“ liveblog “ Ukraine Tag 673 Fr 29.12.2023 ++ Flugobjekt in polnischen Luftraum eingedrungen ++

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29. Dezember 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 29.12.2023 13:34 Uhr

Polen meldet, dass ein Flugobjekt aus Richtung der Ukraine in den eigenen Luftraum eingedrungen sei. Die Erwartung an Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive sei „sicherlich überhöht“ gewesen, sagt General Freuding.


  • Polen: Flugobjekt in polnischem Luftraum
  • Bundeswehr-General: Russische Fähigkeiten nicht erkannt
  • Behörden melden einen Toten und 15 Verletzte
  • Klitschko: Luftabwehr in Kiew im Großeinsatz
  • Bürgermeister: Russische Angriffe auf Charkiw und Lwiw
  • Hochhaus bei Drohnenangriff auf Odessa beschädigt

13:34 Uhr

Ukraine: Zahl der Toten steigt auf 18

Nach den schwersten russischen Luftangriffen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn ist die Zahl der Toten auf mindestens 18 gestiegen. Über 100 Menschen seien zudem verletzt worden, wie die regionalen ukrainischen Behörden weiter mitteilten. Tote gab es demnach in Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa und der Hauptstadt Kiew.

10:58 Uhr

Polen: Flugobjekt in polnischem Luftraum

Die polnische Armee meldet, dass ein Flugobjekt aus Richtung der ukrainischen Grenze in den polnischen Luftraum eingedrungen sei. Um was für einen Flugkörper es sich handelte, sei nicht bekannt, erklärt das Einsatzkommando auf der Plattform X. Es sei in den frühen Morgenstunden entdeckt worden und vom Moment des Eindringens in den Luftraum bis zum Verschwinden des Signals von den Funkortungsmitteln des Luftverteidigungssystems beobachtet worden.

Nach Informationen des Radiosenders Rmf.fm suchten Polizisten und Soldaten in der Nähe der Stadt Zamosc im Südosten des Landes nach Trümmern eines möglicherweise abgestürzten Flugobjekts.

Russlands massive Luftangriffe zielten in den vergangenen Stunden auch auf die westukrainische Stadt Lwiw, die nahe der Grenze zu Polen liegt. Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen Großteil der aus Russland abgefeuerten Drohnen und Marschflugkörper abgeschossen.

10:40 Uhr

Ukraine: Größter Luftangriff seit Beginn der Invasion

Der Luftangriff auf die Ukraine war nach Angaben des dortigen Militärs der größte seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Es seien in der Nacht 158 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden, teilt die Armeeführung beim Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj sprach von 122 Raketen und Marschflugkörpern sowie von 36 Drohnen. Die Flugabwehr habe mehr als 70 Prozent davon abfangen können.

Der Angriff erfolgte dabei demnach in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen und unter Einsatz strategischer Bomber. Ziel der Angriffe seien Einrichtungen der zivilen und militärischen Infrastruktur sowie der Industrie gewesen.

Ein von Raketeneinschlägen zerstörtes Einkaufszentrum in Dnipro

29.12.2023
10:29 Uhr

Ukraine meldet 12 Tote und 75 Verletzte

Bei den beispiellosen russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine sind laut offiziellen Angaben aus Kiew mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten wurde am Morgen mit 75 angegeben, wie ukrainische Medien unter Berufung auf das Innenministerium meldeten. Allein in der Stadt Dnipro gab es fünf Todesopfer unter Zivilisten und mehr als 20 Verletzte, wie die dortige Militärverwaltung mitteilte.

Karte Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

09:40 Uhr

Selenskyj: Russland hat mit mehr als 100 Raketen angegriffen

Russland hat bei seinem massiven Luftangriff nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj etwa 110 Raketen abgefeuert. Die meisten davon seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilt Selenskyj mit. Es sei einer der bislang schwersten Luftangriffe auf die Ukraine gewesen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

09:27 Uhr

Stromausfälle in vier Regionen

Nach dem massiven russischen Luftangriff ist es nach Angaben der Regierung in Kiew in vier ukrainischen Regionen zu Stromausfällen gekommen. Betroffen davon seien der Norden und Süden des Landes, teilt das Energieministerium mit.

09:23 Uhr

Ukraine meldet weitere Todesopfer

Aus der Ukraine werden weitere Todesopfers infolge des massiven russischen Luftangriffs gemeldet. In der östlichen Großstadt Dnipro wurden vier Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt, wie örtliche Behörden mitteilen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region wurden eine Entbindungsklinik und ein Einkaufszentrum getroffen. Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass eine nicht näher bezeichnete medizinische Einrichtung in der Stadt erheblich beschädigt worden sei. Alle Patienten und Mitarbeiter hätten sich aber in Sicherheit bringen können.

In der Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa wurden zwei Menschen getötet, wie der dortige Regionalgouverneur mitteilt. Mindestens 15 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter zwei Kinder. Raketen seien in Wohnhäuser eingeschlagen. Ministerpräsident Denys Schmyhal warf Russland vor, nicht nur die Energie- sondern auch die soziale Infrastruktur ins Visier zu nehmen.

