Nach Großangriff 07.10.23 auf Israel Tag 26 ++ Hamas bestätigt Kämpfe mit israelischen Bodentruppen ++

Nach Großangriff 07.10.23 auf Israel Tag 26 ++ Hamas bestätigt Kämpfe mit israelischen Bodentruppen ++

31. Oktober 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 31.10.2023 14:03 Uhr

Die Hamas hat Kämpfe mit israelischen Bodentruppen rund um Gaza-Stadt bestätigt. 26 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern sind im Gazastreifen angekommen.


  • Neue Hilfslieferungen für Gaza
  • Özdemir kritisiert linken Antisemitismus
  • UN-Palästinenserhilfswerk fordert mehr Hilfen

13:54 Uhr

Hamas bestätigt Kämpfe mit israelischen Bodentruppen rund um Gaza-Stadt

Die terroristische Hamas hat Kämpfe mit israelischen Bodentruppen im Gazastreifen bestätigt. Den Angaben zufolge gab es Gefechte an mehreren Punkten rund um die Stadt Gaza. Israel äußerte sich zunächst nicht zum Standort seiner Truppen. Die Hamas erklärte, Fahrzeuge der israelischen Armee seien mit Panzerabwehrraketen und Sprengsätzen angegriffen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee hatte lediglich mitgeteilt, dass Israel die Bodeneinsätze im Gazastreifen vorantreibe. In den vergangenen 24 Stunden seien rund 300 Ziele angegriffen worden, hieß es in einer Mitteilung.

Sendungsbild | ARD-aktuell

Die Lage in Nahost: Kämpfe weiten sich aus – Süden des Gazastreifens ist mit Flüchtlingen überlaufen

12:31 Uhr

Hamas: 8.525 Tote im Gazastreifen

Die Terrormiliz Hamas beziffert die Zahl der Toten durch israelische Angriffe im Gazastreifen auf inzwischen 8.525. Das gab das von der Hamas geleitete Gesundheitsministeriums bekannt. Allein am Vortag seien 219 Tote registriert worden, so ein Sprecher.

Israel fliegt seit einer beispiellosen Welle von Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober massive Angriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen. Außerdem hat Israel den Gazastreifen blockiert und lässt nur die Einfuhr weniger Hilfsgüter zu. Treibstoff ist nicht darunter.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

12:22 Uhr

Israel: 240 Menschen von der Hamas verschleppt

Israel hat die Zahl der von der Terror-Miliz Hamas entführten Menschen erneut nach oben korrigiert. Laut einem Armeesprecher wurden 240 Personen verschleppt. Das Militär gehe davon aus, dass die meisten von ihnen noch am Leben seien. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche. Gestern war bekanntgeworden, dass die junge Deutsche Shani Louk bei dem Hamas-Angriff getötet worden war.

12:10 Uhr

Haus von Hamas-Kommandeur im Westjordanland abgerissen

Die israelische Armee hat nach Angaben von Augenzeugen das Privathaus eines Hamas-Kommandeurs im Westjordanland zerstört. Bei dem Gebäude soll es sich um den Familiensitz eines im Libanon im Exil lebenden Anführers der Terrormiliz handeln. Er ist Stellvertreter von Hamas-Chef Ismail Hanijeh und wurde von Israel als Ziel für Vergeltung der Angriffe vom 07. Oktober benannt. Nach Aussagen von Anwohnern war das Haus zum Zeitpunkt der Zerstörung unbewohnt.

10:16 Uhr

Israel schießt Drohne am Roten Meer ab

Das israelische Militär hat im Süden des Landes eine Drohne abgeschossen. Laut Armee wurde das unbemannte Flugzeug in der Nähe von Eilat am Roten Meer abgefangen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Vor kurzem hatte ein US-Zerstörer drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen, die vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen vom Jemen aus auf Israel abgefeuert hatten.

10:09 Uhr

Palästinenserorganisationen fordern internationale Haftbefehle

Palästinensische Menschenrechtsgruppen haben den Internationalen Strafgerichtshof aufgefordert, gegen Angehörige von Israels Regierung und Militär internationale Haftbefehle auszustellen. Die Organisationen Al-Haq, das Al Mezan Center for Human Rights und das Palestinian Centre for Human Rights teilten mit, diese müssten sich vor allem gegen Verantwortliche von „internationalen Verbrechen gegen Kinder“ richten.

„In drei Wochen wurden in Gaza mehr palästinensische Kinder getötet als Kinder in Konfliktzonen weltweit über ein gesamtes Jahr“, schrieben die Organisationen. Sie bezogen sich dabei auf Angaben der Hilfsorganisation Save the Children. Ihr zufolge wurden in Gaza über drei Wochen fast 3.200 Kinder getötet.

