnt vor Gewalt gegen Juden

Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, warnt vor gezielten Angriffen auf Jüdinnen und Juden. Haldenwang sagte dem „Spiegel“, seit dem Überfall der Hamas auf Israel habe es in Deutschland bereits rund 1.800 Straftaten in diesem Zusammenhang gegeben. „Ich befürchte, dass uns diese neue Welle des Antisemitismus noch länger beschäftigen wird“, sagte er.

Den Anstieg des Antisemitismus wertete er als „Zäsur“. Der Judenhass auf deutschen Straßen erinnere „an die schlimmsten Zeiten der deutschen Geschichte“. Es gebe zudem „Alarmsignale, dass sich die Situation weiter zuspitzen könnte“. So seien manche Wohnhäuser von Jüdinnen und Juden mit einem Davidstern „regelrecht markiert“ worden.

13:04 Uhr

Pistorius: Leiden in Gaza darf nicht überhandnehmen

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich hinter die von der EU geforderten Feuerpausen zur Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza gestellt. „Gerade auch für unsere israelischen Freunde ist völlig klar: Das Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza darf nicht überhandnehmen“, sagte er bei seinem Antrittsbesuch in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. „Wir müssen dafür Sorge tragen gemeinsam, dass die humanitären Grundsätze gewahrt bleiben – bei uneingeschränktem Selbstverteidigungsrecht der Israelis.“

Es sei die Hamas, „die Zivilisten und zivile Einrichtungen als Schutzschilde nutzt, sich dahinter versteckt und damit militärisches Agieren auch deutlich erschwert“, sagte Pistorius. „Gleichzeitig muss es darum gehen, dass die Energieversorgung, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung gewährleistet bleiben.“

12:32 Uhr

Schuster: Deutsches „Fridays for Future“ muss sich abkoppeln

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, fordert einen Bruch des deutschen Zweiges von „Fridays for Future“ mit der gleichnamigen internationalen Klimabewegung rund um Greta Thunberg. „Ich erwarte von Luisa Neubauer und ‚Fridays for Future Deutschland‘ eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu ‚Fridays for Future International'“, sagte Schuster der „Bild“. Nötig seien nicht nur „fadenscheinige Erklärungen“, sondern echte Konsequenzen. Hintergrund sind gegen Israel gerichtete Posts auf dem Instagram-Account der internationalen Bewegung.

12:30 Uhr

Russland verteidigt Treffen mit Hamas in Moskau

Russland verteidigt seine Gespräche mit einer Delegation der Hamas in Moskau. Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagte, Russland halte es für notwendig, mit allen Seiten im israelisch-palästinensischen Konflikt in Kontakt zu bleiben. Die Delegation habe sich mit Vertretern des russischen Außenministeriums getroffen, aber keine Kontakte mit dem Kreml gehabt. Israel hatte Russland aufgefordert, die Hamas-Delegation auszuweisen, und die Einladung als bedauerlich bezeichnet.

12:26 Uhr

Drohne in Ägypten niedergegangen

Im ägyptischen Ort Taba ist nahe der Grenze zu Israel eine Drohne niedergegangen. Sechs Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der ägyptischen Armee. Eine „anonyme gelenkte Drohne“ sei am Morgen in Nähe des Krankenhauses von Taba niedergegangen. „Der Vorfall wird von einem Sonderausschuss der betroffenen Behörden untersucht“, teilte der Sprecher mit. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte vorher dagegen von einer Rakete berichtet und eine mögliche Reaktion nicht ausgeschlossen.

Israels Armee erklärte, die Drohne sei aus der „Nähe des Roten Meers“ gekommen. Israelische Kampfjets seien schnell in die Gegend beordert worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Israel werde mit Ägypten und den USA an einer „verstärkten Verteidigung gegen Bedrohungen aus Nähe des Roten Meers“ arbeiten. Der Verdacht richtete sich gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen, die vom Iran unterstützt werden.

12:19 Uhr

Einschätzung zu kurzzeitigen Vorstößen mit Bodentruppen

Die israelischen Bodentruppen seien mit Unterstützung von Jets und Panzern bis ins Zentrum Gazas vorgedrungen, hätten dort nach eigenen Angaben militärische Ziele attackiert und sich dann wieder aus dem Gebiet zurückgezogen, berichtet ARD-Korrespondentin Hanna Resch. Das sei ein Vorgehen, das man vielleicht noch öfters sehen werde. Was genau vor Ort passiere, wisse man nicht, weil man das nicht überprüfen könne.

