“ liveblog “ Krieg im Nahen Osten 07.10.23 – Tag 85 ++ Israels Armee will Einsatz im Süden ausweiten ++

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29. Dezember 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 29.12.2023 12:57 Uhr

Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis aus. Nach Berichten syrischer Staatsmedien wurde in der Nacht der Flughafen von Damaskus angegriffen.


  • Syrische Berichte: Israel greift Flughafen von Damaskus an
  • Israels Armee will Einsätze in Chan Junis ausweiten
  • BKA: Drastischer Anstieg antisemitischer Straftaten
  • Hunderte demonstrieren in Israel gegen Gaza-Krieg

12:57 Uhr

Hamas: Zahl der toten Palästinenser auf 21.507 gestiegen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der militant-islamistischen Terrorgruppe Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in den vergangenen 24 Stunden 187 Palästinenser getötet worden. Damit sei die Zahl der Toten seit Beginn der israelischen Offensive auf 21.507 gestiegen. 55.915 Menschen seien verletzt worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

10:46 Uhr

Vier Menschen im Iran hingerichtet

Wegen angeblicher Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad sind im Iran vier Menschen hingerichtet worden. Die Todesstrafen gegen die drei Männer und eine Frau seien am Morgen vollzogen worden, berichtete eine mit der iranischen Justiz verbundene Website. Aus dem Bericht ging nicht hervor, wie die Hinrichtungen ausgeführt wurden, aber im Iran ist das Erhängen üblich.

Den vier Personen wurde vorgeworfen, mehrere iranische Sicherheitskräfte entführt zu haben, um Geheimdienstinformationen zu erhalten, berichtete die Website Misan. Außerdem wurden sie beschuldigt, Autos und Wohnungen iranischer Geheimdienstmitarbeiter in Brand gesetzt zu haben.Dem Bericht zufolge wurden auch mehrere andere Verdächtige, die mit derselben Gruppe zusammenarbeiteten, zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Details wurden nicht genannt.

09:55 Uhr

Syrische Berichte: Israel greift Flughafen von Damaskus an

Das israelische Militär hat nach Berichten syrischer Staatsmedien in der Nacht den Flughafen von Damaskus angegriffen. Auch syrische Militäranlagen seien getroffen worden, berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf militärische Quellen. Dabei seien materielle Schäden entstanden.

Die Luftangriffe hätten um 1.20 Uhr (Ortszeit) eine Reihe von Punkten in der Nähe von Damaskus getroffen, berichtete Sana. Am späten Donnerstagabend seien Ziele im Süden des Landes angegriffen worden. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Angriffe hätten den Flughafen von Damaskus getroffen, einen Tag nachdem er nach einer zweimonatigen Unterbrechung aufgrund früherer Angriffe wieder in Betrieb genommen worden war.

Andere Angriffe galten demzufolge syrischen Luftverteidigungsanlagen im Umland von Damaskus und einer Militäreinrichtung in der Provinz Suweida im Süden. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden. Israel gab keine Erklärung zu den Angriffen ab.

09:52 Uhr

Israels Armee will Einsätze in Chan Junis ausweiten

Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus. Nähere Details zu den Plänen nannte das Militär in einer Erklärung zunächst nicht.

Soldaten hätten am Donnerstag Terroristen unter anderem in Chan Junis und im nördlichen Gazastreifen getötet, hieß es darin. „Die Truppen eliminierten Dutzende Terroristen durch Luftangriffe sowie Scharfschützen- und Panzerfeuer.“ Im nördlichen Gazastreifen habe es sich um Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder gehandelt. Sie seien in verschiedenen Gefechten getötet worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält. Das Militär hatte die Einwohner der Stadt zuvor aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

05:31 Uhr

Israels Botschafter: „Wir müssen aufwachen“

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, fordert eine entschlossenere Reaktion auf den wachsenden Antisemitismus. „Die Tatsache, dass Juden Angst haben, mit einer Kippa auf die Straße zu gehen oder auf Hebräisch in ihre Handys zu sprechen, das kann einfach nicht sein. Wir müssen aufwachen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Prosor betonte, dass das kein rein deutsches Problem sei. „In Deutschland ist es aber noch wichtiger als anderswo, das zu ändern“, sagte er. „Wenn Molotowcocktails geworfen werden, um Synagogen in Brand zu stecken, dann kann man nicht nur mit Worten darauf reagieren, man muss praktisch etwas tun.“ Prosor forderte, in den Schulen anzusetzen und Bildungslücken zu schließen, was Israel angehe.

Ein Davidstern ist auf der Kippa eines Gemeindemitglieds in der Synagoge in Halle/Saale zu sehen.
06.12.2023

Drastischer Anstieg antisemitischer Straftaten in Deutschland

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober einen drastischen Anstieg bei den antisemitischen Straftaten verzeichnet. Allein im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt seien bis zum 21. Dezember mehr als 1.100 Delikte im kriminalpolizeilichen Meldedienst für Fälle politisch motivierter Kriminalität registriert worden, sagte ein BKA-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es handele sich vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzungen.

Das ist deutlich mehr als in jedem der ersten drei Quartale dieses Jahres, zu denen das Bundesinnenministerium zuletzt im November genaue Zahlen veröffentlicht hatte. Danach wurden im ersten Quartal 558 antisemitische Straftaten registriert, im zweiten Quartal waren es 609 und im dritten 540. Diese Zahlen beinhalten alle Delikte – die links- und rechtsextremistisch motivierten ebenso wie die aus den Kategorien „religiöse Ideologie“ und „ausländische Ideologie“.

