“ liveblog “ Ukraine Tag 680 Fr 05.01.2024 ++ Deutschland liefert weitere Militärgüter ++
5. Januar 2024Deutschland hat der Ukraine unter anderem ein neues Flugabwehrsystem, weitere Panzer und Munition geliefert. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Kommandoposten auf der Krim angegriffen.
- Deutschland liefert Ukraine neue Militärgüter
- Ukraine: Russischen Kommandoposten in Sewastopol angegriffen
- DeutschlandTrend: Große Mehrheit rechnet 2024 nicht mit Kriegsende
07:40 Uhr
USA: Nordkoreas Raketenlieferung an Russland „Eskalation“
John Kirby, der Sprecher der US-Regierung für Nationale Sicherheit, hat Lieferungen nordkoreanischer Raketen an Russland als „eine bedeutende und besorgniserregende Eskalation“ bezeichnet. Das Weiße Haus wollte sich nicht dazu äußern, welche Raketen Nordkorea nach Russland liefere. Kirby sagte jedoch vor Journalisten, sie hätten eine Reichweite von etwa 900 Kilometern.
John Kirby, Koordinator für strategische Kommunikation im Nationalen Sicherheitsrat, spricht während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Russland hat nach Angaben der US-Regierung Raketen aus Nordkorea im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt.
Eine von Kirby vorgestellte Grafik schien KN-23 und KN-25 Raketen zu zeigen. Bei diesen handele um neue Feststoffraketen, sagte Ankit Panda von der US-Stiftung Carnegie Endowment for International Peace. Der Einsatz in der Ukraine wäre der erste bekannte Kampfeinsatz dieser nordkoreanischen Raketen. Sowohl Moskau als auch Pjöngjang haben jegliche Waffengeschäfte bestritten.
Deutschland liefert Ukraine neue Militärgüter
Deutschland hat der Ukraine ein neues Flugabwehrsystem, weitere Panzer, Munition und andere Militärgüter für ihre Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg geliefert. Wie die Bundesregierung am Donnerstag in einer aktualisierten Übersicht auf ihrer Internetseite mitteilte, erhielt die Ukraine unter anderem das Luftverteidigungssystem Skynex mit Munition, neue Flugkörper für das Flugabwehrsystem Iris-T SLM sowie zwei Luftraumüberwachungsradare TRML-4D.
Geliefert wurden demnach zudem zehn weitere Schützenpanzer vom Typ „Marder“ mit Munition und Ersatzteilen, zwei weitere Minenräumpanzer Wisent und ein weiterer Brückenlegepanzer Biber mit Ersatzteilen. Hinzu kamen unter anderem Artilleriemunition, Handwaffenmunition, Wintertarnnetze und Winterntarnponchos.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Deutschland im Onlinedienst X für das neue militärische Hilfspaket. Es komme „rechtzeitig und legt den Schwerpunkt auf unsere Prioritäten, vor allem Luftverteidigung“, erklärte Selenskyj. „Das hochentwickelte Skynex System und weitere Iris-T SLM-Raketen werden unsere Flugabwehr stärken und mehr Leben retten“, fügte er hinzu.
Ukraine rechnet bald mit weiterer Militärhilfe
Die Ukraine rechnet nach Angaben von Präsident Wolodymr Selenskyj bald mit neuer ausländischer Rüstungshilfe. „Ich bin allen unseren Partnern dankbar, die bereits neue Unterstützungspakete schnüren“, sagte der Staatschef am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. Noch im Januar werde es „eine Menge relevanter Mitteilungen“ geben. Details nannte Selenskyj nicht.
Am dringendsten brauche die Ukraine weiter Flugabwehrwaffen- und Munition, sagte Selenskyj nach dem schweren russischen Bombardement aus der Luft zum Jahreswechsel. Außerdem seien Artilleriemunition, Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung und Drohnen erforderlich.
Ukraine: Russischen Kommandoposten in Sewastopol angegriffen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen russischen Kommandoposten in der Nähe der besetzten Stadt Sewastopol angegriffen. Zudem sei bei einem weiteren Angriff eine russische Militäreinheit auf der Halbinsel Krim getroffen worden. Ein vom Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleshchuk, auf die Online-Plattform Telegram gestelltes Video aus den sozialen Medien soll aufsteigenden Rauch nach einer Explosion in der Nähe von Sewastopol zeigen. Der Krim-Hafen dient als Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte.
Der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoshajew, bezeichnete den ukrainischen Angriff als „den massivsten der letzten Zeit“. Teile eines Geschosses seien in einem Dorf gelandet. Mindestens eine Person sei verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von 36 Drohnen über der Krim und einen weiteren Drohnenabschuss über der südrussischen Region Krasnodar.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Große Mehrheit rechnet 2024 nicht mit Kriegsende
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird aus Sicht der meisten Deutschen nicht 2024 enden. Nur jeder zehnte Deutsche (neun Prozent) hält ein Kriegsende in diesem Jahr eher für wahrscheinlich, wie aus dem ARD-DeutschlandTrend hervorgeht. Dies entspricht im Vergleich zum Januar 2023 einem Rückgang vom 23 Prozentpunkten. 87 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass der Krieg 2024 nicht enden wird.