12:05 Uhr

Israel meldet Angriffe auf mehr als 250 Ziele

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 250 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der Hamas sowie operative Hauptquartiere und Raketenabschussrampen, teilte die Armee mit. „Dutzende“ Hamas-Mitglieder seien getroffen worden.

Den Angaben nach soll auch ein ranghoher Hamas-Befehlshaber getötet worden sein. Der Kommandeur Madhat Mubaschar sei an mehreren Sprengstoff- und Scharfschützenangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Zudem sei in der Nacht eine Drohne aufgrund eines „technischen Fehlers“ im Gazastreifen abgestürzt. Es bestehe jedoch keine Gefahr, dass vertrauliche Informationen nach außen dringen. Der Vorfall werde untersucht.

11:59 Uhr

WHO kritisiert Diskussion über Totenzahlen im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die Diskussion über die Verlässlichkeit der Opferzahlen, die von der im Gazastreifen herrschenden militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas stammen, für zynisch. Zum einen habe die WHO über Jahre keinen Anlass für Zweifel an Zahlen dieser Gesundheitsbehörden gehabt, sagte der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn. Zum anderen mache es auch keinen Unterschied, ob es 1.000 mehr oder weniger Opfer gebe – die humanitäre Lage im Gazastreifen sei katastrophal, die Zahl der Opfer enorm.

11:59 Uhr

Mehrere Tote im Westjordanland

Bei Einsätzen der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind offenbar vier Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, drei Palästinenser seien durch Schüsse getötet worden, als israelische Soldaten „in großer Zahl“ in Dschenin eingerückt seien. Es habe „heftige Zusammenstöße“ zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Aktivisten gegeben. Dabei seien zwölf Palästinenser verletzt worden.

Die militant-islamistische Hamas teilte mit, auch eines ihrer Mitglieder sei getötet worden. Ein vierter Palästinenser wurde bei einem weiteren Einsatz der israelischen Armee in der Stadt Kalkilija südlich von Dschenin getötet. Laut Hamas handelte es sich bei ihm ebenfalls um eines ihrer Mitglieder.

11:46 Uhr

UN werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor

Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel Kriegsverbrechen vor. Den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Strom und Treibstoff vorzuenthalten sei eine kollektive Bestrafung. „Kollektive Bestrafungen sind ein Kriegsverbrechen“, sagte die Sprecherin, Ravina Shamdasani. Sie fügte hinzu, dass auch die Entführung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen sei. Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte bei einem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

Die kollektive Bestrafung im Gazastreifen passiere, weil der gesamten Bevölkerung Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Strom vorenthalten werde. Der Treibstoffmangel zwinge zur Schließung von Krankenhäusern und Bäckereien. Menschen lebten in Zufluchtsstätten unter verheerenden Bedingungen, ohne sauberes Trinkwasser und unzureichenden sanitären Einrichtungen. „Für die 2,2 Millionen Menschen, die im Gazastreifen eingeschlossen sind und kollektiv bestraft werden, bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an“, sagte Shamdasani. „Israels kollektive Bestrafung der gesamten Bevölkerung von Gaza muss sofort aufhören.“

Ein aus der südlichen Stadt Sderot Israels aufgenommenes Bild zeigt Rauch, der während eines israelischen Luftangriffs auf den nördlichen Gazastreifen aufsteigt

hintergrund 26.10.2023

11:39 Uhr

UNRWA-Leiter: „Öffentliche Ordnung bricht zusammen“

Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, hat ein düsteres Bild von der Lage im Gazastreifen gezeichnet. Die noch verbliebenen öffentlichen Dienstleistungen brächen schnell zusammen. Die Menschen in dem vom Krieg gezeichneten Gebiet seien nun mit Lebensmittelknappheit konfrontiert. Es habe den Anschein, als habe die internationale Gemeinschaft „Gaza den Rücken zugekehrt“ sagte Lazzarini vor Journalisten in Jerusalem. Dem UNRWA gehe im Gazastreifen der Treibstoff aus. Es benötige etwa 160.000 Liter täglich, um Krankenhäuser und Bäckereien zu beliefern.

