“ liveblog “ Krieg im Nahen Osten 07.10.23 – Tag 50 ++ Israel bereitet sich auf Geiselankunft vor ++
24. November 2023Rettungswagen und Spielzeug: Israel bereitet sich auf die Ankunft von freigelassenen Hamas-Geiseln vor. Palästinenser kehren aus Ägypten in den Gazastreifen zurück.
- Lastwagen mit Hilfsgütern erreichen Gazastreifen
- Keine Angriffe an libanesisch-israelischer Grenze gemeldet
- Kämpfe vor angekündigter Feuerpause
- Kuba: Pro-palästinensische Demo vor US-Botschaft
13:35 Uhr
UN-Nothilfebüro: Viele Lastwagen am Grenzübergang
Mit dem Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen angelaufen. Am Morgen seien Konvois mit zahlreichen Lastwagen unterwegs gewesen, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA). Ägypten hält 200 Lastwagen pro Tag für realistisch, hieß es aus Regierungskreisen. Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das von Israel abgeriegelte Gebiet. Seit Mitte November sind es nur noch bis zu einigen Dutzend am Tag.
Nach OCHA-Angaben waren es am Donnerstag 80. Es stünden jede Menge Lastwagen vor dem Grenzübergang Rafah, sagte der OCHA-Sprecher. Ob und wann sie aber abgefertigt werden, sei außerhalb der Kontrolle von OCHA. Er verwies auf die Inspektionen, die Israel vornimmt, um den Schmuggel von Waffen und anderem Material in den Gazastreifen zu verhindern.
Israelische Regierung droht liberaler Zeitung „Haaretz“
Israels Regierung hat der liberalen Zeitung „Haaretz“ vorgeworfen, „Israel in Kriegszeiten zu sabotieren“ und als „Sprachrohr für die Feinde“ des Landes zu agieren. Wie die Zeitung berichtete, legte Kommunikationsminister Shlomo Karhi einen Maßnahmenkatalog vor, der unter anderem alle Zahlungen von staatlichen Stellen an das Blatt verbieten würde, etwa Gelder für Anzeigen oder für Bekanntmachungen der Regierung.
Die Vorlage von Karhi, der Mitglied der Likud-Partei von Premierminister Benjamin Netanyahu ist, umfasst den Angaben zufolge auch die Kündigung aller „Haaretz“-Abonnements, die an staatliche Stellen oder deren Mitarbeiter gehen. Dazu gehören nach Angaben der Zeitung das Militär, alle Ministerien, die Polizei und Gefängnisse sowie sämtliche staatliche Unternehmen. Das Papier liege jetzt zur Entscheidung bei Kabinettssekretär Yossi Fuchs, eine juristische Bewertung stehe noch aus, heißt es weiter.
„Haaretz“-Herausgeber Amos Schocken erklärte dazu: „Wenn die Regierung ‚Haaretz‘ schließen will, ist es Zeit, ‚Haaretz‘ zu lesen.“ In einem Brief von Karhi an Fuchs, den das Blatt zitiert, heißt es, die Zeitung betreibe Desinformation und zersetzende Propaganda, um die Kriegsziele Israels zu unterminieren. Karhi drohte außerdem indirekt mit dem Kriegsrecht: „Es könnte sein, dass einige Veröffentlichungen der Zeitung sogar die Grenzen des Erlaubten überschreiten, die laut Strafgesetzbuch in Kriegszeiten gelten.“.
Vorbereitungen für Freilassung palästinensischer Häftlinge
Vor ihrer geplanten Freilassung sind 39 palästinensische Häftlinge auf dem Weg zu einem zentralen Gefängnis in Israel. Es handele sich um 24 Frauen und 15 Minderjährige, berichtete die israelische Nachrichtenseite Ynet. Eine Sprecherin der israelischen Gefängnisbehörde sagte, sie könne lediglich bestätigen, dass Häftlinge aus dem Damun-Gefängnis in Richtung des Ofer-Gefängnisses zwischen Jerusalem und Ramallah unterwegs seien. Bedingung für ihre Freilassung sei, dass zuvor 13 Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freikämen.
Die palästinensische Häftlingskommission hat noch keine genauen Angaben dazu, wann die Freilassung zu erwarten ist. Die Häftlinge sollen nahe ihrer Wohnorte im Westjordanland oder Ost-Jerusalem freikommen. Es wird damit gerechnet, dass dies sich bis in den Abend hinziehen könnte.