Die mehr als 1.100 Straftaten seit Anfang Oktober sind dagegen nur die im Zusammenhang mit der Eskalation des Nahost-Konflikts erfassten. Die Gesamtzahl dürfte also noch deutlich höher liegen.

Ein Loch ist in der zersplitterten Glasscheibe eines Schaukastens mit einer Ausstellung zur jüdischen Geschichte des Krankenhauses Moabit in Berlin.
29.12.2023
02:58 Uhr

USA: Drohne der Huthi-Miliz abgeschossen

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben eine Drohne und eine ballistische Anti-Schiffs-Rakete im südlichen Roten Meer abgeschossen. Die Geschosse seien von der Huthi-Miliz im Jemen abgefeuert worden, teilte das US-Militär auf der Online-Plattform X, ehemals Twitter, mit.

Die Huthi im Jemen haben sich mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und seit dem 19. Oktober wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsroute, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird.

Huthi-Rebell steht Wache in Sanaa, Jemen. (Aufnahme vom 10. November 2023)
19.12.2023
01:18 Uhr

Israel veröffentlicht Erkenntnisse zu Geiseltötung

Das israelische Militär hat eine Untersuchung zur versehentlichen Tötung dreier Geiseln der Hamas durch israelische Soldaten Mitte Dezember in der Stadt Gaza abgeschlossen und neue Erkenntnisse vorgelegt. Eine komplexe Lage auf dem Schlachtfeld, schlechte Sicht und der Panzerlärm in der Umgebung, durch den Soldaten Befehle ihres Kommandeurs nicht gehört hätten, hätten eine Rolle bei dem tragischen Vorfall gespielt, teilten die Streitkräfte mit.

Sie bestätigten vorangegangene Berichte, wonach die drei jungen Männer am 15. Dezember mit freiem Oberkörper und weißer Fahne in einem Viertel in der Stadt Gaza aus einem Gebäude in der Nähe der Soldaten gekommen seien, um zu zeigen, dass sie keine Bedrohung darstellten. Zwei von ihnen wurden sofort getötet, der dritte lief zurück ins Gebäude und rief auf Hebräisch um Hilfe. Der Kommandeur habe zwar befohlen, das Feuer einzustellen, doch sei der von der Hamas entführte Mann erschossen worden, als er sich auf eine Aufforderung hin gezeigt habe.

Angehörige und Freunde nehmen an der Beerdigung einer der drei israelischen Geiseln teil, die irrtümlich durch Beschuss israelischer Soldaten getötet wurden.
29.12.2023
00:40 Uhr

Hunderte demonstrieren in Israel gegen Gaza-Krieg

In der Küstenmetropole Tel Aviv haben Hunderte Menschen gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Sie forderten ein Ende der Kämpfe in dem palästinensischen Küstengebiet, die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sowie eine Ende der israelischen Besatzung, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete. Vor dem Parlament in Jerusalem demonstrierten der Zeitung zufolge zudem Hunderte junge Menschen, die aus Orten in der Nähe des Gazastreifens stammen, für die Freilassung der Geiseln.

Sendungsbild | ARD-aktuell

„Israelische Regierung hat Vertrauen verspielt“, Björn Dake, ARD Tel Aviv, über Gründe der Demonstrationen in Israel

00:34 Uhr

Biden: Tod von Geisel „trifft uns tief“

US-Präsident Joe Biden hat sich erschüttert gezeigt über den Tod einer 70-jährigen Geisel. Nach Informationen des Kibbuz Nir Oz, dem sie angehörte, ist die Frau von der islamistischen Hamas ermordet worden. Sie hatte neben der israelischen auch die US-amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft.

„Diese tragische Entwicklung trifft uns tief“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. Die Angehörigen der Geiseln durchlebten seit Wochen die Hölle. „Keine Familie sollte eine solche Tortur durchmachen müssen.“

00:34 Uhr

Israel greift offenbar Ziele in Syrien an

Nach Angaben aus Damaskus hat Israel erneut Gebiete in Syrien angegriffen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise, das israelische Militär habe die südliche Region aus der Luft attackiert. Die Angriffe kämen aus Richtung der von Israel annektierten Golanhöhen. Die syrische Luftverteidigung habe einige der abgefeuerten Raketen abgefangen.

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten.

00:10 Uhr

Israels Polizei: Zwei Verletzte nach Messerangriff in Ost-Jerusalem

Bei einem Messerangriff nahe einer israelischen Siedlung am Rande Jerusalems sind israelischen Angaben zufolge zwei Menschen verletzt worden. Sicherheitskräfte hätten auf den Terroristen geschossen und ihn „neutralisiert“, teilte die Polizei mit.

Eine Person, auf die er eingestochen habe, habe schwere Verletzungen erlitten, hieß es von der Polizei unter Berufung auf Rettungskräfte weiter. Das zweite Opfer sei leicht verletzt worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom handelt es sich bei den Opfern um eine 20 Jahre alte Frau sowie einen 25-jährigen Mann. Zur Identität des Angreifers gibt es noch keine Angaben.