10:03 Uhr

Gauck kritisiert deutsche Enthaltung bei Gaza-Resolution

Altbundespräsident Gauck hat die Enthaltung Deutschlands bei der Gaza-Resolution in der UN-Vollversammlung kritisiert. Bei einer Veranstaltung in Nürnberg sagte er, wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson sei, „dann sollte es wenigstens dazu reichen, bei so einer Resolution an der Seite Israels zu stehen.“ In der Resolution wurde am vergangenen Freitag eine humanitäre Waffenruhe in der Region gefordert. Der Terror der radikalislamischen Hamas wurde darin nicht verurteilt. Deutschland hatte sich deshalb enthalten.

Gauck sagte, er könne die politischen Gründe für die Entscheidung verstehen, sagte Gauck, „aber wenn man so deutlich über unseren Beistand und unsere Solidarität gegenüber Israel spricht, dann muss man das auch besonders deutlich auf dieser Bühne zeigen“. Man dürfe die Siedlungspolitik des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu kritisch sehen oder bestimmte Siedlergruppen für fanatisch halten. Dies dürfe aber nicht zu einer „ja, aber“-Einstellung führen, mit der der Terror der Hamas relativiert werde.

08:27 Uhr

Einsatz israelischer Bodentruppen in Gaza dauert an

Die israelische Armee hat einem Militärsprecher zufolge ihren Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgesetzt. Armeesprecher Conricus sagte, israelische Truppen befänden sich in „verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens. Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden. Conricus erklärte, er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen schwierig sei. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee.

Bei Luftangriffen wurden in der vergangenen Nacht laut Armee rund 300 Ziele im Gazastreifen getroffen. Darunter seien Raketenabschussrampen und „Militärstellungen in unterirdischen Tunneln der Terrororganisation Hamas“. Bei den Angriffen seien auch Terroristen getötet worden.

08:02 Uhr

Neue Hilfslieferungen für den Gazastreifen

Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds kamen vor allem Lebensmittel und Medikamente aus Ägypten über die Grenze. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lastwagenladungen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Die Lieferung von Treibstoff sei weiterhin nicht genehmigt worden, hieß es.

Die Vereinten Nationen betonten erneut, dass die Lieferungen angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichen. Laut UN werden täglich eigentlich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen.

05:00 Uhr

Palästinenser melden Angriff nahe Krankenhaus

Der palästinensische Rote Halbmond hat Angriffe in der Nähe eines seiner Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens gemeldet, wo den Angaben zufolge rund 14.000  Zivilisten Schutz vor israelischen Bombenangriffen gesucht hatten. „Andauernde Artillerie- und Luftangriffe im Gebiet Tel al-Hawa im Gazastreifen, wo sich das al-Kuds-Krankenhaus befindet“, teilte die Organisation am Dienstag im Kurzbotschaftendienst X mit. Die geflüchteten Zivilisten und das Personal seien in Panik versetzt worden, hieß es weiter.

Der Leiter des Krankenhauses sagte der Nachrichtenagentur AFP, die israelische Armee habe ihm einen Befehl zur Evakuierung des Gebäudes erteilt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete den Aufruf als „zutiefst besorgniserregend“ und erklärte, es sei unmöglich, ein Krankenhaus zu evakuieren, ohne das Leben der Patienten zu gefährden.

Der Rote Halbmond hatte bereits am Montag Angriffe in dem Gebiet gemeldet. Israel hat die Terrormiliz Hamas wiederholt beschuldigt, Krankenhäuser als Versteck für Waffen oder Kämpfer zu nutzen.

02:42 Uhr

Israel greift nach Beschuss aus dem Libanon Hisbollah-Stellungen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah im Libanon angegriffen. „Kampfflugzeuge haben Infrastruktur der Terrororganisation Hisbollah auf dem Territorium des Libanon angegriffen“, teilte die Armee auf X, ehemals Twitter, mit. Dabei seien Waffen und von der Hisbollah genutzte Einrichtungen zerstört worden. Zuvor waren aus dem Libanon wieder Raketen auf Israel abgefeuert worden.

Seit dem Großangriff der radikalislamischen palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Es wird befürchtet, dass die Hisbollah vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der Hamas eröffnen könnte.

01:42 Uhr

Israels UN-Botschafter mit gelbem Davidstern

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat bei Sitzung des UN-Weltsicherheitsrats am Montag einen gelben Stern an seinem Sakko getragen. Gilad Erdan und seine Mitarbeitenden steckten sich vor dem mächtigsten UN-Gremium gelbe Davidsterne mit der Aufschrift „Never Again“ ans Revers. Diese erinnerten an jene Sterne, die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.

Er werde den Stern tragen, so wie seine Großeltern und die Großeltern von Millionen Juden, sagte Erdan an den Sicherheitsrat gewandt. „Wir werden den Stern tragen, bis Sie die Gräueltaten der Hamas verurteilen und Sie die sofortige Freilassung unserer Geiseln fordern“. Erdan verglich Israels Bodenoffensive im Gazastreifen in seiner Rede mit der Landung der Alliierten 1944 in der von Nazi-Deutschland besetzten Normandie.