Rettungswagen warten auf Militärbasis auf Geiselankunft
Vor der erwarteten Ankunft von freigelassenen Hamas-Geiseln sind auf einem israelischen Militärstützpunkt mehrere Rettungswagen eingetroffen. Nach israelischen Angaben werden die Frauen und Kinder zunächst vom Roten Kreuz betreut und danach an die Armee übergeben. Soldaten begleiten sie dann zu einem Luftwaffenstützpunkt.
Anschließend sollen sie in verschiedene Krankenhäusern geflogen oder gefahren werden, falls sie medizinisch behandelt werden müssen, hieß es weiter. In den medizinischen Einrichtungen sollen sie ihre Familien treffen könnten.
Die Armee rief die Öffentlichkeit und die Medien zu Geduld und Sensibilität auf. „Wir bitten alle darum, die Privatsphäre der freigelassenen Geiseln und ihrer Familien zu respektieren.“ Psychologen gehen davon aus, dass besonders die Kinder nach sieben Wochen Geiselhaft schwer traumatisiert sein könnten. Sie haben auch am 7. Oktober schlimmste Gewalt miterlebt.
Israel und die Hamas haben vereinbart, dass um 15 Uhr (MEZ) 13 Geiseln von der Terrorgruppe freigelassen werden.
Palästinenser kehren in Gazastreifen zurück
Bisher in Ägypten festsitzende Palästinenser haben sich auf den Weg in den Gazastreifen gemacht. Das teilte die palästinensische Botschaft mit. Allein im Küstenort Al-Arisch sollen sich mehr als 900 Palästinenser aufhalten.
Medienberichten zufolge hielten sich die Menschen bei Beginn des Gaza-Kriegs etwa zu ärztlichen Behandlungen, anderen Terminen oder zur Durchreise in Ägypten auf. Dort wurden sie dann von der Schließung des Grenzübergangs Rafah überrascht.
In die entgegengesetzte Richtung dauert die Ausreise von Verletzten aus dem Gazastreifen an. Am Freitag verließen 17 Verletzte und fünf Krebspatienten den Gazastreifen, um in Ägypten behandelt zu werden, sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Nachrichtenagentur dpa.
Israel bereitet sich auf Geisel-Freilassung vor
Der israelische Journalist Amichai Stein veröffentlichte bei X Fotos von den Vorbereitungen auf die Freilassung von Hamas-Geiseln. Die Bilder zeigen bunten Hörschutz in einem Hubschrauber, der während des Flugs getragen werden kann, sowie Spielzeug.
Erklärvideo – was seit dem 7. Oktober geschah
Am 7. Oktober überfielen Hunderte Hamas-Terroristen israelische Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens – völlig überraschend für die israelische Armee. Das Land mobilisiert Reservisten und schlägt zurück.
Was ist in den rund sieben Wochen geschehen? Ein Videoüberblick vom Angriff bis zur Feuerpause.
Krieg in Nahost: Zeitstrahl der Geschehnisse seit dem 7. Oktober
Hamas: Menschen durch israelische Schüsse verletzt
Die israelische Armee soll nach Beginn einer Feuerpause gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein, die unterwegs in den Norden des Gazastreifens waren. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden mehrere Menschen durch Schüsse verletzt. Augenzeugen berichteten, Soldaten hätten auch Tränengas eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte.
Zuvor hatte die israelische Armee den Menschen im Gazastreifen untersagt, in den Norden des Küstengebiets zurückzukehren. Der Schwerpunkt der militärischen Aktivität liegt dort – insbesondere in Gaza-Stadt.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Roter Halbmond schickt Rettungswagen nach Gaza-Stadt
Der Rettungsdienst Roter Halbmond versucht, Menschen aus einer Klinik in Gaza-Stadt zu holen. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation bei X mit. Die Rettungswagen seien in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens aufgebrochen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza abholen.
Die Klinik hatte wegen „verheerender Zustände“ im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Evakuierung gebeten. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte zuletzt mitgeteilt, das Al-Ahli-Krankenhaus sei angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas nur noch im Minimalbetrieb.
Israelische Soldaten werden verlegt
In der Nähe des Gazastreifens sammeln sich israelische Soldaten, um aus dem Kampfgebiet verlegt zu werden. Nach Darstellung der Armee wurden Einheiten aus dem Gazastreifen abgezogen. Unklar ist, ob dafür andere Einheiten stationiert werden oder ob die Truppenstärke reduziert wird.