08:53 Uhr

Ukraine: Angriffe mit Marschflugkörpern und Hyperschallraketen

Bei den jüngsten russischen Attacken handelt es sich der ukrainischen Luftwaffe zufolge um einen massiven Luftangriff mit verschiedensten Waffen. So setze Russland neben Drohnen auch Marschflugkörper sowie Hyperschall- und ballistische Raketen ein, teilte ein Sprecher der Luftwaffe im Fernsehen mit. Auch Raketen des Typs X-22 kämen zum Einsatz, die extrem schwer abzufangen seien.

Bundeswehr-General: Russische Fähigkeiten nicht erkannt

Nach Einschätzung des Bundeswehr-Generalmajors Christian Freuding sind beim Blick auf den Ukraine-Krieg manche russische Fähigkeiten anfangs nicht erkannt worden. Man habe „die Durchhaltefähigkeit der Russen am Anfang nicht so gesehen, wie wir sie heute beurteilen“, sagte der Leiter des Ukraine-Lagezentrums im Verteidigungsministerium der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir haben auch nicht gesehen, dass ihnen gelingen wird, was wir jetzt klar beobachten: Dass sie ihren militärisch-industriellen Komplex hochfahren, ausbauen, Produktionskapazitäten, trotz des drakonischen Sanktionsregimes, steigern.“

Man habe vielleicht nicht gesehen oder nicht sehen wollen, dass sie in der Lage seien, von Verbündeten weiterhin versorgt zu werden. „Sei es Nordkorea, sei es China, auch Staaten aus dem globalen Süden. Und wenn diese Staaten nur Kühlschrank-Beleuchtungen liefern, die dann zu militärischen Zwecken verwendet werden können.“

Die Erwartung, dass die Ukrainer bei ihrer Gegenoffensive schnell möglichst große militärische Erfolge erzielen, sei „in der Rückschau sicherlich überhöht“ gewesen. Zugleich betonte Freuding, aus seinem militärischen Blickwinkel betrachtet hätten die ukrainischen Streitkräfte Erfolg. „80 Prozent der Ukraine sind immer noch frei, und das nach zwei Jahren gegen eine angebliche militärische Großmacht. 50 Prozent der Gebiete, die sie verloren hatten, haben sie wiedergewonnen. Die Schwarzmeerflotte der Russen ist de facto aus dem westlichen Schwarzmeer verdrängt.“

Der Ukraine gelinge es zunehmend, „Schläge auch mit selbstgebauten Waffensystemen in der Tiefe hinter den russischen Linien zu führen“. Freuding betonte, die russischen Verluste an Mensch und Material seien enorm. „Wir gehen davon aus, dass sie im hohen vierstelligen Bereich Verluste an Kampfpanzern und Schützenpanzern zu verzeichnen haben.“

08:02 Uhr

Behörden melden einen Toten und 15 Verletzte

Bei massiven Luftangriffen auf die Ukraine sind nach Angaben der Behörden ein Mensch getötet und 15 weitere verletzt worden. Das Todesopfer wird aus Charkiw im Nordosten der Ukraine gemeldet. Dort gibt es acht Verletzte. Bürgermeister Ihor Terechow erklärte im Fernsehen, es seien 22 Luftangriffe gezählt worden. Ein Krankenhaus, mehrere Wohngebäude und Industrieanlagen seien getroffen worden.

Aus Kiew werden sieben Verletzte gemeldet. Bürgermeister Vitali Klitschko schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, eine als Schutzraum genutzte U-Bahn-Station sei beschädigt worden.

07:47 Uhr

Behörden: Wohnhochhaus in Kiew in Brand

Durch die russischen Luftangriffe auf Kiew ist den Behörden zufolge ein Wohnhochhaus in Brand geraten. Es gebe Verletzte, teilt die Stadtverwaltung mit. Das Feuer sei durch herabstürzende Trümmer ausgelöst worden. Auch eine Lagerhalle stehe in Flammen.

07:18 Uhr

Klitschko: Flugabwehr in Kiew im Großeinsatz

In Kiew ist die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko im Großeinsatz. Es gebe eine Raketenwarnung für die Hauptstadt, Explosionen seien zu hören, schreibt Klitschko im Kurznachrichtendienst Telegram. Weitere Informationen liegen zunächst nicht vor.

05:12 Uhr

Bürgermeister: Russische Angriffe auf Charkiw und Lwiw

Die ukrainischen Städte Charkiw und Lwiw sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht von Russland angegriffen worden. In Charkiw im Nordosten der Ukraine sprach Bürgermeister Ihor Terechow von einem „massiven Angriff“, bei dem „mindestens sechs Explosionen“ zu hören gewesen seien.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, teilte mit, es habe zwei Angriffe gegeben. Lwiw liegt im Westen der Ukraine und ist vergleichsweise selten Ziel von Angriffen. Beide Politiker äußerten sich zunächst nicht zu Schäden oder Opfern.

00:59 Uhr

Hochhaus bei Drohnenangriff auf Odessa beschädigt

Herabstürzende Teile einer abgeschossenen Drohne haben nach Angaben örtlicher Behörden ein Hochhaus in Odessa in Brand gesetzt. Der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, meldete den Drohnenangriff im Kurznachrichtendienst Telegram: „Ein Hochhaus in Odessa wurde durch eine abgeschossene Drohne beschädigt.“ Über mögliche Tote oder Verletzte gebe es noch keine Informationen. Der Gouverneur forderte alle Einwohner der Stadt auf, während des Drohnenangriffs in den Schutzräumen zu bleiben.