Mitarbeiter in Gaza sagten, dass ihre Arbeit zusammenbreche, sagte Lazzarini. Und zum ersten Mal überhaupt berichteten sie, dass Menschen hungrig seien. „Die öffentliche Ordnung bricht zusammen.“ Auf die Frage, wie lange die Vorräte noch reichen, sagte der UNRWA-Chef: „Sicherlich nicht mehr als ein paar Tage.“ Seit dem Ausbruch des Krieges seien 57 Mitarbeiter seiner Einrichtung zu Tode gekommen. „Gaza mit der Hamas gleichzusetzen, ist sehr gefährlich und irreführend“, sagte er. „Wir können nicht die Augen vor dieser menschlichen Tragödie verschließen.“

11:25 Uhr

Zentralrat der Muslime fordert Waffenruhe

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland fordert eine sofortige Waffenruhe für den Gazastreifen. Nötig sei zudem die Öffnung eines permanenten humanitären Korridors in den Gazastreifen. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab, erklärte der Verband: „Die Bombardierung unschuldiger Zivilisten in Gaza überschreitet inzwischen alle Grenzen.“ Krieg und Kollektivstrafen brächten keine Lösungen, sondern vergrößerten lediglich das Leid und den Hass auf allen Seiten.

11:23 Uhr

Israel geht von fast 230 Geiseln aus

Israel hat die Zahl der Geiseln, die sich in der Gewalt der militant-islamistischen Hamas befinden sollen, abermals erhöht. Das Militär des Landes geht mittlerweile von 229 Geiseln aus. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte. Erst gestern hatte Israel bekannt gegeben, dass mutmaßlich 224 Geiseln von der Hamas gefangen genommen worden seien. Bislang hat die Terrormiliz vier Geiseln wieder freigelassen.

11:18 Uhr

Irlands Ministerpräsident drängt auf Friedenskonferenz

Der irische Regierungschef Leo Varadkar hat beim EU-Gipfel in Brüssel betont, dass der Krieg in Nahost nicht militärisch gelöst werden könne. „Die Geschichte dieses Konflikts hat nicht mit den Attacken am 7. Oktober begonnen, und sie wird nicht mit einer Bodenoffensive in Gaza enden“, sagte er in Brüssel und betonte die von der EU unterstützte Zwei-Staaten-Lösung. „Wir brauchen eine Friedenskonferenz, bei der die EU eine wichtige Rolle spielen sollte“, so Varadkar. Gestern hatten sich die EU-Mitglieder auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt, in der sie humanitäre Pausen und Korridore für den Gazastreifen fordern und die Angriffe der Hamas auf Israel abermals scharf verurteilen.

11:04 Uhr

UNESCO mahnt Schutz für Schulen an

Die UNESCO hat dazu aufgerufen, dass Schulen im Nahost-Krieg nicht Ziel von Beschuss werden dürften. Schulen dienten der Bevölkerung als Zufluchtsort und deren Beschuss verstoße gegen internationales Recht, betonte die Organisation. UN-Angaben zufolge sollen durch die Angriffe der militant-islamistischen Hamas und den darauffolgenden Gegenangriffen Israels etwa 200 Schulen im Gazastreifen beschädigt worden sein.

10:32 Uhr

Weitere Hilfslieferungen im Gazastreifen erwartet

Im Gazastreifen sollen im Laufe des Tages acht weitere Lkw mit humanitären Hilfsgütern ankommen. Das teilte Lynn Hastings, UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in den Palästinensergebieten, in Genf mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Bislang hätten 74 solcher Lkw den Gazastreifen erreicht. Sie gelangen derzeit nur über den Grenzposten Rafah an der Grenze zu Ägypten nach Gaza.

09:47 Uhr

Berlins Polizeipräsidentin befürchtet neue Spannungen bei Start von Bodenoffensive

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik geht davon aus, dass der Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen zu neuen Spannungen in Berlin führen könnte. „Das wird definitiv Auswirkungen, natürlich auch auf Berlin, haben“, sagte sie im Interview mit dem rbb. Die Polizei werde versuchen, präventiv die Lage zu beruhigen, aber „auch einsatztaktisch“ vorplanen. Bundesweit war es bei pro-palästinensischen Demonstrationen und Versammlungen wiederholt zu Ausschreitungen gekommen.

Gleichzeitig betonte Slowik, dass auch für pro-palästinensische Demonstrationen die Versammlungsfreiheit gelte, solange keine Straftaten verübt würden. Seit Beginn der Angriffe auf Israel wurden in Berlin demnach 35 solcher Demonstrationen angemeldet, von denen 17 verboten worden seien.