Israelische Soldaten bereiten sich in der Nähe des Gazastreifens auf ihre Verlegung vor.
Weißes Haus: „Ein guter Tag“
Das Weiße Haus spricht nach dem Beginn der Feuerpause im Nahen Osten von einem „guten Tag“. Es sei auf die Führungsstärke des US-Präsidenten zurückzuführen, dass es zu dem Abkommen gekommen sei, betonte der Regierungssprecher für Sicherheitsfragen, John Kirby, bei X. Die Feuerpause sei nicht nur die Grundlage für die Freilassung von Hamas-Geiseln, sondern erlaube auch mehr Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen, so Kirby.
Gespannte Ruhe an der Grenze zum Libanon
Auch von der israelisch-libanesischen Grenze werden seit Beginn der Feuerpause zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas keine Kämpfe gemeldet. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, seit Inkrafttreten der Waffenruhe am frühen Morgen seien keine Angriffe der Hisbollah registriert worden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Die israelisch-libanesische Grenze und die Hisbollah werden in dem Abkommen nicht explizit erwähnt. Die vom Iran finanzierte Organisation hat sich offiziell dazu nicht geäußert. Israel will Medienberichten zufolge nur bei neuen Angriffen aus dem Libanon militärisch reagieren.
Ex-Häftlinge sollen ins Westjordanland kommen
Israel wird nach palästinensischer Darstellung heute 39 Häftlinge freilassen. Es handele sich um 24 Frauen und 15 männliche Jugendliche, die ins Westjordanland überstellt werden sollen. Im Austausch sollen 13 Hamas-Geiseln im Gazastreifen freikommen, wie ein palästinensischer Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Laster mit Treibstoff und Flüssiggas im Gazastreifen
Nach israelischen Angaben haben jeweils vier Tanklastwagen mit Treibstoff sowie Flüssiggas zum Kochen die Grenze zum Gazastreifen passiert. Die Güter würden von den UN verteilt, hieß es bei X, dem ehemaligen Twitter, weiter. Die Hilfslieferungen seien mit Israel abgestimmt und genehmigt worden.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die Feuerpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter für die notleidende Zivilbevölkerung zu verteilen. Insgesamt sollen heute rund 200 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden – also deutlich mehr als zuletzt pro Tag.
Tunnel unter Al-Schifa-Klinik zerstört
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen unterirdischen Tunnelkomplex im Bereich des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt gesprengt. Auf einer kurzen Videoaufnahme war eine starke Explosion zu sehen. Sie zeigt offenbar, wie mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude durch die Explosion beschädigt wurde.
Zuvor hatte das israelische Militär ausländischen Journalisten Zugang zu der unterirdischen Anlage unter der Al-Schifa-Klinik ermöglicht. Auf Bildern und Videos waren ein schmaler Tunnel sowie mehrere Räume zu sehen, darunter ein Raum mit zwei Bettgestellen, Toiletten und einer kleinen Küche. Der Tunnel lag den Angaben zufolge in zehn Metern Tiefe und war 55 Meter lang.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Erste Lastwagen überqueren Grenze nach Gaza
Rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Waffenruhe haben erste Lastwagen mit Hilfsgütern von Ägypten aus den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen passiert. Zwei Fahrzeuge von ägyptischen Organisationen trugen Transparente mit der Aufschrift „Gemeinsam für die Menschlichkeit“, auf einem weiteren war „Für unsere Brüder in Gaza“ angebracht, wie auf Bildern der Nachrichtenagentur Reuters zu sehen ist.
Israel warnt vor Rückkehr nach Nord-Gaza
Trotz der Feuerpause hat die israelische Armee die Einwohnerinnen und Einwohner des Gazastreifens vor einer Rückkehr in den Norden des Gebiets gewarnt. „Der Krieg ist noch nicht vorbei“, stand in arabischer Sprache auf Flugblättern, die über dem Süden des Gazastreifens abgeworfen wurden. „Eine Rückkehr in den Norden ist verboten und sehr gefährlich“, hieß es. Die Warnung richtete sich an Hunderttausende Palästinenser, die im Süden Schutz gesucht haben.
Trotzdem machten sich einige entlang der wichtigsten Schnellstraße im Gazastreifen zu Fuß auf den Weg nach Norden. Der israelische Militärsprecher Avichai Adrai teilte auf der Plattform X auf Arabisch mit, dass der Verkehr auf der Straße nur in der Richtung Norden nach Süden erlaubt werde.
