Ukraine Tag 625 Sa 11.11.2023 ++ Ukraine meldet zahlreiche Drohnenangriffe ++
11. November 2023Die Ukraine ist nach eigenen Angaben erneut massenhaft mit Drohnen angegriffen worden. In Kiew wurde Luftalarm ausgelöst, offenbar schlugen zwei Raketen in der Nähe der Hauptstadt auf einem Feld ein.
- Ukraine meldet zahlreiche russische Drohnenangriffe
- Berichte über Explosionen in Kiew
- Russland meldet Abschuss von Drohnen über Region Moskau
10:10 Uhr
Ukraine meldet zahlreiche Drohnenangriffe
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut massenhaft mit Drohnen und Raketen angegriffen. 19 von 31 Drohnen seien zerstört worden, teilte die Flugabwehr mit. Mehrere ukrainische Regionen meldeten Einschläge. So hätten im Gebiet Dnipropetrowsk zwei Drohnen ein Gebäude getroffen, es sei zu einem Brand und Zerstörungen gekommen. Auch die Hauptstadt Kiew meldete Drohnenangriffe, die abgewehrt worden seien.
Nach dem Luftalarm in Kiew erklärte die Luftwaffe unterdessen, dass zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander in ein Feld eingeschlagen seien. Durch die Druckwelle der Detonation seien fünf Häuser beschädigt worden, teilten die Behörden mit. Es sei der erste Angriff dieser Art seit mehr als 50 Tagen gewesen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Klitschko meldet „starke Explosionen“ in Kiew
Im Zentrum von Kiew sind am Samstagmorgen zwei Explosionen zu hören gewesen. Kurz darauf ertönten Luftalarmsirenen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko meldete bei Telegram „starke Explosionen“. Vorläufigen Informationen zufolge sei die Luftabwehr im Einsatz gegen ballistische Waffen gewesen, erklärte Klitschko. Er rief die Menschen auf, in den Schutzräumen zu bleiben, der Alarm bleibe bestehen.
Zwei russische Landungsboote bei Krim versenkt
Ukrainische Marinedrohnen haben nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zwei kleine russische Landungsboote in der Nähe der Halbinsel Krim versenkt. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren die Schiffe bemannt und mit gepanzerten Fahrzeugen beladen. Reuters konnte den Bericht über den Angriff auf die Bucht von Vuzka im Westen der Krim nicht unabhängig überprüfen. Russland, das die Krim 2014 von der Ukraine erobert und annektiert hatte und dessen Schwarzmeerflotte ihr Hauptquartier in der Krimstadt Sewastopol hat, gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
IWF macht Weg für Auszahlung von 900 Millionen Dollar an Ukraine frei
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der Ukraine auf Stabsebene über eine aktualisierte Wirtschafts- und Finanzpolitik geeinigt und damit den Weg für die Auszahlung von 900 Millionen Dollar aus seinem 15,6 Milliarden Dollar schweren Kreditprogramm freigemacht. Der Exekutivrat des globalen Kreditgebers wird die Vereinbarung voraussichtlich in den kommenden Wochen prüfen. Wie der IWF erklärte, hat die Ukraine alle Leistungskriterien sowie die indikativen Ziele und die meisten strukturellen Benchmarks im Rahmen des IWF-Programms der erweiterten Fondsfazilität erfüllt. Die ukrainische Wirtschaft habe trotz des Krieges weiterhin „bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit“, bemerkte der IWF und fügte hinzu, dass die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen auf eine stärker als erwartete wirtschaftliche Erholung im Jahr 2023 und ein anhaltendes Wachstum im Jahr 2024 hinwiesen.
Nach Russland verschleppter Waisenjunge darf heim in die Ukraine
Ein ukrainischer Jugendlicher, der von der russischen Armee verschleppt worden war, darf in sein Heimatland zurückkehren. Der 17-jährige Bohdan Jermochin, dessen Eltern vor Jahren verstorben sind, werde an seinem 18. Geburtstag in der kommenden Woche mit einer Cousine „in einem Drittland“ zusammengeführt und anschließend in die Ukraine reisen, wie die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa in einer Online-Erklärung bekanntgab. Der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte Dmitro Lubinets bestätigte, dass Jermochin „bald in der Ukraine sein wird“.
Jermochin war aus der Hafenstadt Mariupol, die zu Beginn der russischen Invasion von Soldaten eingenommen wurde, nach Russland gebracht worden. Er wurde in einer Pflegefamilie in der Region Moskau untergebracht und erhielt die russische Staatsbürgerschaft. Jermochin äußerte aber wiederholt den Wunsch, in die Ukraine zurückzukehren, sagte die ukrainische Anwältin Katerina Bobrowska, die den 17-Jährigen und seine 26-jährige Cousine Valeria Jermochina, Bohdans gesetzliche Betreuerin in der Ukraine, vertritt.
Russland meldet ukrainische Drohnen in Region Moskau
Das russische Verteidigungsministerium hat den Abschuss von zwei ukrainischen Drohnen über der Region Moskau und der Region Smolensk im Westen nahe der Grenze zu Belarus gemeldet. Das teilte das Ministerium auf Telegram mit. Inoffizielle russische Telegram-Kanäle berichten von mindestens zwei Explosionen.