09:11 Uhr

Hamas-Vertreter fordert Waffenruhe, um Geiseln freilassen zu können

Im Interview mit der russischen Zeitung „Kommersant“ hat Abu Hamid, der mit einer Delegation der militant-islamistischen Hamas nach Moskau gereist ist, eine Waffenruhe zur Voraussetzung gemacht, um von der Terrormiliz gefangen genommene Geiseln freizulassen. Es brauche Zeit, um alle von den verschiedenen palästinensischen Gruppierungen Verschleppten zu finden. 50 Geiseln seien jedoch durch israelische Angriffe getötet worden. Auch die Terrormiliz selbst hatte den Tod der Geiseln gemeldet. Diese Angaben lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.

08:36 Uhr

Hamas: Etwa 480 Todesopfer binnen eines Tages

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird, hat mitgeteilt, dass in den vergangenen 24 Stunden 481 Menschen durch israelische Angriffe ums Leben gekommen sein sollen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben jedoch nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

08:33 Uhr

Israels Militär meldet weitere Vorstöße im Gazastreifen

Die israelische Armee ist eigenen Angaben zufolge bei begrenzten Vorstößen erneut in den Gazastreifen vorgedrungen. Dabei seien sowohl Bodentruppen als auch Kampfflugzeuge und Drohnen eingesetzt worden. Dutzende von Stellungen der militant-islamistischen Hamas seien angegriffen worden, etwa Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Kommandozentralen, teilte das Militär auf seinem Telegram-Kanal mit. Die beteiligten Soldaten hätten den Gazastreifen nach den Angriffen wieder verlassen.

07:38 Uhr

Israelische Zeitung sieht schwindenden Rückhalt in Bevölkerung für Bodenoffensive

In einer Umfrage der israelischen Zeitung „Maariv“ haben sich 49 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger dafür ausgesprochen, dass die Regierung Israels mit dem Beginn einer Bodenoffensive im Gazastreifen noch abwarten sollte. 29 Prozent der Befragten sprachen sich hingegen dafür aus, dass das Militär sofort eine Bodenoffensive starten sollte. Bereits am 19. Oktober hatte die Zeitung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge eine solche Umfrage veröffentlicht. Damals hatten sich noch 65 Prozent der befragten Personen für eine sofortige Bodenoffensive ausgesprochen. Hintergrund könnte der Zeitung zufolge die Sorge um die von der Hamas gefangen genommenen Geiseln sein.

07:27 Uhr

„Die größte Hoffnung liegt auf Katar“

Mit Blick auf Verhandlungen mit der Terrormiliz Hamas über die Freilassung von Geiseln liegt die Hoffnung in Israel derzeit auf Katar, berichtete ARD-Korrespondentin Hanna Resch aus Tel Aviv. Aus Katar hieß es in den vergangenen Tagen, dass die Möglichkeit im Raum stehe, dass 50 Geiseln freigelassen werden könnten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben jedoch nicht.

06:45 Uhr

Angehörige von Geiseln drängen auf Verhandlungen

Mit Protestaktionen in Tel Aviv fordern Angehörige der Geiseln, die sich in den Händen der militant-islamistischen Hamas befinden, auf Informationen und ein stärkeres Engagement der israelischen Regierung, um Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. Gabriele Dunkel schildert den Kampf der Familien.

06:40 Uhr

Irans Außenminister: Hamas knüpft Freilassung von Geiseln an Bedingungen

In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung hat der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian betont, die militant-islamistische Hamas sei bereit, die von ihr gefangen genommenen Geiseln freizulassen. Diese sollten dann aber nicht nach Israel, sondern in die iranische Hauptstadt Teheran gebracht werden. Zudem fordert die Terrormiliz, dass im Gegenzug 6.000 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden, berichtet ARD-Korrespondentin Charlotte Voß aus New York.

Gegen die USA richtete Amir-Abdollahian eine klare Drohung. Die US-Regierung würde „einen von Israel in Palästina durchgeführten Völkermord verwalten“. Sollten die Angriffe weitergehen und sich der Konflikt ausweiten, würden die USA „von diesem Feuer nicht verschont bleiben“.

05:02 Uhr

Kiesewetter befürchtet islamistischen Terror in Deutschland

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnt vor islamistischen Terroranschlägen in Deutschland. Eine Untergrabung der freiheitlich-demokratischen Ordnung durch längst in Deutschland vorhandene islamistische Gruppen finde bereits statt, sagte Kiesewetter der „Rheinischen Post“. Es sei „nur eine Frage der Zeit, wann aus Gewalt gegen Einrichtungen dann Gewalt gegen Menschen oder sogar breiter angelegte Terrorangriffe werden“.