Britische Regierung stockt Palästinenserhilfen auf
Die britische Regierung hat eine Aufstockung der Hilfen für die Palästinenser um 30 Millionen Pfund (etwa 37 Millionen Euro) angekündigt. Nach Angaben des neuen Außenministers David Cameron sollen unter anderem Medikamente davon finanziert werden. Cameron ist auf dem Weg in den Nahen Osten, wo er sich mit palästinensischen Vertretern und Hilfsorganisationen treffen wird.
Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten
Eine vereinbarte Feuerpause zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas ist am Freitagmorgen in Kraft getreten. Sie begann um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ) und soll mindestens vier Tage dauern. Eine Verlängerung auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das in dem Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitgeteilt hatte. Um 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) sollen im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.
Anhaltende Kämpfe vor angekündigter Feuerpause
In den Stunden vor dem vereinbarten Waffenstillstand gehen die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas nach offiziellen Angaben weiter. Unter anderem soll ein Krankenhaus in Gaza-Stadt bombardiert worden sein. Trotzdem soll der Waffenstillstand ab 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr deutscher Zeit) für vier Tage eingehalten werden.
„Dies werden komplizierte Tage sein und nichts ist sicher“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. Der Sprecher des Außenministeriums in Katar, Majed Al-Ansari, sagte in Doha, dass ab 16 Uhr (15 Uhr deutscher Zeit) weitere Hilfsgüter in den Gazastreifen transportiert werden sollen.
Israelischer Botschafter: Ziel ist Freilassung aller Geiseln
Angesichts eines bevorstehenden Austauschs von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene hat Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, das Ziel bekräftigt, alle Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien. „Das Ziel und die Perspektive ist, dass alle Geiseln freikommen“, sagte Prosor der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
„Bis es so weit ist, fordern wir, dass die Internationale Gemeinschaft und das Internationale Rote Kreuz Zugang zu allen Geiseln erhalten, Lebenszeichen sammeln und überprüfen, wie es den Geiseln unter gesundheitlichen und humanitären Gesichtspunkten geht.“
Sonderflug bringt Russen nach Hause
Dem russischen Katastrophenschutzministerium zufolge hat ein Sonderflug am frühen Morgen 103 aus dem Gazastreifen evakuierte russische Staatsangehörige nach Moskau zurückgebracht. Das Ministerium teilte auf Telegram mit, dass die Gruppe an Bord eines gecharterten Iljuschin-76-Flugzeugs nach Hause geflogen sei.
Ägypten will dem Gazatreifen Diesel liefern
Ägypten kündigt in einer Erklärung an, mit Beginn der Waffenruhe, täglich 130.000 Liter Diesel und vier mit Gasflaschen gefüllte Lastwagen in den Gazastreifen liefern zu können.
Kuba: Pro-palästinensische Demo vor US-Botschaft
In Kuba haben Zehntausende Menschen vor der US-Botschaft in Havanna demonstriert. Die Demonstration wurde von Präsident Miguel Diaz-Canel angeführt. Die Demonstranten trugen palästinensische Fahnen und Spruchbänder und skandierten „befreit Palästina, Israel ist Völkermord“, als sie an dem Gebäude der US-Botschaft vorbeiliefen.
Das kommunistisch geführte Kuba ist seit Jahrzehnten ein starker Unterstützer palästinensischer Angelegenheiten und hat beispielsweise mehr als 200 palästinensische Ärzte ausgebildet. Das Land unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel.
Menschen in Havanna solidarisieren sich mit den Palästinensern.
Hamas-Behörde meldet mehr als 14.800 Tote
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen nach Angaben der militant-islamistischen Hamas auf mehr als 14.854 gestiegen. Mehr als 36.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza mit.
Der Großteil der Getöteten seien Kinder, Jugendliche und Frauen. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israel: Bereiten uns auf nächste Etappen vor
Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist nach israelischer Darstellung nur die erste Etappe der Kampagne zur Zerstörung der radikal-islamischen Hamas. „Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist der erste Schritt in einem langen Krieg“, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der vereinbarten viertägigen Kampfpause. „Wir bereiten uns auf die nächsten Etappen vor, wir werden uns in den kommenden Tagen auf die Planung und Ausführung der nächsten Etappen des Krieges konzentrieren.“
Zuvor hatte ein Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels in einer vom arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Videoansprache zur Eskalation der Konfrontation mit Israel an allen Widerstandsfronten aufgerufen.