Erdan reagierte damit auf weltweite Besorgnis, dass neben vielen bereits getöteten Zivilisten in Gaza noch mehr Unbeteiligte sterben könnten. Er betonte, dass ein Vergleich der Todesopfer auf beiden Seiten nach dem verheerenden Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober genauso unzulässig sei, wie ein Vergleich deutscher und britischer Opfer im Zweiten Weltkrieg. Die Forderung einer Feuerpause in Nahost verglich er mit der Forderung einer Feuerpause, bevor die Russen 1943 Stalingrad zurückerobert hätten.

00:52 Uhr

US-Republikaner wollen Ukraine- und Israel-Hilfe trennen

Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus wollen die Hilfen für Israel von denen für die Ukraine trennen. Die Abgeordneten bringen deshalb ein eigenständiges Zusatzausgabengesetz nur für Israel in Höhe von 14,3 Milliarden Dollar ein. Die Finanzierung soll durch Kürzungen bei der Bundessteuerbehörde IRS erfolgen, heißt es in dem Vorschlag.

US-Präsident Joe Biden hatte ein 106-Milliarden-Dollar-Paket gefordert, das Hilfen für Israel, die Ukraine und die Grenzsicherung umfasst. Die Demokraten werfen den Republikanern vor, mit dem parteiischen Gesetzentwurf die Fähigkeit des Kongresses zu blockieren, Israel zu helfen. „Die Republikaner im Repräsentantenhaus schaffen einen gefährlichen Präzedenzfall, indem sie vorschlagen, den Schutz der nationalen Sicherheit oder die Reaktion auf Naturkatastrophen von Kürzungen bei anderen Programmen abhängig zu machen“, sagt die Abgeordnete Rosa DeLauro, die ranghöchste Demokratin im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses.

00:22 Uhr

Özdemir kritisiert linken Antisemitismus

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat angesichts von Straftaten in Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg ein konsequentes Vorgehen gegen Antisemitismus in Deutschland gefordert. „Wenn wir sagen, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf, dann müssen wir dem Taten folgen lassen“, schreibt der Agrarminister in einem Gastbeitrag für das Magazin „Stern“. „Wenn auf Demonstrationen Parolen in arabischer Sprache skandiert werden, sollten die Sicherheitsbehörden in der Lage sein, diese zu übersetzen und gegebenenfalls strafrechtlich zu verfolgen“, so Özdemir weiter. Wenn die Grenzen der Meinungsfreiheit zur Volksverhetzung überschritten würden und zu Hass und Gewalt aufgerufen werde, müsse dies vor Gericht gebracht und öffentlich gemacht werden.

Özdemir kritisierte in dem Beitrag außerdem den linken Antisemitismus scharf. „Es ist verstörend, wie manche Linke gerade angesichts des Terrors der Hamas darin versagen, Menschlichkeit zu zeigen – oder überhaupt anzuerkennen, dass es sich um Terrorismus handelt“, schreibt der Politiker. Wenn Antisemitismus von links komme, hieße es oft, das sei kein Antisemitismus, sondern antikolonialer Befreiungskampf. Er wende sich aber gegen einen „selektiven Blick auf die Realität des Antisemitismus“. „Es gibt keinen weniger schlimmen Antisemitismus. Es ist unredlich und der Sicherheit von Juden nicht dienlich, den einen Antisemitismus gegen den anderen auszuspielen – das gilt für politische Akteure und Parteien links wie rechts der Mitte“, betonte Özdemir.

Hamas-Terroristen hatten in Israel an der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober Massaker unter Zivilisten in Israel angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. In Deutschland kommt es infolgedessen immer wieder zu Demonstrationen von Palästinensern und Unterstützern, bei denen einige Teilnehmer die islamistische Hamas bejubelten. Seit dem Überfall der Hamas nahm die Zahl der antisemitischen Vorfälle bundesweit zuletzt zu.

00:09 Uhr

UN-Palästinenserhilfswerk fordert mehr Hilfen für Gaza

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) dringt auf eine Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen. Eine Handvoll Konvois wie bislang reiche für mehr als zwei Millionen Notleidende nicht aus, sagte UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am späten Montagabend bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates.

Lazzarini wählte drastische Worte, um die Notlage der palästinensischen Bevölkerung deutlich zu machen. Die Menschen im Gazastreifen hätten das Gefühl, «nicht wie andere Zivilisten behandelt zu werden». Die meisten von ihnen fühlten sich in einem Krieg gefangen, mit dem sie nichts zu tun hätten. „Sie haben das Gefühl, dass die Welt sie alle mit der Hamas gleichsetzt. Das ist gefährlich.“ Denn es handle sich um Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter, Ingenieure und Hilfspersonal sowie ihre Mütter und Väter. „Wenn sie nicht in Gaza wären, könnten sie Ihre Nachbarn, Ihre Freunde sein“, so Lazzarini.