Mit Anschlagsplänen von Anhängern der Hamas und der Hisbollah sei auch in Deutschland zu rechnen. Beide Gruppen würden gezielt werben und zu Terror aufrufen. Zudem bestehe die Gefahr von Nachahmer-Taten. „Damit müssen wir leider rechnen und wir müssen uns auf schlimme Angriffe gefasst machen“, warnte der CDU-Politiker. Die Bundesregierung müsse die Bevölkerung darauf vorbereiten.

03:42 Uhr

Agentur: Raketeneinschlag in ägyptischer Stadt nahe der israelischen Grenze

Am frühen Morgen sind offenbar in dem ägyptischen Ort Taba in der Nähe der israelischen Grenze eine medizinische Einrichtung und ein Verwaltungsgebäude von einer Rakete getroffen worden. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur Al Qahera News berichtete, sind sechs Menschen bei dem Vorfall verletzt worden. Unter Berufung auf Insider erklärte Al Qahera, die Explosion in der Stadt am Roten Meer stehe im Zusammenhang mit Kämpfen zwischen Israel und der militanten Hamas im Gazastreifen.

Der Agentur zufolge hat die Rakete eine Ambulanz in Taba sowie ein Wohngebäude für die Verwaltung des Krankenhauses des Ortes getroffen. Das israelische Militär erklärte, es sei sich eines Sicherheitsvorfalls in dem Gebiet bewusst, der sich aber „außerhalb unserer Grenze“ ereignet habe. Unklar ist bisher, von wem die Rakete abgefeuert worden ist.

03:34 Uhr

Das geheime Tunnelsystem der Hamas

Über Jahre hat die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen ein weit verzweigtes Tunnelsystem aufgebaut. Das Ziel, dieses zu zerstören, könnte für das israelische Militär enorme Risiken bedeuten.

Ein Tunnelende auf israelischem Gebiet.

27.10.2023

03:18 Uhr

Start einer möglichen Bodenoffensive weiterhin offen

Ob und wann Israel eine Bodenoffensive im Gazastreifen starten könnte, ist weiterhin offen, berichtet ARD-Korrespondent Christian Limpert aus Tel Aviv. Die militärischen Vorbereitungen für diesen Schritt seien zwar weitestgehend abgeschlossen, doch dem stünden andauernde diplomatische Bemühungen auf internationaler Ebene und der Druck vonseiten der EU aufgrund der humanitären Lage im Gazastreifen gegenüber.

02:53 Uhr

Nach Zweifeln an Angaben zu Todesopfern: Hamas veröffentlicht fast 7.000 Namen

Nach Zweifeln von US-Präsident Joe Biden an den von der Hamas angegebenen Opferzahlen im jüngsten Krieg gegen Israel hat die militant-islamistische Palästinenserorganisation nun eine Liste mit Namen von fast 7.000 Menschen veröffentlicht, die bei israelischen Angriffen getötet worden sein sollen. Die Liste wurde vom von der Terrormiliz kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlicht und enthält 6.747 Namen, Angaben zum Alter und Geschlecht der Opfer sowie ihre Personalausweisnummern. 281 Leichen sind demnach noch nicht identifiziert worden. Die Angaben der Behörde lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

In einer Erklärung des Hamas-Gesundheitsministeriums hieß es, die USA hätten „dreist“ Zweifel an der Richtigkeit der angegebenen Todeszahlen geäußert. „Wir haben beschlossen, die (…) Namen der Opfer der ganzen Welt mitzuteilen, damit die Wahrheit über den von der israelischen Besatzung verübten Völkermord an unserem Volk bekannt wird.“ Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und dabei mehr als 1.000 Zivilisten getötet, was die gegenwärtigen Offensive Israels auslöste.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

02:53 Uhr

Weitere EU-Flüge mit Hilfe für Gaza starten heute

Zwei weitere Flüge mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen sollen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch am heutigen Freitag starten. Für die kommenden Tage seien darüber hinaus weitere Flüge geplant, sagte sie in der Nacht nach dem ersten Tag des EU-Gipfels in Brüssel. Zwei erste Transporte hätten bereits 56 Tonnen Hilfsgüter nach Ägypten gebracht, die in den Gazastreifen geliefert worden seien.

„Das ist wichtig, aber es wird natürlich noch mehr benötigt“, sagte von der Leyen. Die EU-Kommission hatte vor knapp zwei Wochen eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen angekündigt. Die Flüge bringen etwa Medikamente nach Ägypten. Von dort sollen die Hilfsgüter weiter nach Gaza transportiert werden.